Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
POL-LG: ++ Beginn der Motorradsaison 2024 ++ Polizei mahnt Geschwindigkeiten nicht zu überschreiten ++ Kampagne #mehr Achtung ++ Die Polizei bittet alle Verkehrsteilnehmenden um gegenseitige Rücksichtnahme ++
Lüneburg (ots)
++ Beginn der Motorradsaison 2024 ++ Polizei mahnt Geschwindigkeiten nicht zu überschreiten ++ Kampagne #mehr Achtung ++ Die Polizei bittet alle Verkehrsteilnehmenden um gegenseitige Rücksichtnahme ++
Lüneburg/ Lüchow-Dannenberg/ Uelzen
Mit Beginn des meteorologischen Frühlings werden die Tage wieder länger und die Temperaturen in den kommenden Wochen steigen an. Parallel dürfen wir uns für das kommende Wochenende auf gutes Wetter und schon fast sommerliche Temperaturen freuen ...
Aus diesem Grund entscheiden sich viele Motorradfahrende ihre Maschine aus der Garage zu holen und eine Runde zu drehen. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen, da Motorradfahrende ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko aufweisen. Gerade zu Beginn der Saison sind wieder viele Bikerinnen und Biker unterwegs, die sich erstmalig nach längerer Zeit auf ihre Maschine setzen.
Bevor wir zu den allgemeinen Tipps zum Saisonstart kommen einmal Klartext:
Motorradfahren ist allgemein betrachtet sehr gefährlich. Mindestens jeder 5. Tote im deutschen Straßenverkehr ist ein Motorradfahrender.
"Motorräder haben oft ein extremes Gewichts-Leistungsverhältnis und somit unglaubliche Beschleunigungsmöglichkeiten. Diese Eigenschaften des Motorrades müssen aber mit dem eigenen Charakter gebändigt werden. Bei Motorradunfällen gibt es einen hohen Anteil von Alleinunfällen ohne fremde Beteiligung. Die meisten Alleinunfälle lassen sich durch Regeleinhaltung, insbesondere einer angepassten Geschwindigkeit, verhindern. Seien Sie ein Vorbild für andere Verkehrsteilnehmer!", so PHK Martin Schwanitz, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen.
Hier einige Tipps für eine unfallfreie Motorradsaison:
Stellen Sie sich auf den Saisonstart ein und machen Sie sich und Ihr Motorrad fit für die ersten Ausfahrten. Überprüfen Sie ihr Motorrad nach der langen Winterpause auf die Verkehrssicherheit.
Zunächst gilt, sich einmal wieder an das Fahrverhalten der Maschine zu gewöhnen und sich an das persönliche Fahrvermögen der letzten Saison wieder langsam heranzutasten. Ihr Motorrad stand wochen- oder monatelang in der Garage. Nehmen Sie sich bei der ersten kleinen Ausfahrt genügend Zeit, sich ganz und gar auf Ihr Motorrad zu konzentrieren. Nutzen Sie die noch kalten Frühlingstage, sich selbst körperlich für die bevorstehende Saison fit zu machen. Mit einem für Motorradfahrer geeigneten körperlichen Training sind Sie für längere Ausfahrten gut vorbereitet.
Übung macht den Meister
Idealerweise absolvieren Sie ein Sicherheitstraining. Ein Sicherheitstraining ist nicht nur etwas für Anfänger. Gerade die alten Hasen unter den Motorradfahrern wissen, dass stetiges Training für Motorradfahrer wichtig ist und jeder immer noch etwas dazulernen kann.
Je besser man seine Maschine beherrscht, desto größer ist die Sicherheit beim Fahren, desto besser kann man im Ernstfall auf Gefahrensituationen reagieren. Man hat mehr Spaß am Fahren und sorgt für größtmögliche Sicherheit. Sicherheitstrainings gibt es für Einsteiger, Wiedereinsteiger und geübte Fahrer, die je nach Anspruch ihre Fähigkeiten verbessern wollen. Und - wer profitiert nicht gern von den Tipps der Motorradprofis? Ein Sicherheitstraining im Kreise Gleichgesinnter macht nicht nur Spaß, es erweitert oft auch den Bekanntenkreis und macht vielleicht auch Lust auf gemeinsame Ausfahrten.
Neueinsteiger und Wiedereinsteiger sollten beim Neu oder Gebrauchtkauf auf Assistenzsysteme Wert legen.
Es gibt aber mittlerweile auch weitere Systeme wie
- Kurventaugliches ABS - Emergency Call - Hinterrad-Abhebe-Kontrolle (Stoppie-Kontrolle) - Kombi- oder Integral-Bremssystem - Wheelie-Kontrolle - Kurventaugliche Schlupfkontrolle - Abstandsradar (z.B. Adaptive Cruise Control)
Motorradbekleidung ist Schutzbekleidung
Gute Motorradbekleidung ist nicht modischer Schnickschnack, sondern notwendige Ausrüstung zum Schutz des Körpers. Zwar hilft sie nur bei niedrigeren Geschwindigkeiten schwere oder tödliche Verletzungen zu verhindern- sie ist aber dennoch wichtig. Optimieren Sie Ihre Motorradbekleidung. Nutzen Sie die noch kalten Tage und schauen Sie sich in Fachgeschäften nach Neuheiten um. Auffallende, gut erkennbare Farben haben Signalwirkung und tragen zu Ihrer Sicherheit bei.
