POL-ROW: Medikamente im Straßenverkehr - Der Fernfahrerstammtisch klärt auf.
Sittensen BAB 1 (ots)
Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Bluthochdruck oder einfach nur die Nase, die läuft. Jeder hat schon einmal Medikamente eingenommen. Aber kann man dann noch sicher ein Fahrzeug führen? Wann sollte man lieber kein Fahrzeug im Verkehr führen und wann ist man abhängig von Medikamenten?
Diese Fragen behandelte der 178. Fernfahrerstammtisch der Polizeidirektion Lüneburg am vergangenen Mittwochabend an der Rastanlage Ostetal (Süd), direkt an der BAB 1.
Als Referent konnte Polizeioberkommissar Marquardt von der Polizeiinspektion Harburg gewonnen werden. Dieser war lange Zeit bei der Autobahnpolizei Winsen/Luhe und konnte so durch die vielen Erfahrungen aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz zum Thema berichten.
Einleitend erklärte POK Marquardt den 19 Teilnehmern, dass es etwa 20.000 Medikamente auf dem Markt gibt. 15-20 % davon können das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. So sind schätzungsweise etwa 2,3 Mio Menschen abhängig von Arzneimitteln und etwa 4,7 Mio Menschen zeigen Auffälligkeiten, da sie häufiger zu Medikamenten greifen als notwendig. Hier brannten den aufmerksamen Zuhörern die ersten Fragen unter den Nägeln: Wirken sich die Energy-Drinks auch auf die Fahrtüchtigkeit aus? Wie sieht das aus mit Kaffee? Polizeioberkommissar Marquardt konnte aber alle Fragen zufriedenstellend beantworten.
POK Marquardt klärte die Teilnehmer darüber auf, was Medikamentenabhängigkeit ist, was die Gründe für einen Medikamentenmissbrauch und die Folgen von Medikamentenabhängigkeit sind. Die Zuhörer erfuhren hier, dass schwierige Lebensumstände oder persönliche oder berufliche Überforderung zum Medikamentenmissbrauch führen kann. Körperliche Störungen wie Nierenschäden oder Sprachstörungen, aber auch psychische Störungen wie Depressionen oder Interessenlosigkeit sind die Folge von Medikamentenabhängigkeit.
Die aufmerksamen Teilnehmer wurden über die Auswirkungen auf den Führerschein beim Fahren unter dem Einfluss von Medikamenten aufgeklärt. So kann, je nach Verstoß, die Fahrerlaubnis entzogen werden, ein Fahrverbot erteilt werden oder auch eine MPU erforderlich werden.
Abschließend ließ Polizeioberkommissar Marquardt die Zuhörer an seinem persönlichen Erfahrungsschatz teilhaben und berichtete über zahlreiche Beispiele von vergangenen Einsätzen mit Medikamenten- oder Drogenbeeinflussung. Hier war eindrucksvoll zu hören, wie stark sich eine Medikamenteneinnahme auf die Fahrweise auswirken kann.
Viele Fragen und Diskussionen während des Vortrages zeigten dem Moderatorenteam des Fernfahrerstammtisches, dass dieses Thema sehr positiv angenommen wurde. Es konnten alle Fragen zufriedenstellend beantwortet werden, so dass dieser Fernfahrerstammtisch wieder einmal alle Teilnehmer glücklich nach Hause fahren ließ.
Besonders am heutigen Stammtisch war auch, dass unter den Teilnehmern nicht nur Fernfahrer, Spediteure, Unternehmer und andere zufällige Neugierige waren, sondern dass für den spannenden Vortrag auch zwei Polizisten aus der Polizeidirektion Lüneburg extra angereist waren.
Der nächste Fernfahrerstammtisch findet am 04.12.2019 mit dem alljährlichen, weihnachtlichen Jahresrückblick wieder an der Rastanlage Ostetal in Fahrtrichtung Hamburg, statt.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
ESD BAB Sittensen
PK Alexander Plümpe
Telefon: 04282/594 14 0
E-Mail: fernfahrerstammtisch@pd-lg.polizei.niedersachsen.de
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