POL-H: Nachtrag zu den Presseinformationen Nr. 4 und Nr. 7 vom 18. August 2008 Trauer um verunglückten Polizeibeamten
Hannover (ots)
Die Polizeidirektion Hannover trauert um einen 47-jährigen Kollegen, der am Montagnachmittag in Ausübung seines Dienstes verunglückte und dann am späten Abend seinen schweren Thoraxverletzungen erlag. Der verstorbene Polizeihauptkommissar war seit vielen Jahren Angehöriger der Polizeiinspektion Burgdorf (bzw. des Polizeikommissariates Burgdorf), er war ein sehr erfahrener Kollege im Einsatz- und Streifendienst, zuletzt war er Einsatzführer in seiner Dienstabteilung. Der 47-Jährige, der im Landkreis Celle lebte, hinterlässt seine Frau und zwei Kinder im Alter von 16 und 19 Jahren. Polizeipräsident Uwe Binias, der noch in der Nacht vom Ableben des Kollegen informiert wurde, drückte am Dienstag sein Mitgefühl aus: "Unsere Gedanken gelten jetzt den Angehörigen des verunglückten Polizeibeamten. Wir werden natürlich versuchen, der Familie in dieser schweren Stunde zu helfen, soweit es eben geht."
Die besonders geschulten Mitarbeiter der Regionalen Beratungsstelle (RBS) der Polizeidirektion haben Kontakt zur Familie des Hauptkommissars aufgenommen, um gegebenenfalls psychologische Hilfe zu leisten. RBS-Mitarbeiter betreuen bei Bedarf außerdem die unmittelbaren Kollegen aus der Dienstabteilung des 47-Jährigen, insbesondere den 32-jährigen Polizeikommissar, der an dem tragischen Geschehen am Montagnachmittag beteiligt war und einen schweren Schock erlitten hat. Das niedersächsische Innenministerium hat am Dienstagmorgen angeordnet, dass - als äußeres Zeichen der Anteilnahme - die Streifenwagen landesweit mit Trauerflor fahren sollen. Im Bereich der Polizeidirektion Hannover sind zuletzt vor 21 Jahren Polizeibeamte in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen.
Zum Hergang des Unfalls auf der Bundesstraße 3 bei Burgdorf, bei dem der 47-Jährige so schwer verletzt wurde, haben sich keine wesentlichen neuen Erkenntnisse ergeben. Verwiesen sei hier auf die Pressemitteilung Nr. 7 vom gestrigen Tage. Die Polizei führt inzwischen ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen den 59-jährigen Fahrer eines Kühltransporters, der als mutmaßlicher Unfallverursacher gilt. Sein 7,5-Tonner war am Montagnachmittag nahezu ungebremst auf den abgestellten Streifenwagen geprallt, der eine Gefahrenstelle absichern sollte. Die Beamten waren wegen zweier stehender Fahrzeuge (eines von ihnen hatte eine Reifenpanne) alarmiert worden. Etwa 15 Minuten nach Eintreffen des Streifenwagens ereignete sich der Unfall, zum Zeitpunkt des Aufpralls saß der 47-jährige Hauptkommissar schon wieder am Steuer seines Streifenwagens. Zu den ersten Ermittlungsergebnissen erklärte Polizeipräsident Binias: "Die Absicherung der Gefahrenstelle ist auf professionelle Weise erfolgt. Der Streifenwagen hatte Blaulicht und Warnblinklicht eingeschaltet, und er war über mehrere hundert Meter sichtbar. Besonders tragisch ist für mich, dass die Situation eigentlich schon fast bereinigt war. Der defekte Reifen war ausgetauscht, in der nächsten Minute wären alle drei stehenden Fahrzeuge wohl schon losgefahren."
Der beschuldigte Lkw-Fahrer, der ebenfalls zur Behandlung ins Krankenhaus kam, hat in einer ersten polizeilichen Befragung erklärt, sich nicht an das Unfallgeschehen erinnern zu können. Die Ermittler gehen derzeit von Unachtsamkeit als Unfallursache aus. Die B 3 war zwischen Ehlershausen und Schillerslage in Richtung Hannover bis nach 20 Uhr gesperrt. Der Gesamtsachschaden hat 100 000 Euro überschritten.
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