Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2005) Bernhard Peter S. festgenommen - Ergebnis der Pressekonferenz - Bildveröffentlichung
Nürnberg (ots)
Wie mit Meldung 2004 vom 19.10.2010 berichtet, konnte nach intensiven bundesweiten Fahndungsmaßnahmen der gesuchte Sexualstraftäter Bernhard Peter S. am 19.10.2010 gegen 21.30 Uhr in Gotha/Thüringen festgenommen werden. Einer Streife der Polizei Gotha war das zur Fahndung ausgeschriebene Fahrzeuge mit dem Neumarkter Kennzeichen im Stadtgebiet aufgefallen.
S. steht im dringenden Tatverdacht, am Dienstag, 12.10.2010, gegen 17.15 Uhr, auf einem Parkplatz in Nürnberg-Langwasser eine 20-jährige Frau in seine Gewalt gebracht und anschließend in einem Waldstück vergewaltigt zu haben (siehe Meldung 1959 vom 14.10.2010). Obwohl sofort intensive Fahndungsmaßnahmen nach bekannt werden der Tat eingeleitet wurden, konnte der Tatverdächtige zunächst nicht gefasst werden.
Am 15.10.2010 konnte aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung nach einem Zeugenhinweis der Pkw des 48-Jährigen in einem Waldstück nahe Rummelsberg (siehe Meldung 1972 vom 15.10.2010) aufgefunden werden.
Gestern (19.10.2010) wurde dem Fachkommissariat der Nürnberger Kripo bekannt, dass der gesuchte S. offensichtlich am Montag, 18.10.2010, in den Mittagsstunden eine 22-jährige Frau in Neumarkt überfallen und in seine Gewalt gebracht hat. Er fuhr mit ihr in ihrem Pkw nach Pleinfeld und hob dort vom Konto der Geschädigten 1.000 Euro ab, bevor er mit ihr nach Schleswig-Holstein flüchtete. Auf einem Parkplatz in Glücksburg (nördlich von Flensburg), Nähe Strandpromenade, bemerkten Zeugen eine junge Frau, die offensichtlich medizinische Probleme hatte und verständigten gegen den Willen ihres Begleiters den Rettungsdienst. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um die in Neumarkt entführte 22-jährige Frau und den gesuchten S.. Dem umsichtigen Vorgehen der Sanitäter ist es zu verdanken, dass S. mit dem Pkw des Opfers letztendlich flüchtete und sein Opfer im Krankenwagen zurückließ. Während sich die 22-Jährige in der Gewalt des tatverdächtigen S. befand, wurde sie von diesem sexuell missbraucht. Die junge Frau wurde zunächst in einem Krankenhaus medizinisch versorgt, hat aber das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen. Eine erste Befragung konnte inzwischen durchgeführt werden. Die Geschädigte bestätigte, dass er sie unter Vorhalt einer Schusswaffe gezwungen hat, in ihren Pkw zu steigen und mit ihm wegzufahren. Den Schwächeanfall auf dem Parkplatz hat die Geschädigte vorgetäuscht, damit die Passanten auf sie aufmerksam werden. Beamte des zuständigen Fachkommissariates fuhren nach bekannt werden der Tat nach Flensburg, um die Betreuung/Vernehmung der Geschädigten mit zu übernehmen.
Aufgrund der intensiven Öffentlichkeitsfahndung konnte der tatverdächtige S. am 19.10.2010 gegen 21.30 Uhr in Gotha/Thüringen von einer Polizeistreife im Rahmen der Fahndung widerstandslos festgenommen werden. Er führte bei seiner Festnahme die Tatwaffe mit. Es handelt sich um eine Softair-Pistole.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde der Tatverdächtige noch in der Nacht von Fahndungskräften der Nürnberger Polizei und Mitarbeitern des zuständigen Fachkommissariates in Gotha abgeholt und nach Nürnberg in die Polizeihaftanstalt gebracht. Inzwischen wurde eine erkennungsdienstliche Behandlung und eine erste Vernehmung des S. durchgeführt. Er räumte dabei die Überfälle auf die beiden Frauen und die sexuellen Übergriffe ein.
Bereits nach dem Überfall auf die 20-jährige Frau am 12.10.2010 wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Haftbefehl beantragt. Der Beschuldigte wird heute im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg-Fürth überstellt.
Die Nürnberger Kripo hat eine Arbeitsgruppe gebildet, um den genauen Tathergang der beiden Übergriffe aufzuarbeiten.
Wie gestern bekannt wurde, hatte der beschuldigte S. bereits am 2. September 2010 in der Innenstadt von Nürnberg einen Pkw Renault Clio, Farbe blau, amtliches Kennzeichen: N-... , entwendet. Dieses Fahrzeug benutzte er seither als "Zweitfahrzeug". Die Polizei fragt in diesem Zusammenhang: Wer kann Angaben über den Aufenthalt dieses Fahrzeuges in der Zeit von 02.09.2010 bis gestern, 19.10.2010, machen? Wurde das Fahrzeug möglicherweise auf Parkplätzen beobachtet?
Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer (0911) 2112-3333.
Elke Schönwald/n
Anlage: 1 Bild des Renault Clio
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