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POL-H: Bilanz Aktionsprogramm für Verkehrssicherheit 2007 Sonderfall A 2: Polizeipräsident fordert bessere Technik, ein Tempolimit und Überholverbot für Lastkraftwagen

Hannover (ots)

Bilanz Aktionsprogramm für Verkehrssicherheit
2007
Sonderfall A 2: Polizeipräsident fordert bessere Technik,
ein Tempolimit und Überholverbot für Lastkraftwagen
Als "erfolgreich und beispielhaft" hat Polizeipräsident 
Hans-Dieter Klosa jetzt das "Aktionsprogramm für Verkehrssicherheit 
2007" der Polizeidirektion Hannover bewertet. Mit einer massiven 
Intensivierung der Verkehrsüberwachung, mit zum Teil sehr 
ungewöhnlichen und auch drastischen Präventionsaktionen sowie mit 
begleitender Öffentlichkeitsarbeit sei es gelungen, die Zahl der 
schweren Unfälle,  die Zahl der Schwerverletzten und auch die Zahl 
der Verkehrstoten spürbar zu verringern. Mit dem Programm, das von 
Anfang Juli bis Mitte September lief, wurde ein sehr Besorgnis 
erregender Trend aus den ersten fünf Monaten dieses Jahres nicht nur 
gebremst, sondern sogar umgekehrt.
Auch bei einem wichtigen Brennpunkt, der BAB 2, konnte die Polizei 
mit dem Aktionsprogramm gewisse Erfolge erzielen. Dennoch zeichnet 
sich nach Aussage Klosas inzwischen deutlich ab, dass "alle 
bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Situation auf der A 2 
nachhaltig zu entspannen".
Erfolgsbilanz Aktionsprogramm
Als Erfolgsgeschichte bezeichnet der Polizeichef das 
Aktionsprogramm Verkehrssicherheit, das infolge drastisch gestiegener
Unfallzahlen auch abseits der A 2 Anfang Juli ins Leben gerufen 
wurde. Bei den deutlich ausgeweiteten Verkehrskontrollen wurden von 
Juli bis Mitte September 14 340 Verstöße festgestellt, davon waren 
2961 so gravierend, dass sie ein Fahrverbot nach sich ziehen werden. 
Wegen des Kontrollschwerpunktes auf der A 2, aber auch wegen der 
mangelnden Disziplin vieler Verkehrsteilnehmer, fallen 78 Prozent der
Fahrverbote auf die A 2. Die mit Abstand meisten Verstöße ergaben 
sich bei der Geschwindigkeitsüberwachung, die Polizei registrierte 
aber auch 479 Verstöße gegen Vorfahrtsregeln, 367-mal Fehler beim 
Überholen, 390 Abstandsverstöße, 207 Fehler beim Abbiegen, 120 
alkoholisierte Kraftfahrer sowie 155 Kraftfahrer unter 
Drogeneinfluss. Darüber hinaus wurden annähernd 3000 sonstige 
Verstöße geahndet.
Begleitet wurden die Kontrollmaßnahmen durch intensive 
Präventionsarbeit: Mit Schulwegsicherung, Aufklärungsgesprächen bei 
Schützenfest und Maschseefest, mit Kreuzen und Bannern auf der A 2, 
einem Präventionstag auf dem Georgsplatz und einem Aktionstag 
Radverkehr hat die Polizei während der Sommermonate
versucht, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Gefahren im 
Straßenverkehr zu schärfen.
In der Zeit des Aktionsprogrammes, Anfang Juli bis Mitte 
September, registrierte die Polizei zwölf Verkehrstote und 156 
Schwerverletzte. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2006 waren es noch 
24 Tote und 169 Schwerverletzte. Bei immer noch insgesamt steigenden 
Unfallzahlen wurde immerhin die Zahl der schweren Unfälle deutlich 
verringert. Der extrem negative Trend, der noch bis Mai anhielt, 
wurde demnach durch die Maßnahmen des Aktionsprogrammes ins Gegenteil
gekehrt. Der Polizeipräsident kündigt an, dass nun, nach Auslaufen 
des Aktionsprogrammes die Entwicklung der nächsten Monate genau 
beobachtet werde. Die Verkehrsüberwachung wird jetzt nicht mehr 
zentral, sondern durch die einzelnen Dienststellen weitergeführt. Auf
der besonders unfallträchtigen A 2 werden die gemeinsamen 
Kontrollaktionen mit der PD Braunschweig unvermindert fortgesetzt.
