POL-FL: Schleswig - 19-jähriger taubstummer Schauspiellaie aus Rumänien bebettelt Kripobeamten, Festnahme nach Flucht im Stadtweg, Passanten greifen ein
Schleswig (ots)
Dienstagmittag, 18.02.14, gegen 11:30 Uhr, konnte ein Ermittler der Kriminalpolizeistelle Schleswig im Schleswiger Stadtweg gemeinsam mit aufmerksamen Passanten einen aus Rumänien stammenden 19-jährigen stellen, der vorgab taubstumm zu sein und bettelnd auf sich aufmerksam machte.
Der 19-jährige kam auf den Beamten zu, als sich dieser für Recherchen im Rahmen von Ermittlungen in einer Einkaufspassage im Schleswiger Stadtweg aufhielt. Der 19-jährige tippte dem Beamten (in Zivilkleidung) auf die Schulter und gab über Gesten zu verstehen, dass er taubstumm sei. Er verwies auf sein Klemmbrett, wo bereits eine Liste mit Unterschriften vorbereitet war und gab zu verstehen, dass er Spenden sammeln würde. Auf einem Zettel stand, dass man für Taubstumme, körperlich Behinderte und arme Kinder sammeln würde.
Der Beamte, um derartige Betrugs- und Trickdiebstahlsmaschen wissend, gab sich zu erkennen, woraufhin der 19-jährige das Klemmbrett plötzlich abwarf und davonlief.
Die Nacheile führte über den stark frequentierten Stadtweg. Der Flüchtende wurde lauthals aufgefordert, stehen zu bleiben. Einige Passanten stellten sich dem Flüchtigen in den Weg. Zwei Passanten griffen beherzt ein und konnten den 19-jährigen festhalten. Der Beamte fixierte den Mann.
Zeugen gaben an, dass der 19-jährige zuvor mit einem Komplizen gesehen wurde.
Auf der Wache gab der junge Mann bekannt, dass er alles verstehen könne und sprach mit den Beamten (kein Deutsch). Seine Behinderung habe er nur vorgetäuscht.
Bekannt ist, dass insbesondere derartiges Bettelverhalten mit Trickdiebstählen im Zusammenhang steht und oftmals von reisenden Tätergruppen angewandt wird - wie zB das Ausspähen von Bargeldmitteln zwecks späteren Diebstahls, Wechselgeldbetrug oder direktes Entwenden von Bargeld durch Abdecken oder Ablenken bei Herausgabe der Spende und Hineingreifen in die Börse.
Ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges wurde eingeleitet. Der 19-jährige wurde nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen entlassen.
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