POL-ROW: ++ Expertenrunde "Unfallkommission" entschärft Unfallhäufungsstellen ++
Rotenburg (ots)
Expertenrunde "Unfallkommission" entschärft Unfallhäufungsstellen
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Rotenburg. Mit dem Verkehrsunfallgeschehen und den Unfallhäufungsstellen des vergangenen Jahres hat sich am Mittwochvormittag die Expertenrunde der Unfallkommission im Hause der Rotenburger Polizei beschäftigt. Inspektionsleiter Jörg Wesemann begrüßte Vertreter des Landkreises, der Straßenbaubehörde, der Kommunen, des ADAC und der Verkehrswachten. Dieser Kreis beriet darüber, wie man Unfallzahlen senken und mehr Sicherheit im Straßenverkehr produzieren kann.
Bevor es an die eigentliche Analyse der neuen Unfallhäufungsstellen ging, erläuterte Polizeihauptkommissar Michael Holsten die aktuelle Unfallstatistik. Mit 5.425 Verkehrsunfällen, von denen sich 613 auf der Autobahn 1 zwischen den Anschlussstellen Posthausen und Rade ereigneten, verzeichnete die Polizei 2022 einen leichten Rückgang von 3 Prozent. In 732 Fällen kamen Personen zu Schaden. Bei 138 schweren Unfällen starben 11 Menschen, 171 erlitten schwere Verletzungen.
Eine mögliche und zugleich erstaunliche Erklärung des Rückgangs an Kollisionen sieht Holsten im Zusammenhang mit den zeitweise stark gestiegenen Benzinpreisen. Von Januar bis März 2022 verzeichnete die Unfallstatistik tatsächlich eine nur schwer erklärbare Delle. Zur gleichen Zeit standen die Treibstoffpreise auf einem Rekordhoch (Diagramm im Anhang). Das wiederum könnte viele davon abgehalten haben, ihr Auto zu nutzen oder zu deutlich spritsparender und somit langsamerer Fahrweise geführt haben, so die nicht belegbare Hypothese.
Hauptunfallursache bleibt nach wie vor unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit. Häufig endete die Fahrt auf einer Landstraße im Landkreis Rotenburg an einem Straßenbaum. Fehler beim Überholen, falsches Abbiegen und Vorfahrtsverletzungen spielten bei der Betrachtung schwerer Unfälle eine eher untergeordnete Rolle.
Fast jeder dritte Unfall im Landkreis Rotenburg war ein Wildunfall. 1769 Mal kam es zu Kollisionen mit Tieren auf der Fahrbahn - meistens ohne Personenschaden. Trotz vielfältiger präventiver Aktionen ist es über Jahre nicht gelungen, die Anzahl dieser Verkehrsunfälle zu minimieren.
Unfallfluchten sind immer noch kein Kavalierdelikt. Trotzdem entfernten sich in 944 Fällen Unfallverursacher vom Unfallort ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern. 379 dieser Taten, also rund 40 Prozent, konnten die Unfallermittler aufklären.
Die Anzahl der Fahrradunfälle (273) ist um 53,4 Prozent gestiegen und liegt deutlich über dem 10 Jahres-Mittelwert (229). In 69 Fällen waren Pedelecs bzw. E-Bikes beteiligt.
Dass die Arbeit der 2021 letztmalig durchgeführten Kommission Früchte getragen hat, wusste Holsten in einem Rückblick zu berichten. Acht Unfallhäufungsstellen galt es seither zu entschärfen:
Im Einmündungsbereich Bremer Straße/Am Bahnhof in Bremervörde wurden ein zusätzliches Verkehrszeichen aufgestellt, die Fahrbahnmarkierung erneuert und bessere Sichtverhältnisse hergestellt. Auf der Kreisstraße 113 zwischen Wilstedt und Buchholz verdeutlichten zusätzliche Richtungstafeln einen gefährlichen Kurvenverlauf. Als ein Sorgenkind hatte sich zuletzt die Ärztehauskreuzung in Rotenburg dargestellt. Viele Kollisionen deuteten darauf hin, dass die Fahrbahn vor allem bei Nässe häufig zu rutschig ist. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer sorgte hier für weniger Unfälle.
Auf diese Unfallhäufungsstelle aus 2022 richtete die Kommission dann ihr Augenmerk:
- Bremervörde, Einmündung B 71/B 495 (Ebersdorfer Straße) - Brauel, Einmündung B 71 (Bremervörder Straße) /K 130 - Rotenburg, Kreisverkehr Mühlenstraße - Gem. Rotenburg, Kreuzung B 440/K 209 (Bullenseekreuzung) - Brockel, Kreuzung B 71/K 209/ Kurze Straße - Gem. Scheeßel, Einmündung B 75/K 224 - Gem. Sottrum, B 75, Zufahrt A 1, Fahrtrichtung Bremen
Am grünen Tischen und in nachfolgenden Beratungsterminen vor Ort wird die Expertenrunde wieder Maßnahmen zur Entschärfung dieser Stellen festlegen.
Rückfragen bitte an:
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Telefon: 04261/947-104
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