POL-H: Presseinformation zum Verkehrssicherheitsbericht 2008 der Polizeidirektion Hannover; Anzahl der Verkehrstoten erreicht historischen Tiefstand
Hannover (ots)
Weniger Verkehrsunfälle, weniger Leicht- und Schwerverletzte - das ist die zusammenfassende Bilanz des Verkehrssicherheitsberichts der Polizeidirektion Hannover. Besonders herausragend ist jedoch die erneut gesunkene Anzahl der Verkehrstoten, die damit im Jahr 2008 einen historischen Tiefstand erreicht hat.
Im hiesigen Zuständigkeitsbereich ereigneten sich im Jahr 2008 insgesamt 31.065 Verkehrsunfälle, also insgesamt 1.771 weniger als im Jahr 2007. Das entspricht einer Abnahme von 5,4 % (Landestrend: minus 3,06%). Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden wurden 391 weniger registriert, also 6,6 % weniger als noch im Vorjahr (Landestrend: minus 4,63%). Nach einer sehr negativen Entwicklung der Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen von 2005 auf 2006 hat sich der positive Rückgang aus dem Jahr 2007 auch im Jahr 2008 fortgesetzt. So wurden im Verkehr insgesamt 15 Menschen weniger getötet. Dieses entspricht einem Rückgang um 22,7 % (Landestrend: minus 6,15 %) auf insgesamt 51 Verkehrstote. Bei den Schwerverletzten konnte eine Abnahme von 3,2 % (Landestrend: minus 5,6%) - bei den Leichtverletzten eine Abnahme von 7,6 % (Landestrend: minus 5,4 %) festgestellt werden.
Sowohl in der Stadt Hannover als auch im Umland sind die Zahlen rückläufig. 15.890 Verkehrsunfälle registrierten die Beamten im Stadtgebiet Hannover (2007: 16.342, Rückgang um 2,7 %). In den umliegenden Kommunen waren es im Jahr 2008 insgesamt 12.330 Unfälle, also -1,6 % (2007: 12.535).
Allein auf den Bundesautobahnen (BAB) konnte im Zuständigkeitsbereich ein Rückgang der Verkehrsunfälle um 28,1% verzeichnet werden, also von insgesamt 3.959 Unfällen im Jahr 2007 auf nunmehr 2.845 im vergangenen Jahr.
Im Jahr 2007 wurden insgesamt vier Kinder im Straßenverkehr getötet - im vergangenen Jahr verlor ein Kind sein Leben bei einem Unfall. Dieser 12-jährige Junge saß nicht angeschnallt als Beifahrer in einem PKW und wurde bei einem Unfall am Südschnellweg, an der Anschlussstelle Anderten, aus dem Fahrzeug geschleudert.
Fünf Menschen im Alter von 18 - 24 Jahren verstarben 2008 im Straßenverkehr. Im Jahr 2007 waren es noch 14 (-64,3 %). Zwei dieser fünf verursachten als PKW-Führer einen Verkehrsunfall, zwei wurden als PKW-Insassen und einer als Motorradfahrer getötet.
Auch bei den Unfällen mit getöteten Senioren setzte sich der Rückgang aus dem Jahr 2007 fort. So waren es seinerzeit noch insgesamt 13 Senioren - im Jahre 2008 hingegen elf. Häufigste Ursachen bei Seniorenunfällen bleiben jedoch nach wie vor das unachtsame Überschreiten der Fahrbahn in der Dunkelheit oder der Dämmerung und das Missachten der Vorfahrt von Rad fahrenden Senioren.
16 der insgesamt 51 Verstorbenen ließen an den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover ihr Leben, dass sind zwei Menschen weniger als noch im Jahre 2007. 13 von ihnen starben an der
BAB 2, drei an der BAB 7. An sieben der insgesamt elf Unfällen mit Getöteten waren LKW beteiligt.
Auch ein 47-jähriger Polizist wurde bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt - an der Bundesstraße 3, während der Ausübung seines Dienstes.
Als Hauptunfallursachen im Jahr 2008 sind 1.) das Nichteinhalten des Abstandes (3.249 Verkehrsunfälle), 2.) das Missachten der Vorfahrt (3.093), 3.) nicht angepasste Geschwindigkeit (2.604), 4.) Fehler beim Abbiegen (2.338) und 5.) Alkoholbeeinflussung mit 561 Verkehrsunfällen zu benennen. 963mal verhielten sich Radfahrer und 288mal Fußgänger falsch, was dann zu Verkehrsunfällen führte.
Neben der Präventionsarbeit auf den einzelnen Dienststellen war die Polizeidirektion Hannover auch im Jahr 2008 in den Unfallkommissionen der Städte Garbsen, Burgdorf und der BAB vertreten. Hier trug sie dazu bei, dass insgesamt 76 Maßnahmen von Fahrbahnmarkierungsarbeiten, verkehrsbehördlichen Anordnungen bis hin zu geplanten Umbaumaßnahmen getroffen wurden (Beispiel: Umbau des Königsworther Platzes). Aber auch die Verkehrssicherheitsarbeit mit besonderem Augenmerk auf Kinder und Jugendliche, junge Kraftfahrer/Fahranfänger und Senioren wurde intensiviert. So stellte sich im Jahr 2008 beispielsweise die Puppenbühne 306mal vor, und 2.460 Schulwegüberwachungsmaßnahmen wurden durchgeführt. Neben den Kampagnen "Don't drug and drive" und "Fit?!" für junge Kraftfahrer konnten Senioren beispielsweise 62 Termine zum Thema "Sichtbarkeit im Dunkeln" wahrnehmen.
Auch im Jahr 2009 stellt die Verkehrssicherheitsarbeit einen besonderen Schwerpunkt dar. Zwar ist die Gesamtanzahl der Schwerverletzten im Jahr 2008 gesunken, jedoch sind hierbei regionale Unterschiede zu erkennen. Während die Anzahl der Schwerverletzten auf den BAB'en und im Umland abnahm, erhöhte sie sich im innerstädtischen Bereich um 41 Personen auf 263 Schwerverletzte. "Die Reduzierung der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden wird auch weiterhin Ziel der gesamten Polizeidirektion Hannover sein", betonte Polizeivizepräsident, Rainer Langer. "Jedes Unfallopfer ist eines zu viel! Deshalb haben wir bereits mit der Umsetzung eines Präventionskonzepts mit dem Titel "3 x 3" begonnen", fügt er ergänzend hinzu.
Der Leiter des Einsatz- und Verkehrsdezernats, Knut Lindenau, erklärt dazu: "Die "Formel 3 x 3" bedeutet, dass jede Inspektion der Polizeidirektion Hannover mit Blick auf die drei Maßnahmenbereiche Prävention, Repression und Öffentlichkeitsarbeit zu den drei "Themenfeldern" Geschwindigkeit, Radfahrer und Rückhaltesysteme/Schutzhelme/Handy im Jahr 2009 drei Großkontrollen von bis zu drei Tagen durchführt."/zz, hol
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