POL-HH: 211022-1. Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung der Drogenkriminalität in Hamburg-Rahlstedt
Hamburg (ots)
Zeit: 18.10.2021 bis 23.10.2021
Ort: Hamburg-Rahlstedt und Hamburg-Jenfeld
Beamte des Drogendezernats (LKA 68) und der in der Region Wandsbek gelegenen Polizeikommissariate haben von Montag bis heute in den frühen Morgenstunden einen gemeinsamen Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität in Hamburg-Rahlstedt und angrenzenden Stadtteilen durchgeführt. Insbesondere ein Einsatz gestern Abend in Jenfeld verlief erfolgreich und führte zu umfangreichen Sicherstellungen.
Im Zuge des Schwerpunkteinsatzes haben die Polizisten in Rahlstedt gezielt nach verdächtigen Personen gefahndet und diese kontrolliert.
Insgesamt wurden hierbei zehn Tatverdächtige vorläufig festgenommen, von denen vier der Untersuchungshaftanstalt zugeführt wurden. Eine Person wurde aufgrund eines bestehenden Haftbefehls verhaftet und insgesamt zehn Wohnungen durchsucht. Neben diversen Betäubungsmitteln stellten die eingesetzten Beamten auch diverse Waffen, eine größere Menge Falschgeld, fünf offenbar gefälschte Impfpässe und diverse mutmaßliche deliktisch erlangte Gegenstände sicher. Es wurden 22 Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.
Unter anderem kam es zu folgenden Einsätzen:
Am späten Montagnachmittag wurden im Benatzkyweg ein 19-jähriger mutmaßlicher Drogendealer vorläufig festgenommen und vier seiner mutmaßlichen Kunden (18, 20, 29, 36) kontrolliert. Bei den mutmaßlichen Käufern fanden die Fahnder jeweils geringe Mengen Betäubungsmittel. Bei der Durchsuchung der Wohnung des 19-jährigen Deutschen stellten sie neben geringen Mengen Marihuana und Kokain auch eine Feinwaage, szenetypisches Verpackungsmaterial, 95 Euro mutmaßliches Dealgeld sowie 400 Euro Falschgeld sicher. Die vier mutmaßlichen Drogenerwerber wurden noch vor Ort wieder auf freien Fuß gesetzt, der mutmaßliche Händler wurde erkennungsdienstlich behandelt und anschließend mangels Haftgründen ebenfalls aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.
Am Dienstagnachmittag beobachteten Zivilfahnder in der Hermann-Balk-Straße einen 26-jährigen Algerier bei der Übergabe eines Gegenstands an einen 33-Jährigen. Bei der anschließenden Kontrolle des 33-Jährigen stellte sich heraus, dass dieser offenbar fünf Gripbeutel Marihuana von dem 26-Jährigen erhalten hatte, den die Fahnder ebenfalls angehalten und schließlich vorläufig festgenommen hatten. Bei ihm stellten die Polizisten fünf weitere Tütchen Marihuana, jeweils eine geringe Menge Haschisch und Kokain, drei Handys und 25 Euro mutmaßliches Dealgeld sicher. Im Anschluss vollstreckten die Beamten zwei auf dem Eilwege erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse für zwei von dem 26-Jährigen genutzten Wohnungen und beschlagnahmten hierbei weitere geringe Mengen Betäubungsmittel. Da gegen den 33-jährigen mutmaßlichen Drogenerwerber ein Haftbefehl bestand, wurde dieser zum Polizeikommissariat 38 transportiert, wo er dessen Vollstreckung durch eine Geldzahlung abwenden konnte und schließlich wieder entlassen wurde. Der bereits einschlägig polizeibekannte 26-Jährige wurde einem Haftrichter zugeführt.
