Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
POL-MK: Fake-Hotlines lauern auf Fluggäste
Plettenberg (ots)
Statt Geld für stornierte Flüge zurückzubekommen, hat eine Plettenbergerin mehrfach nachgezahlt. Sie ist mutmaßlich an eine Fake-Hotline geraten.
Auf der Internet-Seite der Fluggesellschaft hatte sie keine Telefonnummer gefunden, um ihre Flüge abzusagen. Deshalb googelte sie nach der Telefonnummer des Kundendienstes und stieß auf einen entsprechenden Eintrag. Unter der Nummer meldete sich eine männliche Person und wies die Frau an, auf ihrem Handy eine App zu installieren. Sie musste sich mit ihrem Personalausweis "verifizieren" und ihre Kreditkarten-Daten eingeben. Die ganze Zeit über blieb der angebliche Mitarbeiter der Fluggesellschaft am Telefon und gab Anweisungen. Im Ergebnis wurde vom Konto der Plettenbergerin fünfmal Geld überwiesen oder abgebucht. Die Frau sperrte ihre Kreditkarte und erstattete Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs. Mit dieser Masche erbeuten Betrüger bereits seit mehreren Jahren das Geld gutgläubiger Kunden. Zu der Enttäuschung über eine abgesagte Reise und mögliche Stornierungskosten kommt ein zusätzlicher Schaden durch die Betrüger. Die Ausgangssituation ist immer gleich, der Ablauf variiert: Reisende suchen wegen einer Stornierung oder Umbuchung nach einer Kontakt-Hotline und stoßen auf die täuschend echt nachgebaute Betrüger-Seite mit der falschen Rufnummer. Dass die angeblichen Hotline-Mitarbeiter eine Bankverbindung oder Kreditkarten-Nummer abfragen, erscheint im ersten Augenblick unverdächtig - schließlich wollen die Kunden, dass ihnen Geld erstattet wird. In früheren Fällen mussten die Opfer eine Fernwartungs-Software auf ihrem Computer installieren.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte Betroffenen klar sein, dass sie mit einem Betrüger sprechen. Keine Fluggesellschaft braucht Zugriff auf den Computer ihrer Kunden. Wer im Internet nach Webseiten sucht, sollte sich immer bewusst sein, dass er auch Fake-Seiten stoßen könnte. Dank Suchwortergänzung erscheint vielen der Umweg über eine Suchmaschine der schnellere Weg, als in der Reisebestätigung nach der genauen Adresse eines Shops oder einer Fluggesellschaft zu forschen. Besser ist es jedoch, die Original-Web-Adressen von der Buchungsbestätigung abzuschreiben oder die dort genannten Rufnummern anzuwählen.
Wer bereits auf einen solchen Betrug hereingefallen ist, sollte schnell reagieren und Kontakt mit seiner Bank aufnehmen. Eventuell lassen sich Überweisungen stoppen, auf jeden Fall weitere Transaktionen stoppen. Außerdem sollten Betroffene ihre Fluggesellschaft oder Reiseveranstalter informieren und Anzeige bei der Polizei erstatten.
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