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POL-H: Kriminalstatistik für das Jahr 2008 Hannover Polizei stellt erfreulichen Rückgang der Straftaten fest

Hannover (ots)

Kriminalstatistik für das Jahr 2008	Hannover
Polizei stellt erfreulichen Rückgang der Straftaten fest
Allgemeines
Die Polizeidirektion Hannover kann für das Jahr 2008 insgesamt 
einen überaus erfreulichen Trend in der Kriminalitätsentwicklung 
feststellen. So wurde ein deutlicher Rückgang bei der Zahl der 
angezeigten Straftaten registriert, auf der anderen Seite steht eine 
sehr gute Aufklärungsquote.
118.519 Taten wurden im Jahr 2008 registriert, wobei 78.016 Taten auf
die Landeshauptstadt Hannover und 40.503 auf das Umland entfallen. 
Das sind 7.293 Delikte weniger als im Jahr 2007 - der Rückgang liegt 
damit bei 5,8 Prozent.
Deliktsbereiche mit sinkenden Fallzahlen
Eine besonders positive Entwicklung zeigte sich im Jahr 2008 bei 
den Raubstraftaten. Die Zahlen gingen von 1.304 im Jahr 2004 
kontinuierlich zurück und erreichten in 2008 mit 953 Straftaten den 
niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre. Im direkten Vergleich 2007 
(1.086 Taten) zu 2008 ist ein Rückgang um 12,25 Prozent zu 
verzeichnen.
"Ein geradezu historischer Tiefstand. Insbesondere Raubstraftaten 
gehören zu den Delikten, die von der Gesamtheit der Bevölkerung als 
bedrohlich wahrgenommen werden. Der seit 20 Jahren niedrigste Wert 
ist daher als herausragend zu bewerten", so Herr Binias.
Die Zahl der vorsätzlichen Tötungsdelikte (versuchte und 
vollendete Taten) ist 2008 um zehn auf 41 gegenüber dem Vorjahr 
zurückgegangen (minus 19,61 Prozent). Das wiederholt am meisten 
verwendete "Tatmittel" war bei diesen Delikten das Messer und 
erreichte einen Anteil von 41 Prozent, 2007 spielte es bei 62 Prozent
der Taten eine Rolle.
Auch bei den Diebstahlsdelikten gab es einen Rückgang - hier um 
elf Prozent (5.514 Delikte). 2007 waren es 50.120 registrierte Fälle 
- demgegenüber wurden im letzten Jahr noch 44.606 Straftaten bekannt.
Eine erfreuliche Trendwende ergab sich bei den Diebstählen aus 
Wohnungen: Nach einem Anstieg in den Vorjahren gingen die Zahlen um 
8,75 Prozent wieder zurück: von 3.677 in 2007 auf 3.362 im Jahr 2008.
Ein kurzer Rückblick: 1998 hatte die Polizei in der Region Hannover 
noch 6.843 Wohnungseinbrüche verzeichnet. Diese Zahl sank 
kontinuierlich bis auf 3.341 im Jahr 2005. Nach einem 
Fallzahlenanstieg in den Jahren 2006 auf 3.434 und 2007 auf 3.677 
Taten wurde im letzten Jahr der Tiefstand aus 2005 nahezu wieder 
erreicht.
"Die Polizei setzt in diesem Bereich auch weiterhin besonders auf 
Prävention", versichert der Polizeipräsident. Jeder Bürger kann sich 
kostenlos Rat bei der Beratungsstelle der Polizei holen, die unter 
Telefon 0511 109 1114 zu erreichen ist.
Um außergewöhnliche 32,99 Prozent sank auch die Zahl der 
Diebstähle aus Kraftfahrzeugen: 6.606 Fälle gab es 2007, im Jahr 2008
waren es noch 4.427.
Eine erfreulicher Aspekt: Mit dem Rückgang um 2.179 Taten wurde in 
diesem Deliktsfeld der niedrigste Wert der letzten 20 Jahre erreicht.
"Neben stetig verbesserten Sicherheitstechniken der Autoindustrie 
wird insbesondere auch hier das von der Polizeidirektion Hannover in 
die Kriminalitätsbekämpfung investierte Engagement sichtbar", sagt 
Uwe Binias.
Wieder rückgängige Werte gab es im Jahr 2008 bei den 
Leistungserschleichungen. War aufgrund eines verstärkten Kontroll- 
und Anzeigeverhaltens der Verkehrsbetriebe in den Vorjahren noch ein 
deutlicher Anstieg der Fallzahlen zu erkennen, so gingen die Taten im
vergangenen Jahr um 2.109 (11,84 Prozent) zurück.
Deliktsbereiche mit steigenden Fallzahlen
Um 1,95 Prozent stieg die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle 
Selbstbestimmung: Waren es im Jahr 2007 noch 820 Fälle, so erhöhte 
sich die Zahl auf 836. Der Anstieg um 16 Taten ist auf 
ermittlungsintensive Großverfahren in den zurückliegenden Jahren 
zurückzuführen, die in 2008 abgeschlossen und an die 
Staatsanwaltschaft abgegeben worden sind.
Nach einem Rückgang der Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte im 
Jahr 2007 um 33 Fälle auf 500, gab es 2008 einen leichten Anstieg um 
1,4 Prozent auf 507 Taten.
Steigende Fallzahlen wurden auch bei den registrierten 
