POL-STD: Polizeiinspektion Stade stellt Polizeiliche Kriminalstatistik für 2019 vor
Stade (ots)
Polizeiinspektion Stade stellt Polizeiliche Kriminalstatistik für 2019 vor
Im Rahmen eines Pressegesprächs habe am heutigen Vormittag der Vertreter des Leiters der Polizeiinspektion Stade und Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Kriminaloberrat Detlef Meyer und Polizeisprecher Polizeihauptkommissar Rainer Bohmbach die Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 für den Landkreis Stade vorgestellt.
Im Einzelnen konnten beide die folgende Zahlen und Aspekte den anwesenden Journalisten erläutern.
Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der Polizeiinspektion Stade ist laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im vergangenen Jahr leicht um 440 Taten (rund 4 Prozent) gestiegen. Insgesamt sind 10.915 Delikte zu verzeichnen (Vorjahr: 10.475). Nur 1988 waren weniger Straftaten zu verzeichnen gewesen (10151).
Aufgeklärt wurden im Berichtsjahr 7.043 Fälle (+ 277 Fälle) was einer Aufklärungsquote von 64,53 % (64,59 %) entspricht. Die Aufklärungsquote ist damit auf einem ähnlich hohen Stand wie im Vorjahr und hält sich seit 2010 über 60 %.
Die Verteilung des Kriminalitätsaufkommens im Landkreis Stade ist wie im Vorjahr annähernd ausgeglichen: Während im Stader Bereich 5.656 Straftaten registriert wurden, waren es im Buxtehuder Bereich 5.204 Taten.
Die Häufigkeitszahl, also die Zahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner, ist mit 5.374 zu verzeichnen (2018: 5.189).
Die Häufigkeitszahl im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg liegt im Berichtszeitraum bei 5.860 (2018: 5.830) und im gesamten Bundesland Niedersachsen wurden 6.346 Straftaten je 100.000 Einwohner registriert (2018: 6.362).
Der Landkreis Stade liegt demnach im Vergleich mit anderen Landkreisen und auch im Vergleich mit dem Landesschnitt in einem sehr guten Bereich, was den Polizeipräsidenten Thomas Ring höchst zufrieden in der Pressemitteilung der Polizeidirektion Lüneburg zur Polizeilichen Kriminalstatistik zu folgender Aussage veranlasste: "Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg leben in einer sicheren Region. Bei einer leicht erhöhten Gesamtzahl aller erfassten Straftaten können wir uns zum wiederholten Male über eine Steigerung der Aufklärungsquote freuen. Das ist für uns Ansporn und Verantwortung zugleich. Es ist unser Anspruch, die Aufklärungsquote mindestens zu halten und zugleich die Fallzahlen zu reduzieren."
Insgesamt konnten im Berichtsjahr 4.800 Tatverdächtige ermittelt werden (2018: 4.700).
Kinder (0 bis unter 14 Jahre) wurden 2019 in 3,7 % der Fälle als Tatverdächtige ermittelt, in 10,8 % der Fälle waren dies Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre). Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) waren mit einem Anteil von 10,2 % vertreten, 21 und älter waren 75,4 % der Tatverdächtigen. Der überwiegende Anteil der Tatverdächtigen von 76,4 % war männlich.
73,7 % der 4.800 ermittelten Tatverdächtigen im Berichtsjahr sind deutscher Nationalität. Die Verteilung stellt sich somit ähnlich wie in 2018 dar: 73,3 % deutsche Tatverdächtige, 26,7 % nichtdeutsche. 70 Tatverdächtige mit unerlaubtem Aufenthalt in Deutschland stellen in 2019 mit 1,5 % einen geringen Anteil an allen Tatverdächtigen dar (2018: 1,2 %).
2019 wurden 78 Fälle mit 198 geschädigten Polizeivollzugsbeamten (2018: 64 Fälle mit 147 geschädigten Polizeivollzugsbeamten) bekannt. In der Mehrheit geschah die Gewalteinwirkung durch Schlagen und/oder Treten.
Die Anzahl der Diebstahlsdelikte ist im Berichtsjahr um 10,9 % auf insgesamt 3.748 Taten gestiegen, wobei die Aufklärungsquote bei 35,6 % lag (2018: 35,9 %). Sowohl beim einfachen Diebstahl mit 1.988 Taten (2018: 1.818) als auch beim schweren Diebstahl mit 1.796 Taten (2017: 1.593) ist dieses Ergebnis zu verzeichnen. Während beim Wohnungseinbruchsdiebstahl mit 211 Taten (2018: 301) ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, wurde bei Kellereinbrüchen mit 245 Taten (2018: 61) ein erheblicher Anstieg der Fälle registriert.
64 Fälle von Wohnungseinbrüchen konnten in 2019 aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt somit 30,3 % (2018: 23,3 %). Die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle beim Fahrraddiebstahl ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2019: 714; 2018: 792). 130 dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, das entspricht einer Aufklärungsquote von 18,21 %.
Die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität sind im Berichtszeitraum nahezu gleichgeblieben (946 in 2018, 945 in 2019). Das sind 8,7 % aller Taten im Bereich der Polizeiinspektion Stade. Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendliche ist von 646 auf 696 angestiegen. Hierbei stellen die minderjährigen Täter einen Anteil von 14,5 % aller Tatverdächtigen dar (2018: 13,75 %).
Während im 2018 insgesamt noch vier Minderjährige als Intensivtäter eingestuft waren, hat sich diese Anzahl in 2019 auf zwei Personen reduziert. Beide Täter wurden im vergangenen Jahr durch das Amtsgericht Stade zu mehrjährigen Freiheits- bzw. Bewährungsstrafen verurteilt, was in der Konsequenz zu einer gewissen Signalwirkung in einschlägigen Kreisen geführt hat.
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität konnte im Auswertezeitraum erneut ein Anstieg diesmal von 140 auf 181 Fälle (+29%) verzeichnet werden (2017: 72 Fälle). Ein Großteil der bekanntgewordenen BTM-Delikte (meistens Cannabiskonsum) basiert auf die Auswertung von Chatverläufen sichergestellter Mobiltelefone, die in vielen Fällen zu Folgeverfahren gegen Personen aus dem Umfeld der Täter führen.
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