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Polizeidirektion Hannover

POL-H: Nachtrag zur gem. Pressemitteilung von heute Busunglück mit 20 Toten Bundesautobahn (BAB) 2
Garbsen

Hannover (ots)

Nachtrag zur gemeinsamen Pressemitteilung der
Polizeidirektion Hannover, Region Hannover und Feuerwehr Hannover von
heute
Mehrere Tote und Schwerverletzte nach Busunglück
Busunglück mit 20 Toten	Bundesautobahn (BAB) 2 / Garbsen
Wie bereits berichtet, sind bei einer Brandkatastrophe auf der 
Autobahn 2 bei Hannover gestern Abend gegen 20:40 Uhr 20 Menschen ums
Leben gekommen. 13 weitere Personen sind verletzt worden, einige von 
ihnen schwer - teilweise lebensgefährlich.
Nach jetzigem Ermittlungsstand hat sich das Feuer in dem mit 33 
Personen (einschließlich Fahrer) besetzten Reisebus der hannoverschen
Firma Mommeyer im Bereich der Toilette entzündet. Nach einer ersten 
Zeugenaussage einer überlebenden Passagierin soll aus der 
verschlossenen Toilette, die sich im hinteren Ausgang des Busses 
befand, Rauchgeruch nach außen in den Fahrgastraum gedrungen sein. 
Die Frau habe dann die Toilettentür geöffnet worauf ihr sofort 
Flammen entgegengeschlagen seien. Das Innere des Busses hat dann sehr
rasch Feuer gefangen. Der 51 Jahre alte Busfahrer brachte das 
Fahrzeug auf dem Standstreifen zum Stehen. Gegen 20:34 Uhr wurde die 
Feuerwehr über Notruf alarmiert, unmittelbar darauf erreichte eine 
Alarmierung auch die Polizei. Nach etwa fünf Minuten kamen die ersten
Einsatzkräfte an der Unglücksstelle an. Der Reisebus brannte in 
voller Ausdehnung, 13 Menschen, unter ihnen der Fahrer, hatten sich 
ins Freie retten können. Einige der Überlebenden wiesen schwere 
Brandverletzungen auf und wurden notärztlich versorgt. Die A 2 wurde 
in Fahrtrichtung Berlin voll gesperrt.
Die Überlebenden wurden in umliegende Kliniken gebracht, sieben von 
ihnen in die Medizinische Hochschule. Auch das Henriettenstift, das 
Friderikenstift, das Nordstadt-Krankenhaus und das 
Agnes-Karll-Krankenhaus nahmen Verletzte auf. Die Überlebenden des 
Unglücks sind bisher die einzigen, die mit Sicherheit identifiziert 
werden konnten. Es handelt sich um sieben Männer und sechs Frauen im 
Alter von 46 bis 79 Jahren. Alle 13 verletzten Personen stammen aus 
dem Raum Hannover. Die Identifizierung der Todesopfer gestaltet sich 
unter anderem deshalb so schwierig, weil es eine Passagierliste im 
klassischen Sinne nicht gibt. Außerdem sind die Opfer zum Teil bis 
zur Unkenntlichkeit verbrannt. So weit es bislang möglich war, wurden
verletzte Personen und Angehörige psychologisch und seelsorgerisch 
betreut.
Der Reisebus ist von der Firma Thomas-Reisen in Haltern (NRW) 
gechartert worden. Zwischen 05:45 und 06:50 Uhr am Dienstagmorgen 
nahm der Bus an verschiedenen Haltepunkten in Hannover Fahrgäste auf.
Ziel der Tagesreise war der so genannte Prickings-Hof, ein beliebtes 
und bekanntes Ausflugsziel in Haltern. Gegen 17:30 Uhr machte sich 
der Bus mit den Passagieren auf die Rückfahrt nach Hannover. Drei 
Stunden später ereignete sich dann zwischen den Anschlusstellen 
Garbsen und Herrenhausen das Unglück. Laut der bereits zitierten 
Zeugenaussage hatte vor der Rauchentwicklung ein Mann die Toilette 
aufgesucht. Als die Rauchentwicklung bemerkt wurde, hatte der Mann 
demnach die Toilette bereits wieder verlassen. Ob der Mann auf der 
Toilette geraucht hat, kann bisher nicht gesagt werden. Es ist auch 
noch unklar, ob der Betreffende, der zuletzt die Toilette aufgesucht 
hat, zu den Überlebenden gehört.
Die Toten konnten vor Ort nicht aus dem Reisebus geborgen werden. So 
wurde das Fahrzeug gegen 01:45 Uhr mit den Opfern darin abgeschleppt 
und auf das Gelände einer Polizeiliegenschaft in Hannover gebracht. 
Dort hat am Mittwochmorgen die Bergung der Opfer begonnen, ihr folgt 
eine kriminaltechnische Untersuchung des Unglücksbusses. Zur Stunde 
ist die Brandursache noch unklar, technische Ursachen wie etwa ein 
Reifendefekt oder auch ein Motorschaden gelten nach jetzigem 
Ermittlungsstand jedoch als unwahrscheinlich. Inzwischen sind die 
ersten Getöteten zur Medizinischen Hochschule gebracht worden, auch 
die ersten Obduktionen sind erfolgt. Die Obduktionen dienen in erster
Linie der Identifizierung, die nach internationalen Standards 
erfolgen werden. Genutzt werden unter anderem die DNA-Analyse und der
Zahnstatus. Die Obduktionen werden voraussichtlich heute 
abgeschlossen werden können, ob damit bereits alle Opfer 
identifiziert werden können, ist noch nicht klar. Die 
Staatsanwaltschaft Hannover hat angekündigt ein Ermittlungsverfahren 
wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt einzuleiten. Es gibt zur 
Zeit keine Anhaltspunkte dafür, dass sich der Busfahrer in 
irgendeiner Weise falsch verhalten hätte./sw, st, zz

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Martina Stern, Stefan Wittke, Christine Zeitz, Axel Borgfeld
Telefon: 0511 - 109 - 1041-1045
Fax: 0511 - 109 - 1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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