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POL-HH: 230609-1. Geschockt und abgezockt - Polizei veröffentlicht Schockanruf

Hamburg (ots)

Tag für Tag versuchen Betrüger, insbesondere ältere Menschen um die Ersparnisse ihres Lebens zu bringen. Immer wieder machen sie dabei hohe Beute. Die Polizei veröffentlicht jetzt die prominent nachgesprochene Version eines echten Schockanrufs.

Im letzten Jahr kam es in Hamburg mit den gängigen Maschen der Telefonbetrüger zu über 3.500 Fällen. Sie erbeuteten in insgesamt 113 Fällen über 4,2 Millionen Euro.

Eine ganz besonders hinterhältige Masche macht dabei einen immer größeren Anteil aus - die sogenannten Schockanrufe. Die Täter konnten im vergangenen Jahr allein mit dieser Masche fast zwei Millionen Euro erbeuten. Auch im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich dieser Trend fort: Die Täter waren zwischen Januar und März insgesamt 16 Mal erfolgreich und konnten über 800.000 Euro erbeuten.

Zur Erinnerung: Beim Schockanruf werden die Opfer mit einer unerwarteten, extrem schockierenden Nachricht konfrontiert. Zunächst hören sie nur eine weinende, kaum zu verstehende Stimme, die sie mit Papa oder Mama anspricht und von einem schrecklichen Verkehrsunfall berichtet, den sie angeblich verursacht habe. Dabei sei ein Mensch gestorben. Auf diese Weise erreichen die Täter, dass das angerufene Opfer sofort in eine psychische Ausnahmesituation gerät - die Opfer sind kaum noch in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Das Telefonat wird danach von einem angeblichen Polizeibeamten übernommen. Weil ein Mensch getötet worden sei, habe ein Richter angeordnet, dass der Verwandte in Untersuchungshaft müsse. Nur durch die sofortige Zahlung einer Kaution könne die Haft noch abgewendet werden. So gelingt es den Tätern, die Opfer dazu zu bringen, eine Kaution zahlen zu wollen.

Um die Dramatik zu verdeutlichen, hat die Polizei Hamburg deshalb einen echten Schockanruf authentisch einsprechen lassen. Hierfür konnten Marek Erhardt, Ehrenkommissar der Polizei Hamburg, und Luise Lunow, Deutschlands älteste Synchronsprecherin, gewonnen werden.

Die Aufnahme ist ab sofort auf der Internetseite der Polizei Hamburg unter www.polizei.hamburg sowie den gängigen Podcastportalen, dem Streamingdienst Spotify und an vielen weiteren Stellen abrufbar.

Die Polizei bittet und erklärt:

   - Hören Sie sich die Aufnahme aufmerksam an.
   - Reden Sie mit Ihrer Verwandtschaft und im Bekanntenkreis über 
     Schockanrufe und das Phänomen des Telefonbetrugs
   - Bereiten Sie sich gedanklich darauf vor, dass auch Sie einen 
     solchen Anruf erhalten könnten.
   - Polizei oder Staatsanwaltschaft werden am Telefon niemals eine 
     Kautionszahlung verlangen!
   - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte 
     Personen.
   - Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und legen Sie bei solchen Anrufen 
     einfach auf. Rufen Sie hinterher die Polizei unter 110 oder 
     kontaktieren Sie Ihre Angehörigen unter den Ihnen altbekannten 
     Rufnummern.
   - Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!

Abb.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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