Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (10) Verdacht im Eisbären-Fall
Nürnberg (ots)
GEMEINSAME PRESSEERKLÄRUNG DER STAATSANWALT-SCHAFT NÜRNBERG UND DES POLIZEIPRÄSIDIUMS MITTELFRANKEN
Wie wiederholt berichtet, wurde am Mittwoch, 29.03.2000, gegen 18.45 Uhr bemerkt, dass vier Eisbären aus ihrem Gehege im Nürnberger Tiergarten von Unbekannten freigelassen worden waren. Die Eisbären wurden schließlich von Mitarbeitern des Tiergartens aus zwingenden Sicherheitsgründen erschossen.
Die Nürnberger Polizei nahm diesen Vorfall von Anfang an sehr ernst, und es wurde deshalb sofort bei der Kriminalpolizei eine Arbeitgruppe eingerichtet, die bisher ca. 150 Spuren verfolgte.
Ein Tatverdacht richtet sich gegen einen 30-jährigen arbeitslosen Nürnberger, der seit Jahren psychisch krank ist und deshalb auch ständig ärztlich betreut wird. Es sprechen etliche Indizien für seine mögliche Tatbeteiligung, allerdings sind noch weitere Ermittlungen notwendig. Aufgrund der Persönlichkeit des 30-Jährigen gestalten sich die Nachforschungen momentan aber recht schwierig.
Auf die Spur des Mannes kam die Kriminalpolizei, weil er sich vor einiger Zeit im Nürnberger Tiergarten um eine Anstellung als Handwerker bewarb, jedoch abgelehnt wurde. Angeblich wurde der 30-Jährige am 29.03.2000 von Zeugen im Tiergarten in der Nähe des Eisbären-Geheges gesehen. Er bestreitet aber seine Anwesenheit am Tattag und er machte widersprüchliche Angaben. Der Tatverdächtige wurde in seiner Wohnung vorläufig festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg wurde er dem Ermittlungsrichter überstellt. Dieser teilte nach Auswertung der bisherigen Ermittlungsbefunde die Einschätzung der Polizei und der Staatsanwaltschaft, dass der Festgenommene nicht nur der Sachbeschädigung, sondern auch der versuchten gefährlichen Körperverletzung verdächtig sei, letzteres deshalb, weil die frei gelassenen Eisbären Menschen hätten ernsthaft verletzen können. Der Ermittlungsrichter ordnete deshalb die vorläufige Unterbringung des Verdächtigen in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses an.
Die Ermittlungen dauern an.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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