Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (44) Mord an 86-jähriger Witwe aus Schwabach nach 31 Jahren aufgeklärt - Bildveröffentlichung
Schwabach (ots)
Der Mord an der 86-jährigen Witwe Anna Scherzer aus Schwabach konnte nach 31 Jahren aufgeklärt werden. Die Schwabacher Kriminalpolizei nahm am 29.12.2008 einen heute 76-jährigen Mann in Roth unter dringendem Tatverdacht fest.
Am 8. September 1977, einem Donnerstag, nahm die damals 86-jährige rüstige Rentnerin Anna Scherzer an einer Ausflugsfahrt des Pensionistenbundes teil. Gegen 21.00 Uhr kehrte der Omnibus zurück und Frau Scherzer stieg an der Telefonzelle beim Parkbad aus. Sie hatte nur noch ein kurzes Stück bis nach Hause in ihre Wohnung in der Walpersdorfer Straße gehabt.
Da die ältere Dame bis 22.30 Uhr nicht zu Hause eintraf, wurde ihr Sohn unruhig und informierte, nachdem er sich bei Mitfahrern bereits erkundigt hatte, die Schwabacher Polizei. Mit einer größeren Suchaktion bis gegen 03.00 Uhr wurde in der Gegend um das Parkbad, Stadtpark und Walpersdorfer Straße nach der Seniorin gesucht. Am frühen Morgen fand man persönliche Gegenstände in einem Grundstück in der Walpersdorfer Straße. Gegen 07.00 Uhr kam die Mitteilung, dass in der Dr.-Haas-Straße in einem Graben eine tote Frau liegen soll. Der Leichnam wurde von US-Soldaten entdeckt, die mit einem Lastwagen ausgerückt waren und ein unbefestigtes Stück der Dr.-Haas-Straße befuhren. Ein Soldat, der auf der Ladefläche Platz genommen hatte, hatte die tote Frau im Straßengraben, von der Walpersdorfer Straße ca. 3 km entfernt, liegen sehen. Über die Militärpolizei wurde seinerzeit die Landespolizei verständigt.
Nach einer Obduktion stand fest, dass die 86-jährige Seniorin Opfer eines Sexualmörders geworden war. Die 86-Jährige war sexuell missbraucht und erwürgt worden. Im Rahmen der Fahndung überprüfte die Schwabacher Kriminalpolizei ca. 2.000 Fahrzeuge im Landkreis Roth sowie im weiteren Mittelfranken. Auch eine Belohnung von 2.000 DM führte seinerzeit nicht zur Ergreifung des Täters.
Im April 2008 wurde die Schwabacher Kriminalpolizei um turnusmäßige Überarbeitung des alten Mordfalles gebeten. Die bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg einliegenden Asservate wurden seitens der Kriminalbeamten und des Erkennungsdienstes überprüft und der Rechtsmedizin mit dem Auftrag übersandt, mögliche Täterspuren als DNA-Spuren zu separieren. Seitens der Rechtsmedizin der Universität Erlangen/Nürnberg wurde man fündig. An der Kleidung des Opfers wurde männliche DNA nachgewiesen, die nun Ende 2008 zum Täter führte. Der 76-jährige mutmaßliche Täter war 2006 von Erlangen nach Roth verzogen. Im Jahr 2000 wurde der heute 76-Jährige von der Erlanger Kriminalpolizei erkennungsdienstlich behandelt. Aufgrund zurückliegender Straftaten musste der mutmaßliche Täter auch eine DNA-Probe in Form von Speichel abgeben.
Der 76-jährige Rother sitzt zwischenzeitlich in Untersuchungshaft. Bezüglich der Tat schweigt er sich heute noch aus. / Peter Grimm/n
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