POL-HH: 200515-2. Umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen und zwei Zuführungen nach Rauschgiftdelikten in Hamburg-Jenfeld
Hamburg (ots)
Zeit: 14.05.2020, 18:54 Uhr Orte: Hamburg-Jenfeld, Barsbütteler Straße und Öjendorfer Damm und Hamburg-Heimfeld, Stader Straße
Ermittler des Drogendezernats (LKA 68) haben gestern Abend nach monatelangen Ermittlungen zwei Wohnungen, vier Geschäfte und einen Kulturverein in Hamburg-Jenfeld durchsucht. Eine weitere Wohnung durchsuchten sie in Heimfeld.
Aufgrund vorangegangener Ermittlungen bestand der Verdacht, dass offenbar verschiedene Personen in den in einer Ladenzeile befindlichen Geschäften in der Barsbütteler Straße arbeitsteilig und gewerbsmäßig Handel mit Betäubungsmitteln betrieben. Ein 40-jähriger Türke rückte hierbei als mutmaßlicher Drogenlieferant in den Fokus der Ermittler.
Aufgrund der Ermittlungen des LKA 68 wurden durch die Staatsanwaltschaft Hamburg sechs Durchsuchungsbeschlüsse für ein Wettbüro, eine Bäckerei, einen Kiosk, einen Kulturverein und eine Wohnung in der Barsbütteler Straße sowie für einen Kiosk im Öjendorfer Damm beim Amtsgericht Hamburg erwirkt. Sie wurden gestern Abend unter anderem mit Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei zeitgleich vollstreckt.
In dem Wettbüro stellten die Beamten drei Spielautomaten sicher, mit denen nach ersten Erkenntnissen verbotenes Glücksspiel betrieben wurde. Desweiteren stellten sie 1.500 Euro Bargeld, vermutlich Einnahmen aus dem Glücksspiel, sicher.
In der Bäckerei wurde ein 48-jähriger Bulgare angetroffen, der offenbar unangemeldet als Aushilfe tätig war. Die eingesetzte Rauschgiftspürhündin "Lea" ist die jüngste der Hamburger Polizei und spürte in den Räumlichkeiten 360 Gramm Marihuana und 44 Gramm Kokain auf. Bei den anschließend durchgeführten Durchsuchungen der Wohnanschriften des Bulgaren in Heimfeld sowie des 23-jährigen deutschtürkischen Ladenbetreibers in Jenfeld wurden weitere Beweismittel sichergestellt. Bei dem Bulgaren fanden die Ermittler 1.690 Euro mutmaßliches Dealgeld, bei dem Deutschtürken 70 Gramm Haschisch sowie 200 Euro Bargeld.
Bei der Durchsuchung des Kiosks wurde vor der Tür ein 34-jähriger Türke überprüft, der unmittelbar vor Durchsuchungsbeginn offensichtliche Austauschhandlungen mit einem unbekannt gebliebenen Mann vorgenommen hatte. Der 34-Jährige führte 30 Griptütchen Marihuana und 11 Kokaintränen verkauftsfertig verpackt mit sich. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und einem Haftrichter zugeführt. Im Kiosk wurde außerdem ein 40-jähriger Türke angetroffen, bei dem die Beamten sechs Gramm Kokain und 1.670 Euro Bargeld sicherstellten. Der Mann hatte einen Fahrzeugschlüssel bei sich, der einem vor der Ladenzeile stehenden VW Polo zugeordnet werden konnte. Der eingesetzte Drogenspürhund "Balu", der dienstälteste der Hamburger Polizei, gab zu erkennen, dass sich in dem Fahrzeug Betäubungsmittel befinden dürften. Bei der anschließenden Durchsuchung des VW fanden die Beamten im Kofferraum ein Kilogramm Marihuana, 53 Gramm Kokain, Feinwaagen, Verpackungsmaterial und eine Messer. Sämtliche Gegenstände wurden sichergestellt, der 40-Jährige vorläufig festgenommen und einem Haftrichter zugeführt.
Weiterhin wurden in dem Kiosk drei illegale Glücksspielautomaten sichergestellt und ein 29-jähriger Türke wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts und des Verstoßes gegen das Waffengesetz vorläufig festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen maßnehmen wieder entlassen.
Unweit des Kiosks kontrollierten die Polizisten einen 23-jährigen Deutschen, der im Besitz von 425 Euro und einer nicht geringen Menge Kokain war. Auch dieser Mann wurde mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Bei der Durchsuchung des Kulturvereins stellten die Beamten ebenfalls zwei Spielautomaten sicher sowie 3.420 Euro mutmaßlich illegale Glücksspieleinnahmen.
Der 40-jährige mutmaßliche Drogenlieferant wurde bei der Durchsuchung seiner Wohnung, die sich oberhalb der Ladenzeile befindet, nicht angetroffen. In seiner Wohnung wurden 10 Gramm Marihuana sowie ein Schlagring und ein verbotenes Messer sichergestellt. Zwei in der Wohnung anwesende 30- und 31-jährige Männer hatten Kleinstmengen Betäubungsmittel bei sich. Gegen sie wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet. Die Männer verblieben mangels Haftgründen vor Ort.
In einem Kiosk im Öjendorfer Damm stellten die Polizisten einzelne Gegenstände vor dem Hintergrund waffenrechtlicher Bestimmungen sicher.
Die Ermittlungen dauern an.
Ka.
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