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POL-MK: Enkeltrick-Betrüger kassieren ab und flüchten mit Taxi und Zug

Plettenberg (ots)

Nach einem erfolgreichen Enkeltrick-Betrug am gestrigen Dienstag in Plettenberg sucht die Polizei nach einem jungen Paar. Die Tatverdächtigen ließen sich um 13.45 Uhr zum Bahnhof bringen und sind vermutlich mit dem Zug geflüchtet. Der Fall löste am Nachmittag umfangreiche Ermittlungen der Polizei aus.

Opfer war in diesem Fall eine 80-jährige Plettenbergerin. Gegen 9 Uhr meldet sich ein Unbekannter bei ihr am Telefon und verwickelt sie in ein Gespräch. Er stellt sich als Verwandter vor. Dann kommt er zur Sache und erzählt eine der üblichen Lügengeschichten der Enkeltrick-Betrüger: Er habe einen Autounfall gehabt und müsse jetzt dringend 34.000 Euro auftreiben - einen Teil sofort. So viel hat die Seniorin nicht, aber ihr Hilfsinstinkt ist geweckt. Beim Geld-Abheben belügt sie den Bankangestellten, dass sie eine "größere Anschaffung" plane. Schließlich hatte sie der Täter zum "Stillschweigen" verdonnert. Bei einem der weiteren Telefonate mit dem Betrüger vereinbaren sie die Abholung.

Um 13.30 Uhr schellt es an der Tür. Ein Abholer mit lockigem Haar steht vor der Tür und nimmt das Geld entgegen. Sie sieht, wie der nur schlecht Deutsch sprechende Mann in ein Taxi steigt und davon fährt. Der Betrug fliegt auf, als die Seniorin einige Minuten später von sich aus zum Telefon greift und den echten Verwandten unter der ihr bekannten Rufnummer anruft. Sie will fragen, ob das Geld angekommen ist. Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, war der Abholer gemeinsam mit einer Frau gegen 13 Uhr am Plettenberger Bahnhof angekommen. Sie ließen sich von einem Taxi zu der Adresse der 80-Jährigen fahren. Der Mann sprach nach Einschätzung des Fahrers Italienisch. Vor Ort stiegen beide aus und kamen kurze Zeit später zurück. Sie ließen sich zurück zum Bahnhof bringen, wo sie gegen 13.45 Uhr aussteigen. Unterwegs tauschten sie die Jacken.

Die Polizei konnte am Nachmittag mit mehreren Zeugen sprechen und sicherte Aufnahmen einer Überwachungskamera, die zeigen, wie das Paar in einen Zug steigt - nach bisherigem Stand der Ermittlungen in Richtung Hagen.

Die Tatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Der Mann trug einen beigefarbenen Jogginganzug unbekannter Marke mit Schriftzug auf der Hose. Er ist ca. 1,75 Meter groß, leicht korpulent, hat einen Schnäuzer und lockiges Haar. Er wird auf 18 bis 20 Jahre geschätzt.

Seine Begleiterin dürfte zwischen 25 und 30 Jahre alt sein. Sie hat halb langes, blondes Haar, trug ein weißes Oberteil, eine dunkelblaue lange Jacke und eine dunkelblaue Jeans. Sie ist etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß.

Die Polizei hofft nun, dass Fahrgäste des Zuges Angaben machen können zum weiteren Fahrweg und zum Zielort des Paares.

DER ENKELTRICK

Enkeltrick Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Betrugsmasche. Die Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen. Oft eröffnen die Täter das Gespräch mit der Frage "Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle. Immer kommt das Gespräch auf eine eilige Geldforderung. Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten "freikaufen" muss.

Wer sich einmal auf ein solches Gespräch einlässt, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage werden die Opfer bearbeitet, verwirrt, bedroht und unter Druck gesetzt. Deshalb rät die Polizei, erst gar nicht auf das Fragespiel einzugehen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück. Holen Sie sich Rat bei echten Freunden oder der echten Polizei. Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.

Rückfragen bitte an:

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Pressestelle Polizei Märkischer Kreis
Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1222
E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de
http://maerkischer-kreis.polizei.nrw

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