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Polizei Hamburg

POL-HH: 220418-9. Schwerpunkteinsatz der Kontrollgruppe "Autoposer"

Hamburg (ots)

Zeiten: 15.04.2022 - 17.04.2022

Ort: Hamburger Stadtgebiet

Die Kontrollgruppe "Autoposer" hat über die Osterfeiertage im Rahmen von mobilen Verkehrskontrollen mehrere verhaltensauffällige Fahrzeugführer mit ihren zum Teil unzulässig technisch veränderten Fahrzeugen angehalten und überprüft.

Insgesamt wurden 68 Fahrzeuge und 72 Personen überprüft. 12 Fahrzeuge mussten sichergestellt werden, weil der Verdacht besteht, dass sie technisch unzulässig verändert wurden. 14 Fahrzeugführern wurde die Weiterfahrt untersagt, ihre Betriebserlaubnis ist erlöschen.

Im Besonderen kam es zu nachstehenden Sachverhalten:

   - Anlässlich der Auftaktveranstaltung der Tunerszene auf einem 
     Tankstellengelände in Hamburg-Bergedorf waren Polizeibeamte der 
     Kontrollgruppe "Autoposer" vor Ort. Unweit der Tankstelle im 
     Wilhelm-Iwan-Ring wurde ein 24-jähriger Deutscher mit seinem 3er
     BMW (305 PS) anlässlich auffallender Abgasgeräuschentwicklung 
     überprüft. Der fahrende Halter, dessen Fahrzeug im Jahr 2021 
     bereits stillgelegt worden war, hatte die Abgasanlage 
     manipuliert, so dass das zulässige Abgasgeräusch statt der 
     zulässigen 81dB mit bis zu 99 dB gemessen wurde.
   - In der Amandus-Stubbe-Straße wurde ein Peugeot 206 (108 PS) 
     eines 45-jährigen Deutschen angehalten, weil die 
     Abgas-geräuschentwicklung untypisch erschien. Die 
     Geräuschpegel-messung ergab 95 dB bei zulässigen 83 dB. Ursache 
     war ein fehlender Mittelschalldämpfer, der durch ein Rohr 
     ersetzt worden war. Dazu war ein Fahrwerk mit einer 
     Spurverbreiterung verbaut, welches nicht abgenommen worden war.
   - Auf der BAB 25 wurde der VW Golf GTI eines 21-jährigen Deutschen
     angetroffen. Auch hier erschien die Lautstärke, die der Motor 
     erzeugte, auffällig. Neben eingetragenen technischen 
     Veränderungen wurde ein unzulässiger Katalysator und ein 
     fehlender Mittelschalldämpfer festgestellt. Die 
     Geräuschpegelmessung ergab einen Wert von über 100 dB.
   - In der Hans-Duncker-Straße wurde ein VW Golf R32 (250 PS) eines 
     26-jährigen Deutschen überprüft. Die Verkehrskontrolle ergab 
     eine unzulässige Abgasanlage mit einer fernbedienbaren 
     Abgasklappe. Bei manuell geöffneter Abgasklappe ergab die 
     Standgeräuschmessung 109 dB bei zulässigen 92 dB. Somit war die 
     Betriebserlaubnis als erloschen anzusehen.
   - Im Wilhelm-Ivan-Ring wurde der Toyota Supra (280 PS) eines 33- 
     jährigen Deutschen überprüft. Im Zuge der Kontrolle stellte sich
     heraus, dass ein schallreduzierendes Element aus der Abgasanlage
     entfernt worden war. Dies führte zu einer 
     Geräuschverschlechterung von 12 dB. Gemessen wurden 100 dB.
   - Rund um den Zollenspieker wurde ein Kontrollteam auf diverse 
     Motorräder aufmerksam. Hierbei war besonders das Fahrgeräusch 
     der Abgasanlagen auffällig. Ein 30-jähriger Deutscher wurde mit 
     seinem Harley-Davidson Krad (122 PS) überprüft. Die Kontrolle 
     ergab einen fehlenden dB-Killer der Abgasanlage und somit eine 
     massive Geräuschverschlechterung um 15 dB. Die 
     Standgeräuschmessung ergab 103 dB.
   - An gleicher Örtlichkeit wurde ein 54-jähriger Deutscher mit 
     seinem Harley-Davidson Krad (47 PS) überprüft. Da die 
     Abgasanlage nur aus einem Rohr bestand, wurde eine 
     Schallpegelmessung durchgeführt, die aufgrund drohender 
     Hörschäden bei 114 dB abgebrochen worden war. Dieser Wert ist 
     vergleichbar mit einem Drucklufthammer und liegt nur knapp 
     unterhalb der Schmerzgrenze des menschlichen Gehörs.
   - Zeitgleich wurde ein 21-jähriger Türke mit seinem 
     Harley-Davidson Krad (76 PS) überprüft. Hier wurde ein 
     Luftfilter in Verbindung mit der Abgasanlage ohne Nachweis der 
     Zulässigkeit verbaut. Eine manuelle Abgasklappe wurde 
     festgestellt, diese führte zu einer Geräuschentwicklung in Höhe 
     von 105 dB.
   - Ein 56-jähriger Deutscher fiel mit seiner Suzuki VKL800 (53 PS) 
     am Zollenspieker Hauptdeich durch seine lauten Fahrgeräusche 
     auf. Eine Standgeräuschmessung ergab einen Wert von 100 dB bei 
     zulässigen 92 dB. Grund für die Geräuschverschlechterung war 
     unter anderem ein durchgestochener Katalysator.
   - Im Warwischer Hauptdeich wurde ein 29-jähriger Deutscher 
     videografiert, der dort bei erlaubten 50 km/h mit 135 km/h in 
     seinem BMW 135 I (305 PS) unterwegs war. Den Fahrer erwartet 
     neben einem Bußgeld von 1600 Euro zusätzlich 2 Punkte in 
     Flensburg sowie ein 3- monatiges Fahrverbot

Alle sichergestellten Fahrzeuge werden in den nächsten Tagen dem amtlich anerkannten Sachverständigen vorgeführt, um technisch begutachtet zu werden. Den jeweiligen Fahrer und Fahrzeughalter erwarten entsprechende Bußgeldbescheide und die Auferlegung der Verfahrenskosten.

Um anschließend wieder am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen, muss der technisch zulässige Zustand der Fahrzeuge wiederhergestellt und vorgezeigt werden.

Die Kontrollgruppe "Autoposer" wird auch weiterhin Schwerpunkteinsätze durchführen, um die Sicherheit auf Hamburgs Straßen zu erhöhen.

Lg.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sandra Levgrün
Telefon: 040 4286-56200
E-Mail: Sandra.levgruen@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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