Ebenfalls am Dienstagnachmittag konnten zivile Beamte einen 22-jährigen Deutschen im Schimmelreiterweg beobachten, der sich nacheinander mit mehreren Personen traf und in mindestens zwei Fällen auch etwas an diese übergab. Sowohl der 22-Jährige als auch fünf Personen (15, 18, 25, 26, 26), die mit ihm Kontakt hatten oder sich in seinem nahen Umfeld aufhielten, wurden einer polizeilichen Kontrolle unterzogen. Der 22-Jährige wurde wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln vorläufig festgenommen. In seiner Unterhose fanden die Beamten einen Gripbeutel mit Marihuana. Außerdem stellten sie sein Handy und 50 Euro vermutliches Dealgeld bei ihm sicher. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen fanden die Polizisten vier weitere Gripbeutel Marihuana und 125 Euro, die aus Drogengeschäften stammen dürften.
Drei der fünf überprüften Kontaktpersonen des mutmaßlichen Drogenhändlers führten jeweils geringe Mengen Marihuana bei sich, die beschlagnahmt wurden.
Alle beteiligten Personen verblieben auf freiem Fuß beziehungsweise wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen mangels Haftgründen entlassen.
Gestern Abend vollstreckten die Ermittler des Rauschgiftdezernats gemeinsam mit Zivilfahndern einen zuvor durch die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht erwirkten Durchsuchungsbeschluss. Er richtete sich gegen zwei 29- und 34-jährige deutsche Brüder, die verdächtig sind, aus ihrer gemeinsamen Wohnung in der Jenfelder Kelloggstraße einen schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben.
Als die Beamten die Wohnung betraten, war der 34-Jährige offenbar gerade dabei, Betäubungsmittel in der Küche verkaufsfertig zu portionieren. Da er unvermittelt ein Messer zog und damit den Polizisten gegenüber eine bedrohliche Haltung einnahm, wurde Pfefferspray gegen den Mann eingesetzt und er überwältigt. Auch sein jüngerer Bruder sowie drei weitere anwesende Personen wurden vorläufig festgenommen.
Im Zuge der anschließenden Durchsuchung der Wohnung und des dazugehörigen Kellerverschlags beschlagnahmten die Beamten ein umfangreiches Sortiment an Betäubungsmitteln, darunter rund 60 Gramm Kokain, 100 Gramm Amphetamin, 50 Gramm Methamphetamin, 20 Gramm Ecstasy, 75 Gramm Marihuana, 20 Gramm Haschisch und 800 Schlaftabletten. Zudem fanden sie auch umfangreiches, für Rauschgifthandel typisches Equipment in der Wohnung, wie beispielsweise etwa 900 Gramm Streckmittel, rund 8000 Plastikhülsen als Verpackungsmaterial, mehrere Vakuumiergeräte und Feinwaagen. Weiterhin stellten die Ermittler auch über 20.000 Euro augenscheinliches Falschgeld sowie diverse hochwertige Baumaschinen, Gartengeräte und mehrere Fahrräder bei den Brüdern sicher. Ob diese deliktisch erlangt wurden, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Offenbar waren die Brüder auf "ungebetene Besuche" vorbereitet: Am Wohnhaus hatten sie umfangreiche Überwachungstechnik installiert, mit deren Hilfe sie sämtliche Personenbewegungen auf Monitoren beobachten konnten. Zudem hatten die Verdächtigen die von ihnen vorgehaltenen Betäubungsmittel mit etlichen griffbereit liegenden Stichwaffen, Baseballschlägern und einem Luftgewehr abgesichert.
Die beiden mutmaßlichen Drogendealer wurden einem Haftrichter zugeführt, ihre drei vorläufig festgenommenen Besucher mangels Haftgründen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Die Ermittlungen in allen dargestellten Sachverhalten dauern an.
Die Polizei Hamburg wird auch zukünftig zielgerichtete Maßnahmen zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität in den Stadtteilen durchführen.
Ka.
Rückfragen der Medien bitte an:
Polizei Hamburg
Nina Kaluza
Telefon: 040 4286-56212
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg
Original content of: Polizei Hamburg, transmitted by news aktuell