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Polizeidirektion Hannover

POL-H: Großkontrollen gegen Alkoholmissbrauch: 10 Jugendliche den Eltern zugeführt Hannover

Hannover (ots)

Die Polizeidirektion Hannover hat die von
Innenminister Uwe Schünemann am vergangenen Donnerstag angekündigten 
Alkoholkontrollen unter Jugendlichen im öffentlichen Raum 
unverzüglich umgesetzt. Von Sonnabend, 19 Uhr, bis Sonntagmorgen, 3 
Uhr waren regionsweit zahlreiche Polizeibeamte eingesetzt, um 
Minderjährige und junge Erwachsene, die Alkohol konsumierten oder 
erkennbar angetrunken waren, anzusprechen und zu kontrollieren.
Die Ergebnisse: 437 junge Leute wurden kontrolliert, darunter ein 
Kind und 166 Jugendliche. Unter den kontrollierten Jugendlichen im 
öffentlichen Raum standen 90 unter Alkoholeinfluss, darunter waren 
sieben Jugendliche, die noch keine 16 Jahre alt waren.
Die Polizeibeamten erteilten in 41 Fällen Platzverweise, 90-mal kam 
es zu so genannten Gefährderansprachen. Bei zehn kontrollierten 
Jugendlichen entschlossen sich die Beamten, aufgrund des 
Alkoholisierungsgrades die kontrollierten Jugendlichen ihren Eltern 
zuzuführen. Sie wurden mit Streifenwagen nach Hause transportiert. In
diesen Fällen wird auch die durch Herrn Minister Schünemann 
angekündigte Verwaltungsgebühr in Höhe von 65 Euro erhoben werden. Es
wurden zudem neun Ordnungswidrigkeitenverfahren - darunter zwei gegen
Gewerbetreibende - wegen Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz 
eingeleitet. Zwölf Fälle werden den Jugendämtern gemeldet.
Teil der regionsweiten Kontrollen war auch eine Schwerpunktaktion 
in Hannovers Innenstadt, die von der Polizeistation Raschplatz 
organisiert und von Beamten der Bereitschaftspolizei unterstützt 
wurde. Allein in der Innenstadt kam es in der Zeit zwischen 22 Uhr 
und 3 Uhr am Sonntagmorgen in 96 Fällen zu Personenkontrollen. 27 
Jugendliche waren alkoholisiert, unter ihnen war ein 15-jähriges 
Mädchen, das nach dem Genuss von Wodka-Mixgetränken 1,05 Promille 
Alkohol im Blut hatte. Polizeibeamte hatten sie gegen Mitternacht in 
Begleitung ihres erwachsenen Freundes und einer Freundin am 
Weißekreuzplatz angetroffen. Die Schülerin wurde, wie vier weitere 
Jugendliche im Laufe der Innenstadt-Aktion, von der Polizei nach 
Hause gebracht. Es zeigte sich, dass die Eltern dieses Mädchens mit 
Verständnis und Einsicht auf die polizeilichen Maßnahmen reagierten -
dies war bei den meisten betroffenen Eltern der Fall. Unter den 
kontrollierten Jugendlichen waren hingegen einige, die 
Unrechtsbewusstsein vermissen ließen. (Hinweis: Die Zahlen zu den 
Innenstadt-Kontrollen sind Teil der regionsweiten Gesamtaktion, also 
bitte nicht zu den Zahlen von oben hinzuaddieren.)
Die Polizeidirektion Hannover weist in diesem Zusammenhang 
ausdrücklich daraufhin, dass laut Jugendschutzgesetz Kinder und 
Jugendliche bis unter 16 Jahren in der Öffentlichkeit keinerlei 
Alkohol trinken dürfen, 16- und 17-Jährige dürfen noch keine 
branntweinhaltigen Getränke zu sich nehmen. Verboten ist auch die 
Abgabe von Alkohol an Angehörige der entsprechenden Altersgruppen.
Hintergrund für die Kontrollaktion ist die landesweit - und auch 
in Hannover - wachsende Zahl von Straftaten, die unter 
Alkoholeinfluss begangen werden. So ermittelte die Polizeidirektion 
Hannover im Jahr 2006 noch gegen 184 Jugendliche, die in 
angetrunkenem Zustand Körperverletzungsdelikte begangen hatten, 2007 
registrierte die Polizei im Raum Hannover schon 249 entsprechende 
Fälle. Darunter waren auch einige schockierende Vorfälle, etwa die 
Misshandlung eines Obdachlosen am Raschplatz, als angetrunkene 
Jugendliche auf einen hilflosen Mann einschlugen, auf ihn urinierten 
und das Geschehen mit einer Handykamera aufnahmen. Hannovers 
Polizeipräsident Uwe Binias erklärte vor diesem Hintergrund, dass die
Kontrollen dieses Wochenendes lediglich als "erstes Signal" zu 
verstehen sei: "Wir werden derartige Aktionen in den nächsten Monaten
konsequent fortsetzen und dann auch die Jugendämter der 
Landeshauptstadt, der Region und der übrigen Kommunen 
beteiligen."/sw, zz

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Christine Zeitz
Telefon: 0511/109 1044
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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