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POL-SU: Die Mainacht aus Sicht der Polizei Rhein-Sieg-Kreis

Siegburg (ots)

Brauchtumstage wie Karneval, Silvester oder auch die Mainacht, die regelmäßig mit dem Konsum von Alkohol einhergehen, bedeuten für die Polizei zumeist ein erhöhtes Einsatzaufkommen. Die Polizistinnen und Polizisten der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis sind beim Tanz in den Mai 2024 mehr als 20-mal eingeschritten.

Ein Anrufer auf dem Siegburger-Brückberg rief die Polizei, weil Personen auf der Fahrbahn ständen und Fahnen werfen. Es handelte sich letztlich um das traditionelle Fahnenschwenken des Junggesellenvereins. In Windeck-Schladern war das Feiern offensichtlich besonders schön, da Gäste einer Gaststätte nachts um zwei nicht nach Hause gehen wollten, aber der Wirt eigentlich Feierabend hatte. Die Polizei hat die Nachtschwärmer schließlich freundlich aber bestimmt vor die Tür gesetzt. Es waren bei den Einsätzen natürlich einige Ruhestörungen durch überlaute Musik oder Streitigkeiten unter angetrunkenen Personen dabei.

Die veröffentlichten Hinweise zum sicheren Transport von Maibäumen haben augenscheinlich Früchte getragen. Lediglich ein Transport musste um kurz nach Mitternacht gestoppt werden. In Niederkassel-Rheidt waren mehrere junge Männer mit einem Kleintransporter unterwegs, aus dem ein Maibaum ungesichert rund fünf Meter nach hinten herausragte. Zudem waren die "Nichtfahrer" deutlich alkoholisiert und grölten herum. Die Fahrt war für die Gruppe dann am Anhalteort zu Ende und den Rest mussten sie zu Fuß erledigen. Der Fahrer bekam eine Anzeige wegen Nichtbeachtens der Ladungssicherheit.

Vier Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit Maifeiern sind der Polizei bekannt geworden.

So gab es gegen 20.00 Uhr auf dem Spicher Platz in Troisdorf eine Auseinandersetzung zwischen vier Personen im Alter von 23 bis 28 Jahren, die sich zunächst beleidigten und anschließend schlugen. Eine Behandlung der Verletzungen war nicht erforderlich.

Ein 62-jähriger "Wildpinkler" schlug gegen 22.50 Uhr in Niederkassel-Rheidt einem 16-Jährigen ins Gesicht. Der 16-Jährige hatte den Mann aus Niederkassel ertappt, wie dieser in die Einfahrt eines Wohnhauses uriniert. Als er dem 62-Jährigen auf die Schulter tippte, drehte dieser sich um und schlug den Jugendlichen, der leicht verletzt wurde. Der 16-Jährige verständigte daraufhin seinen Vater. Der Vater wiederum nahm seinen Teleskopschlagstock und stellte den 62-Jährigen, der schon in ein Taxi gestiegen war und nach Hause fahren wollte, zur Rede. Nachdem der 62-Jährige das Taxi wieder verlassen hatte, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Vater. Geschlagen wurde mit dem Schlagstock nicht. Schlussendlich fertigte die alarmierte Polizei mehrere Strafanzeigen, unter anderem auch wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der Schlagstock des 65-jährigen Vaters wurde als Beweismittel sichergestellt.

Völlig daneben benahm sich ein 54-jähriger Mann in einer Gaststätte in Lohmar. Die Polizei wurde gegen 01.00 Uhr hinzugerufen, weil der Lohmarer eine Frau unsittlich angefasst hatte und das Lokal nach Aufforderung des Wirtes nicht verlassen wollte. Gegenüber den eingesetzten Beamten verhielt sich der alkoholisierte Mann distanzlos und provokant. Er verweigerte die Herausgabe seiner Papiere und beschuldigte die Polizisten, nachdem sie ihn durchsucht hatten, des Diebstahls. Trotzdem blieben die Beamten ruhig und erteilten dem 54-Jährigen einen Platzverweis. Dem kam er zunächst nach, tauchte aber wenige Minuten später wieder in der Gaststätte auf. Er wurde in Gewahrsam genommen und in Handfesseln zur Polizeiwache gebracht. Auf der Fahrt randalierte er im Streifenwagen und versuchte die Beamten tätlich anzugreifen. Die Angriffe konnten abgewehrt werden, sodass die Polizisten unverletzt blieben. Dem Mann aus Lohmar wurde auf der Wache eine Blutprobe entnommen. Den Rest der Nacht verbrachte er in der Zelle. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung, des Hausfriedensbruchs und des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte eingeleitet.

Als Resümee der Mainacht lässt sich aus polizeilicher Sicht festhalten, dass alle Polizistinnen und Polizisten gesund nach Hause gehen konnten. Und dass sich die Zahl der alkoholbedingten Kontrollverluste und Übergriffe in Grenzen hielt. (Bi)

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