Körperverletzungsdelikten festgestellt. 2008 waren dies 9.882 Taten 
und damit 269 (plus 2,8 Prozent) mehr als im Jahr zuvor.
"Allerdings auch hier ein Lichtblick: bei den gefährlichen und 
schweren Körperverletzungsdelikten ist ein Rückgang um 44 Taten auf 
3.089 feststellbar", so Uwe Binias.
Straftaten unter Alkoholbeeinflussung
Im Jahr 2008 wurden laut Kriminalstatistik 9.449 der registrierten
Straftaten (also 7,97 Prozent) unter Einfluss von Alkohol begangen. 
Bei einzelnen Deliktsfeldern spielt Alkohol im Verhältnis eine noch 
größere Rolle: So wurden im vergangenen Jahr 3.343 (33,83 Prozent) 
der insgesamt 9.882 registrierten Körperverletzungsdelikte unter dem 
Einfluss von Alkohol begangen. Der entsprechende Vergleichswert von 
2007 liegt bei 32,44 Prozent.
Gerade bei Minderjährigen spielt der Alkohol eine immer größere 
Rolle. Im Jahr 2004 zählte die Polizei bei insgesamt 7.890 von 
Minderjährigen begangenen Straftaten noch 412 (5,22 Prozent) unter 
Alkoholbeeinflussung.
Mittlerweile sind die von Minderjährigen begangenen Straftaten 
kontinuierlich auf insgesamt 9.068 angestiegen. Bei den hiervon unter
Alkoholeinfluss registrierten Taten gab es eine Erhöhung auf 772.
Im Direktvergleich 2007/2008: Anstieg von 8.827 um 24 bei den 
Straftaten insgesamt bzw. von 682 um 90 bei den unter Alkoholeinfluss
von Minderjährigen begangenen Taten. Der prozentuale Anteil der unter
Beeinflussung von Alkohol registrierten Delikte ist dabei von 7,73 
auf 8,51 gestiegen.
"Dieses Problem liegt uns besonders am Herzen. Aus diesem Grund haben
wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover natürlich 
ausgesprochen gerne Testkäufe organisiert und durchgeführt", betont 
Uwe Binias.
Drogenkriminalität
Ein weiterer Fokus liegt stets auf der Entwicklung der 
Drogenkriminalität. Im abgelaufenen Jahr registrierte die Polizei 
6.030 Straftaten, und damit gegenüber 2007 einen Anstieg um 6,95 
Prozent (392 Taten).
"Diese Entwicklung, die sich bereits im Vorjahr abzeichnete, 
dürfte auch im Jahr 2008 zu einem nicht unerheblichen Teil durch eine
erhöhte Kontrollintensität zu erklären sein, die nach dem WM-Jahr 
2006 durch wieder freigesetzte Personalressourcen möglich war", so 
Binias.
Mit 25 Drogentoten im Jahr 2008 wurde eine Person mehr registriert 
(2006: 23, 2005: 18) als im Vorjahr. Bei den Opfern handelt es sich 
überwiegend um sogenannte Langzeitabhängige.
Tatverdächtige
Die Polizeidirektion Hannover ermittelte im vergangenen Jahr 
45.667 Tatverdächtige, dieser Wert lag um 2,84 Prozent unter dem des 
Vorjahres (47.000). Die Altersstruktur änderte sich in den letzten 
Jahren nicht wesentlich: 2008 waren vier Prozent der Tatverdächtigen 
Kinder, zehn Prozent Jugendliche und 86 Prozent Erwachsene. Die Zahl 
der ermittelten minderjährigen Tatverdächtigen ging von 6.690 im Jahr
2007 auf 6.620 im Folgejahr zurück.
36.279 Tatverdächtige (79,44 Prozent) mit deutscher 
Staatsangehörigkeit wurden im Jahr 2008 registriert. Dieser Zahl 
standen 9.388 Tatverdächtige gegenüber, die keine deutsche 
Staatsangehörigkeit hatten. Der Anteil der nichtdeutschen 
Tatverdächtigen lag damit bei 20,56 Prozent, der Ausländeranteil der 
Bevölkerung bei etwa zehn Prozent.
Der Anteil der Aussiedler unter allen Tatverdächtigen betrug 7,46 
Prozent, der Anteil der Aussiedler bei den Tatverdächtigen zu den 
Tötungsdelikten sogar 23 Prozent. Der Anteil der Aussiedler in der 
Bevölkerung der Region Hannover liegt nach Angaben der 
Einwohnermeldeämter bei rund 3,7 Prozent.
Bei den Tötungsdelikten haben 21 (rund 45 Prozent) der insgesamt 47 
ermittelten Tatverdächtigen Migrationshintergrund.
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote in der Polizeidirektion Hannover hat im Jahr 
2008 einen "historischen Höchststand" erreicht, 61,66 Prozent aller 
angezeigten Straftaten wurden aufgeklärt. Gegenüber dem Vorjahr 
(58,86) bedeutet dies eine Steigerung
um 2,8 Prozent.
"Über diese positive Entwicklung sind wir hoch erfreut", sagt Uwe 
Binias. "Sie spiegelt die hohe Motivation und das Engagement aller 
Mitarbeiter der Polizeidirektion Hannover wider."

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Martina Stern
Telefon: 0511 - 109 - 1045
Fax: 0511 - 109 - 1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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