POL-HX: Zahl der Unfälle und Verunglückten im Kreis Höxter deutlich gestiegen
Hohe Aufklärungsquote bei Unfallfluchten Kreispolizeibehörde Höxter stellt Verkehrsbericht 2022 vor
Kreis Höxter (ots)
Die Kreispolizeibehörde Höxter hat die Verkehrsbilanz 2022 für den Kreis Höxter im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. "Die Zahlen sind nicht gut", bilanzierte Behördenleiter Landrat Michael Stickeln gleich zum Auftakt. 6,6 Prozent mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr wurden durch die Polizei aufgenommen, 614 Menschen sind bei den Unfällen verunglückt, zehn kamen sogar ums Leben. "Das macht uns betroffen", so Landrat Stickeln. "Das bedeutet unendliches Leid auch für die Angehörigen, insbesondere wenn junge Menschen betroffen sind."
Ergänzend dazu erklärte es Polizeidirektor Christian Brenski zur gesamtbehördlichen Aufgabe, diesem negativen Trend entgegen zu treten. "Wir nehmen das ernst und wollen mit gezielter Verkehrsüberwachung und Präventionsmaßnahmen dagegen vorgehen."
Die Zahlen im Detail stellte der Leiter der Direktion Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Markus Tewes, vor. 4.402 Unfälle wurden 2022 im Kreis Höxter registriert, das sind 272 mehr als im Vorjahr. Dazu gehören 454 Unfälle mit Personenschaden.
"Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, ist inzwischen im Kreis Höxter höher als im Vergleich mit dem Land NRW", so Markus Tewes. Die so genannte Verunglücktenhäufigkeitszahl, sie wird errechnet aus der Anzahl der Verletzten pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreis Höxter bei 439. Im Landesschnitt liegt sie bei 432. Die Häufigkeitszahlen bei den Schwerverletzten (131) und Getöteten (7) sind sogar etwa doppelt so hoch wie in ganz NRW.
Einen großen Anteil der Betroffenen bildet die Altersgruppe der Jugendlichen und Jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren. 139 Verletzte und fünf Getötete wurden allein in dieser Altersgruppe gezählt.
Auffällig: Die meisten Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften. "Hohe Geschwindigkeit ist das, was die schweren Folgen von Unfällen ausmacht", betonte Markus Tewes. Daher soll der Schwerpunkt von Verkehrsüberwachungen auch auf die Landes- und Bundesstraßen gelegt werden, wo häufig zu schnell gefahren wird.
Als weitere Hauptunfallursache gilt "Unkonzentriertheit". Dazu gehört zum Beispiel Ablenkung am Steuer durch Smartphones. Auch darauf will die Polizei im Kreis Höxter weiterhin achten. Außerdem appelliert Landrat Stickeln an die Verantwortung aller Verkehrsteilnehmenden: "Nur wenn alle bereit sind, sich an die Verkehrsregeln zu halten, deren Zweck die Unfallverhütung ist, können wir wieder auf eine positivere Entwicklung hoffen - und Menschenleben retten."
Außerdem behält die Kreispolizeibehörde Höxter das Thema Verkehrsunfallflucht im Fokus: In 711 Fällen entfernten sich die Verursacher von der Unfallstelle. "Auch bei Parkplatzremplern sollten man die Courage haben, sich zu melden", meint Markus Tewes. "In der Regel übernimmt die Versicherung den Schaden."
Durch Unfallflucht wird aus einem kleinem Schaden eine Straftat, welche die Polizei akribisch verfolgt. Und das im Kreis Höxter mit großem Erfolg: Denn 48 Prozent aller Unfallfluchten im Jahr 2022 konnte das Verkehrskommissariat der Polizei Höxter aufklären. Eine besondere Leistung, wie Markus Tewes mit Blick auf den Landesvergleich betont: "Dies ist der zweitbeste Wert in ganz NRW." /nig
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