Polizei Rheinisch-Bergischer Kreis
POL-RBK: Rheinisch-Bergischer Kreis - Ein Jahr NRW-Initiative "Kurve kriegen" in Rhein-Berg
Rheinisch-Bergischer Kreis (ots)
Vor einem Jahr (01.07.2022) ist die im Jahr 2011 entwickelte NRW-Initiative "Kurve kriegen" auch im Rheinisch-Bergischen Kreis an den Start gegangen. Unter dem Motto "Frühe Hilfe statt späte Härte" arbeiten pädagogische Fachkräfte und erfahrene Kriminalbeamte Hand in Hand gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 15 Jahren. Kinder und Jugendliche, die der Polizei schon früh durch Straftaten bekannt geworden sind, können sich später zu Intensivtätern mit einem hohen Gewaltpotential entwickeln. Primäres Ziel ist es, sie vor dem Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren. Durch das Fördern individueller Ressourcen und das Verbessern persönlicher Fähigkeiten sollen Verhaltensänderungen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und damit nachhaltig weniger Jugendkriminalität herbeigeführt werden. Hierbei werden individuelle Hilfen durch eine Vielzahl von Angeboten lokaler Drittanbieter vermittelt.
Das Team "Kurve kriegen" im Rheinisch-Bergischen Kreis besteht aus den beiden polizeilichen Ansprechpartnern Stefan Lurz und Tizio Fata sowie den beiden pädagogischen Fachkräften Lea Dörwaldt und Timo König. Mittlerweile gibt es zehn teilnehmende Kinder und Jugendliche im Kreis.
Das Resümee der Polizei und der pädagogischen Fachkräfte fällt nach dem ersten Jahr positiv aus. "Kurve kriegen kommt sehr gut bei unseren Teilnehmenden an", freut sich Lea Dörwaldt von der Diakonie Michaelshoven, die als pädagogische Fachkraft am gleichen Standort wie die beiden Kriminalbeamten Stefan Lurz und Tizio Fata sitzt. "Das macht die Kommunikation sehr transparent", so Stefan Lurz. "Wir arbeiten Hand in Hand und eng vertraut zusammen mit den Pädagoginnen und Pädagogen."
Hinsichtlich der Entwicklung im Hinblick auf die Verminderung der Begehung von Straftaten fällt das Resümee nach dem ersten Jahr sowohl aus polizeilicher als auch aus pädagogischer Sicht positiv aus. "Die Teilnehmer haben nach einem Jahr weniger bis gar keine Straftaten mehr begangen. Wenn sie dann tatsächlich mal eine Straftat begehen, werden die Pädagogen sofort damit konfrontiert und können auf die Teilnehmer eingehen. Und die sind manchmal ganz verwundert, woher die Pädagogen das schon wieder wissen. Das macht "Kurve kriegen" einfach aus. Von daher ist die Initiative eine tolle Prävention, um Jugendkriminalität zu verhindern", resümiert Stefan Lurz. "Dennoch ist es eine Auf- und Abwärtsbewertung, denn wir als Pädagogen können auch nicht zaubern", ergänzt Lea Dörwaldt.
Doch wie läuft die Kontaktaufnahme ab? Zunächst erfolgt ein ausführliches Screening bei potentiellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hinsichtlich Straftaten und Risikofaktoren. Liegen die Voraussetzungen für eine Aufnahme vor, nimmt zunächst die Polizei Kontakt mit den Erziehungsberechtigen auf und stellt die Initiative vor. Stimmen die Erziehungsberechtigen zu, werden die Daten an die Pädagogen weitergegeben. Es kommt dann zu einem gemeinsamen Treffen zwischen den Erziehungsberechtigten, dem Teilnehmenden und den Pädagogen, welche sich ein Bild von der Gesamtsituation in den Familien verschaffen können. Anschließend holen sich die Pädagogen ein zweites Einverständnis ein. Auch die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen müssen zustimmen. "Das ist für unsere Arbeit ganz wichtig", betont Lea Dörwaldt. Anschließend beginnt die Arbeit und es findet ein vertrauteres Gespräch statt, um den Bedarf in den Familien zu analysieren und darauf passgenaue Maßnahmen für das Kind oder den Jugendlichen abzustimmen. In unterschiedlicher Regelmäßigkeit finden dann je nach Bedarf Treffen mit den Teilnehmenden statt und Drittangebote für die Maßnahmen werden hinzugezogen.
Das Team, "Kurve kriegen" möchte zukünftig auch Prominente, welche einen Bezug zum Rheinisch-Bergischen Kreis haben, für die Initiative gewinnen. "Wer Prominente mit Bezug zum Rheinisch-Bergischen Kreis kennt und die Initiative "Kurve kriegen" unterstützen möchte, kann sich sehr gerne vorzugsweise per E-Mail an Kurvekriegen.BergischGladbach@polizei.nrw.de an uns wenden." Weitere Informationen zu der Initiative finden Sie unter www.kurvekriegen.nrw.de. (st)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer Kreis
Pressestelle, RBe Steinberger
Telefon: 02202 205 120
E-Mail: pressestelle.rheinisch-bergischer-kreis@polizei.nrw.de
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