POL-UN: Unna - Großeinsatz wegen Raser-, Poser- und Tuningszene im Unnaer Stadtgebiet - Polizei auf eventuelle Verlagerung vorbereitet
Unna (ots)
Etwa 20 Fahrzeuge mit hauptsächlich auswärtigen Kennzeichen, die der Raser-, Poser- und Tuningszene zuzuschreiben sind, haben am späten Freitagabend (05.02.2021) für einen Großeinsatz der Kreispolizeibehörde Unna im Stadtgebiet von Unna gesorgt.
Gegen 22.35 Uhr meldete ein Zeuge, dass sich auf dem Gelände der "Star"- Tankstelle rund 20 Fahrzeuge befinden würden, die immer wieder auf den Verkehrsring fahren würden, um dort "Rennen" zu fahren. Bei Eintreffen stellten die Einsatzkräfte fest, dass die Freifläche des Tankstellengeländes neben der Waschanlage vollkommen zugeparkt war. Als sie die Einsatzfahrzeuge erblickten, verließen die zum Teil umherstehenden Personen schlagartig die Tankstelle mit ihren Fahrzeugen. Die Personen, die sich weiterhin auf dem Tankstellengelände aufhielten, wurden kontrolliert. Gegen sie wurden Platzverweise für das Grundstück ausgesprochen.
Im weiteren Verlauf kam es zeitgleich zu stellenweisen Ansammlungen auswärtiger und nicht auswärtiger Fahrzeuge auf dem Verkehrsring in Unna. Das Verkehrsaufkommen auf dem Innenstadtring war phasenweise deutlich erhöht. Bei den Fahrzeugen waren teilweise stark motorisierte und getunte Fahrzeuge feststellbar.
Während der Maßnahmen auf dem Gelände der Tankstelle gingen bei der Einsatzleitstelle Hinweise auf eine "Versammlung" in Unna ein. Bei einer durchgeführten Aufklärung im Stadtgebiet stellte die Polizei fest, dass sich Fahrzeuge zunächst am Hellwegcenter in Unna und auch in der Wasserstraße sammelten. Einsatzkräfte kontrollierten vereinzelt Fahrzeuge an den Örtlichkeiten sowie am Bahnhof in Unna.
Während des laufenden Einsatzes kam es zu einer Verfolgungsfahrt. Einer Streifenwagenbesatzung fiel ein schwarzer VW Polo auf, der sich augenscheinlich der Fahrzeugkontrolle durch die Beamten entziehen wollte. Durch die Streifenwagenbesatzung wurden deutliche Anhaltezeichen gezeigt. Hieraufhin beschleunigte das Fahrzeug - es kam zu zwei Rotlichtverstößen an zwei Kreuzungen. In beiden Fällen kam es zu keiner Gefährdung unbeteiligter Personen. Der Pkw flüchtete mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die Innenstadt von Unna. Hieraufhin wurde die Verfolgungsfahrt durch die Polizei abgebrochen, auch eine anschließende Fahndung nach dem Fahrzeug wurde nach einer gewissen Zeitspanne ergebnislos beendet. Ermittlungen über das Kennzeichen ergaben, dass der Halter des Fahrzeuges nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Um weitere Verkehrsdelikte zu unterbinden und Verstöße zu ahnden, führte die Polizei auf dem Ostring in Unna unter Ausnutzung der dortigen, temporären Gegebenheiten (Baustelle mit Fahrbahnverengung) eine Kontrolle des durchfahrenden Verkehrs durch.
Zwischenzeitlich kam es kurz zu einer Ansammlung von Fahrzeugen auf dem Parkplatz am Bahnhof in Unna. Dort sollten Beschleunigungsrennen durchgeführt werden. Durch eine kurzfristige Verlegung der Sofortunterstützungskräfte wurden zunächst keine Verkehrsdelikte festgestellt und eine Durchführung solcher eventuell geplanten Vorhaben unterbunden.
Während der stationären Verkehrskontrolle auf dem Ostring in Höhe des Tunnelausgangs und der Baustelle kam es bei vermehrt umherfahrenden Fahrzeugführern zu Platzverweisen, bei zwei kontrollierten Fahrzeugen zu zwei Verwarngeldern wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis und zu einem Zahlschein wegen eines sonstigen Deliktes. Des Weiteren stellte die Polizei einen Fahrzeugführer fest, der unter BTM-Einfluss sein Fahrzeug führte. Dieser wurde der Wache Unna zugeführt, wo ihm von einem diensthabenden Arzt zwei Blutproben entnommen wurden. Auf ihn kommt nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige zu.
"Wir sind aufgrund der jüngsten Vorkommnisse in Dortmund, die die Raser-, Poser- und Tuningszene betreffen, auf eine eventuelle Verlagerung nach Unna vorbereitet. Wir haben das Milieu bereits in der Vergangenheit im Blick gehabt - und werden auch in Zukunft mit entsprechenden Einsatzmaßnahmen auf weitere Treffen reagieren, um nicht für Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen, sondern auch die Anwohnerschaft zu schützen", betont Polizeioberrat Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr. "Wir gehen konsequent gegen Verstöße vor und zeigen starke Präsenz. Wir dulden in unserem Zuständigkeitsbereich keinen neuen Hotspot der Raser-, Poser- und Tuningszene."
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