POL-H: Angriffobjekt: TIX - MÜX- Automat
Polizei "schnappt" Jugendliche
Hannover
Hannover (ots)
Nach der Serie von Beschädigungen an TIX-MÜX-Fahrscheinautomaten ist es der Polizei nun gelungen, in vier unterschiedlichen Fällen insgesamt zehn Kinder und Jugendliche vorläufig festzunehmen. Die Verursacher müssen mit Strafverfahren und auch mit zivilrechtlichen Forderungen der ÜSTRA rechnen.
Von Beginn dieses Jahres an bis Anfang Juli wurden bei der Polizeidirektion Hannover insgesamt 28 Strafanzeigen wegen Diebstahls und drei wegen Sachbeschädigung bearbeitet. Angriffsobjekt in allen Fällen: ein sogenannter TIX-MÜX-Fahrscheinautomat. Zehn Kinder und Jugendliche wurden jetzt im Juli dabei "ertappt", wie sie sich an diesen Geräten zu schaffen machten.
- So wurden zum Beispiel am 08. Juli 2008 gegen 09:30 Uhr zwei 13- und ein 14-jähriger Schüler dabei beobachtet, wie sie gegen einen am Roderbruchmarkt aufgestellten TIX-MÜX-Automaten traten und herausgefallenes Geld mitnahmen. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung wurden die zwei gestellt.
- Auch am 14. Juli 2008 gelang es Polizisten, drei Tatverdächtige im Alter von 15 und 16 Jahren an der Hildesheimer Straße (in Höhe Werner-von-Siemens-Platz) in Laatzen vorläufig festzunehmen, nachdem sie mehrfach gegen einen solchen Automaten getreten hatten. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie ihren Eltern übergeben.
- Vergangenen Donnerstagvormittag sind gegen 10:25 Uhr ein 14- und ein 17-jähriger Schüler im Rahmen der Fahndung gestellt worden. Auch sie hatten an der Tiergartenstraße zuvor auf die gleiche Art und Weise ein solches Gerät beschädigt und Geld gestohlen. Ein 32-jähriger Zeuge beobachtete das Geschehen und hielt die beiden fest. Die Jugendlichen wehrten sich daraufhin, flüchteten und wurden kurz darauf von der alarmierten Polizei vorläufig festgenommen.
- Eine Gruppe Jugendlicher randalierte am Donnerstagabend gegen 19:20 Uhr an der Stadtbahnhaltestelle Werner-von-Siemens-Platz in Laatzen. Zeugen beobachteten insgesamt acht Teenager, wie sie mehrfach gegen den TIX-MÜX-Automaten traten. Danach flohen die Täter. Im Rahmen der Fahndung wurden ein 14- und ein 15-jähriger Schüler gegen 19:50 Uhr angetroffen, die dann von Zeugen eindeutig als Täter wiedererkannt wurden. Gegen die beiden Laatzener wird nun wegen Sachbeschädigung und versuchtem schweren Diebstahls ermittelt.
"Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar." So lautet der Gesetzestext im Paragraphen 242 Strafgesetzbuch (StGB). Weiter heißt es im § 243 StGB: "In besonders schweren Fällen wird der Diebstahl mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren bestraft." Zum Beispiel dann, wenn der Täter "...eine Sache stiehlt, die durch ein verschlossenes Behältnis oder eine andere Schutzvorrichtung gegen Wegnahme besonders gesichert ist." Aus diesem Grunde richten sich die Ermittlungen wegen Verdachts des besonders schweren Diebstahls nun gegen acht der insgesamt zehn Verdächtigen.
Der 14- und der 17-Jährige, die Donnerstagvormittag gefasst wurden, müssen sich wegen des Verdachts des räuberischen Diebstahls verantworten, denn sie hatten sich unmittelbar nach der Tat mit Gewalt gegen einen Zeugen gewehrt, der sie hatte festhalten wollen. Gemäß § 252 und § 249 StGB liegt hier die Strafandrohung bei mindestens sechs Monaten Freiheitsstrafe.
Die Polizei weist eindringlich daraufhin, dass ein solches Verhalten in jedem Fall gezielt verfolgt wird und die Verantwortlichen mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen haben. "Darüber hinaus...", so betont ÜSTRA-Sprecher Udo Iwannek, "...müssen sie mit zivilrechtlichen Forderungen rechnen. Pro Automat beläuft sich der Sachschaden, der auch die Reparaturkosten und Einnahmeausfälle enthält, auf mehrere tausend Euro."/zz
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