POL-H: Nachtrag zur Presseinformation Nr. 1 vom heutigen Tage
Tötungsdelikt: 53-Jähriger unter Tatverdacht
Stöckener Straße
Leinhausen
Hannover (ots)
Nach dem Tötungsdelikt vom frühen Donnerstagmorgen in der Stöckener Straße hat sich der Anfangsverdacht gegen einen 53-jährigen Mann inzwischen erhärtet. Der aus dem Iran stammende gilt als dringend verdächtig, in seiner Wohnung ein elf Monate altes Mädchen erstochen und seine Lebensgefährtin durch einen Messerstich verletzt zu haben. Der Beschuldigte soll noch am heutigen Tage dem Haftrichter vorgeführt werden.
Gegen 4:30 Uhr am Donnerstag hatte ein Mann in der Notrufzentrale der Feuerwehr angerufen und - mit starkem ausländischen Akzent sprechend - sinngemäß erklärt, seine Lebensgefährtin und das Mädchen mit einem Messer verletzt zu haben. Das Kind sei tot - so der Anrufer. Es gibt keinen begründeten Zweifel, dass der beschuldigte 53-Jährige der besagte Anrufer war, das Telefonat wurde aufgezeichnet. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei rückten aus, die Situation in der Wohnung bestätigte den Inhalt des Notrufes. Im Wohnzimmer wurde das Kleinkind leblos aufgefunden, eine Reanimation blieb ohne Erfolg. Die zwischenzeitlich erfolgte Obduktion hat ergeben, dass das Mädchen mit zwei Messerstichen in die Brust tödlich verletzt wurde.
Die 39-jährige Mutter wurde frühmorgens in der Wohnung ebenfalls angetroffen, sie war durch Messerstiche im Brustbereich schwer, aber nicht
lebensgefährlich verletzt worden. Verletzt war auch der 53-Jährige, er wies Schnittwunden an Kopf, Armen und Oberkörper auf. Der Mann erklärte gegenüber den Einsatzkräften vor Ort noch einmal sinngemäß, für das Geschehen in der Wohnung verantwortlich zu sein. In der Wohnung stellten die Ermittler als mögliche Tatwaffe drei Messer sicher, darunter ein Klappmesser mit Blutanhaftungen.
Sowohl die 39-jährige Frau als auch der 53-Jährige konnten im Laufe des Tages bereits vernommen werden. Allerdings erklärte die Frau, sich an das Geschehen nicht erinnern zu können. Der beschuldigte Iraner machte keine Aussage. Er befand sich zunächst unter Bewachung in einem Krankenhaus, wird aber noch im Laufe des heutigen Tages einem Haftrichter vorgeführt.
Hintergrund des Geschehens könnte ein schon länger andauernder Beziehungsstreit sein. Der 53-Jährige und die Frau kannten sich etwa zwei Jahre lang, sie wohnten seit etwa einem Jahr in der Wohnung in Stöcken. Die Beziehung war offenbar recht instabil, die Frau zog mehrmals aus, kehrte aber immer wieder zurück. Inzwischen haben die Ermittlungen ergeben, dass der Mann seine Partnerin in der Vergangenheit mehrmals geschlagen hat. Es kam in einem Fall zu einem Polizeieinsatz, nachdem die 39-Jährige die Wohnung nach einem Streit verlassen hatte, der 53-Jährige aber das Kind nicht herausgeben wollte. Ob der Iraner der leibliche Vater des getöteten Mädchens war, ist unklar. sw/noe
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