Brennpunkt A 2
Vor dem Hintergrund der schweren Unfälle gerade der vergangenen 
Wochen weist Hannovers Polizeipräsident nochmals auf die extrem 
angestiegene Verkehrsbelastung auf der A 2 hin. Der Verkehr auf der 
wichtigsten Ost-West-Trasse hat seit dem Jahr 2000 um 16,6 Prozent 
zugenommen. Inzwischen passieren an einem durchschnittlichen 
Wochentag 91 500 Fahrzeuge die Zählstelle Peine, an Spitzentagen 
werden bis zu 120 000 Fahrzeuge gezählt. Der LKW-Anteil ist 
inzwischen auf 30,2 Prozent angestiegen. Allein in den letzten zwei 
Jahren hat der LKW-Verkehr nochmals sprunghaft um 20 Prozent  
zugenommen.
75 Prozent aller Autobahnunfälle im Bereich der PD Hannover geschehen
auf der
A 2. Bis Ende August registrierte die Polizei 1938 Unfälle auf der A 
2, davon 231 mit Personenschaden. Bis Ende September gab es auf der A
2 im Bereich der PD Hannover 13 Verkehrstote zu beklagen. Die 
Vergleichszahlen aus dem Vorjahr: 1377 Unfälle bis Ende August, 195 
Unfälle mit Personenschaden bis Ende August, 15 Verkehrstote gab es 
bis Ende September. Wegen der steigenden Unfallzahlen und der seit 
Jahren deutlich wachsenden Verkehrsbelastung - alle Prognosen lassen 
im übrigen für die Zukunft noch mehr Ost-West-Verkehr erwarten - 
fordert Hannovers Polizeipräsident für den Brennpunkt A 2 mehrere 
einschneidende Maßnahmen.
1. Die Technik zur elektronischen Verkehrslenkung ist 
unzureichend, sie muss deshalb mit höchster Priorität massiv 
ausgebaut und nachgerüstet werden. Erforderlich ist es laut Klosa, an
jeder elektronischen Schilderbrücke Kontrolltechnik anzubringen, die 
es ermöglicht, sowohl die gefahrene Geschwindigkeit als auch die 
Einhaltung von Sicherheitsabständen zu überwachen und gerichtsfest zu
beweisen. Ferner müssen alle elektronischen
Hinweistafeln so ausgerüstet werden, dass sie nicht nur 
Verkehrszeichen anzeigen können, sondern auch freien Text. Erst dann 
wird es möglich sein, auch mehrsprachig auf Gefahrenstellen 
hinzuweisen. Darüber hinaus muss die moderne Technik überall auf dem 
niedersächsischen Teil der A 2 zur Verfügung stehen - die noch 
bestehenden "Lücken" müssen schnellstmöglich geschlossen werden.
2. Von der Verbesserung der Technik abgesehen, bezeichnet Klosa 
auch zwei Sofortmaßnahmen als unabdingbar: ein generelles Tempolimit 
von 120 Stundenkilometern und ein Überholverbot für Lastkraftwagen. 
Als "zentrales Problem" auf der A 2 sieht Klosa die großen 
Geschwindigkeitsunterschiede an. Es sei nach wie vor möglich, dass 
ein PKW mit 200 Stundenkilometern auf einen ausscherenden Lastwagen 
treffe, der lediglich 85 Stundenkilometer fahre. "Hier muss ein 
Bewusstseinswandel in den Köpfen aller Verkehrsteilnehmer her", sagt 
Klosa. "Es muss sich generell die Erkenntnis durchsetzen, dass die A 
2 für Geschwindigkeiten jenseits der 120 Stundenkilometer zu 
gefährlich ist." Wie der hannoversche Polizeichef weiter betont, ist 
kaum eine andere deutsche Autobahn so sehr mit Schwerlastverkehr 
belastet wie die BAB 2. Deshalb sei es auch erforderlich, ein 
Überholverbot für Lastwagen einzurichten. Klosa fordert ausdrücklich 
auch einen Bewusstseinswandel im politischen Raum: "Die A 2 eignet 
sich ganz bestimmt nicht dafür, jetzt noch weiter ideologisch 
gefärbte Debatten zu führen."
Hinweis: Die grafische Präsentation zur heutigen Pressekonferenz 
finden Sie am Nachmittag unter Internet-Adresse: 
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Stefan Wittke
Telefon: 0511 - 109 - 1004
Fax: 0511 - 109 - 1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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