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Polizei Hamburg

POL-HH: 210106-1. Festnahme nach versuchtem Enkeltrick in Hamburg-Bramfeld

Hamburg (ots)

Zeit: 05.01.2021, 14:00 Uhr; Ort: Hamburg-Bramfeld

Nach einem versuchten Enkeltrick haben Polizeibeamte gestern eine Frau vorläufig festgenommen. Sie sollte die Ersparnisse einer älteren Dame abholen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen erhielt die 73-jährige Geschädigte gestern Nachmittag einen Anruf ihres angeblichen Enkels, der behauptete, sich beim Notar zu befinden und dringend Geld für einen Hauskauf zu benötigen. Die Frau ahnte den Betrugsversuch und ihr Ehemann verständigte vom Anrufer unbemerkt bereits die Polizei. Fahnder begaben sich daraufhin sofort in die Wohnung des Ehepaars und instruierten beide Eheleute hinsichtlich des weiteren Vorgehens.

Die 73-Jährige begab sich im weiteren Verlauf zunächst zu ihrer Bank. Nachdem sie dem angeblichen Enkel anschließend avisiert hatte, ihm mit 10.000 Euro Bargeld, mehreren Krügerrandmünzen und Schmuck aushelfen zu können, kündigte er das Erscheinen einer angeblichen Mitarbeiterin des Notars an. Dieser Frau Winter sollten die Wertgegenstände an einem abgesprochenen Treffpunkt nahe des Pezolddamms übergeben werden. Bei der Übergabe in den Nachmittagsstunden wurde von den Fahndern schließlich eine 27-jährige Frau deutscher Staatsangehörigkeit vorläufig festgenommen.

Ermittler der Fachdienststelle für Trickbetrugsdelikte (LKA 431) ließen die Tatverdächtige erkennungsdienstlich behandeln. Später wurde sie mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die weiteren Ermittlungen gegen sie dauern an, insbesondere auch zu ihren Komplizen und möglichen Hintermännern.

Hinweise und Tipps der Polizei:

Fälle wie dieser kommen immer wieder vor. Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Immer wieder entstehen dabei massive, zum Teil existenzbedrohende Schäden. Die Anrufer geben meist vor, Polizeibeamte zu sein oder ein Verwandter, welcher sich in einer Notlage befindet und dringend Geld benötigt. Ältere Mitbürger werden am Telefon überrumpelt oder in lange Telefonate verwickelt, bis die Täter ihr Ziel erreicht haben. Oft werden Geld oder Wertsachen übergeben, obwohl die Geschädigten dabei ein mulmiges Gefühl haben.

   - Die Polizei rät: Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht 
     selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern 
     fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu 
     nennen.
   - Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als 
     Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht 
     erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige 
     Verwandte oder Bekannte wissen kann.
   - Lassen Sie sich auch bei einem angeblichen Notfall nicht unter 
     Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers 
     zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen 
     schon lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den 
     Sachverhalt bestätigen.
   - Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen 
     Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an 
     unbekannte Personen.
   - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: 
     Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen 
     nahestehenden Personen.
   - Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei 
     unter 110 an oder wenden sie sich an Ihre örtliche 
     Polizeidienststelle.
   - Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen,
     denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden 
     Vornamen.
   - Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Taten
     zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die 
     Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.
   - Große Geldbeträge oder Wertsachen sollten nicht zu Hause 
     aufbewahrt werden.
   - Sprechen Sie ungewöhnliche Beobachtungen an oder rufen Sie die 
     Polizei.

Abb.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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