Martin Schwanitz rät: "Auch PKW können Motorradfahrer übersehen und somit den Unfall verursachen. Motorradfahrende sind deshalb gut beraten, sich sichtbar zu machen. Neben der Pflicht zum Abblendlicht beim Fahren, kann eine Warnweste die Sichtbarkeit erhöhen."
Vorsicht auf bekannten Problemstrecken!
Vorsichtiges und rücksichtsvolles Fahren ist wichtig, besonders auf den bekannten "Problemstrecken" in der Region. Sowohl auf der B195 im Amt Neuhaus, als auch an der Spitzkehre in Alt Garge und auf der Kreisstraße zwischen Lüneburg und Echem (K53) beobachtet die Polizei immer wieder Fehlverhalten von Motorradfahrenden und leider nicht selten, führt dies auch zu zum Teil zu schweren Verkehrsunfällen, an denen nicht selten die Biker selbst schuld sind. Selbstüberschätzung, Posing und Abenteuerlust haben in den vergangenen Jahren schon viel Leid verursacht.
Bedenken Sie bitte: Wenn aus Spaß Ernst wird, leiden nicht nur die Verunfallten, sondern oft auch deren Angehörige. Echte "Könner" kennen die Risiken und verhalten sich regelkonform und kommen so in der Regel gut und gesund durch die Saison. Vermeintliche "Könner" erleben oft das schmerzhafte Gegenteil.
Und nicht zu vergessen: Schöne Motorradstrecken sind keine Rennpisten und eben nicht entsprechend ausgestattet. Die alltägliche und oft rechtlich vorgegebene Möblierung der Seitenränder kann niemals die Sicherheit bei Stürzen bieten, wie es sie auf echten Rennstrecken gibt. Wer also den "Weltmeister" geben möchte, weiche bitte auf entsprechende Parcours aus, die man für geringe Eintrittsgelder überall in Deutschland findet. Eine Landstraße eignet sich jedenfalls nicht für "Selbsttests"!
Tipps
- immer Schutzkleidung tragen - auch auf kurzen Strecken und bei warmer Witterung - natürlich immer mit Licht fahren - Warnweste tragen - das Fahrzeug regelmäßig auf technisch einwandfreien Zustand prüfen - Sicherheitsabstand einhalten - das Fahrverhalten dem Zustand der Fahrbahn anpassen (Rollsplitt, Nässe, Unebenheiten, Schlaglöcher) - ständiges Überholen erhöht das Unfallrisiko - nach der Winterpause - gewöhnen Sie sich langsam wieder an das Motorrad oder den Roller
Auch die Autofahrer müssen sich im Frühjahr erst wieder an die Zweiradfahrer "gewöhnen". Besonders die starken Beschleunigungswerte und die schmale Silhouette des Motorrads zählen zu den Risiken. Sie führen dazu, dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, da der Motorradfahrer nicht oder zu spät wahrgenommen wird oder die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt wird.
Die Straßenverhältnisse selbst spielen immer auch eine große Rolle. Aufgrund der im Frühjahr herrschenden niedrigeren Außentemperaturen erreichen die Reifen nicht die optimale Haftung. Im Hinblick auf Gefahrensituationen: Man sollte ein gesundes Misstrauen lernen. Der Fahrer sollte immer damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen. Nur dann kann er im Ernstfall angemessen reagieren. Durch vorausschauendes Fahren kann man in vielen Fällen Konfliktsituationen rechtzeitig erkennen und ausschalten.
Die Polizei bittet alle Verkehrsteilnehmer um gegenseitige Rücksichtnahme und besondere Vorsicht.
#mehr Achtung
Ein breites Bündnis verschiedener Partner setzt sich im Rahmen der Kampagne #mehrAchtung ein. Darunter die Landesverkehrswacht Niedersachsen. Mehr Miteinander und ein Perspektivwechsel sind wichtig, um potenzielle Konflikte zu verstehen und zu vermeiden. Die Landesverkehrswacht Niedersachsen ist der Partnerallianz der Verkehrssicherheitskampagne "#mehrAchtung" beigetreten und unterstützt das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat initiierte Projekt. Die Kampagne soll das Bewusstsein für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr schärfen. Langfristig wird ein kooperatives Miteinander aller Verkehrsteilnehmer angestrebt und damit eine Senkung der Unfallopferzahlen, darüber hinaus: mehr Aufmerksamkeit, Rücksicht und Respekt für ein sicheres Ankommen - und weniger Stress, Aggression und Ablenkung. Die Kampagne adressiert alle Verkehrsteilnehmenden und alle Formen der modernen Mobilität. Niemand ist ausschließlich Autofahrer, oder nur Fußgänger, oder allein Radfahrer - wir wechseln alle ständig zwischen diesen Rollen. #mehrAchtung sensibilisiert für mehr Rücksicht und Respekt im Straßenverkehr
Weitere Infos auch unter https://www.landesverkehrswacht.de oder https://www.mehrachtung.de/
Rückfragen bitte an:
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Kai Richter
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