POL-H: Gemeinsame Presseinformation der Polizeidirektion Hannover und der Staatsanwaltschaft Hannover Erfolgreicher Schlag gegen Kokaindealer Hannover
Hannover (ots)
Drogenfahnder der Polizeidirektion Hannover haben im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover eine Bande von Kokaindealern zerschlagen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft (Zentralstelle für Betäubungsmittelstrafsachen) wurden acht Haftbefehle vollstreckt, die Ermittler stellten bei einer Reihe von Durchsuchungen mehr als fünf Kilogramm Kokain, eine ebenso große Menge Marihuana sowie mehr als 100.000 Euro sicher.
Die Beamten der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) waren schon vor Monaten durch anonyme Zeugenhinweise auf die Spur der Bande gebracht worden. Die Fahnder stellten im Zuge der umfangreichen, zunächst verdeckten Ermittlungen fest, dass eine Gruppe von sieben Albanern im Raum Hannover offensichtlich einen schwunghaften Handel mit Kokain betrieb - Abnehmer sollen sich verstärkt unter Wirten und Mitarbeitern italienischer Gastronomiebetriebe befunden haben. Nach Erkenntnissen der Fahnder führten einzelne Dealer pro Tag bis zu 60 "Verkaufsgespräche". Der erste Ermittlungserfolg in dem Fall glückte am 26. Februar. In seiner Wohnung im Stadtteil List wurde an diesem Tag ein 54-jähriger Italiener festgenommen, die Polizeibeamten fanden 217 Gramm Kokain bei dem Beschuldigten. In den folgenden Wochen bis Ende April wurden im Stadtgebiet mehrere Durchsuchungsbeschlüsse und vier Haftbefehle vollstreckt, festgenommen wurden albanische Staatsbürger im Alter von 21 bis 27 Jahren, bei denen ebenfalls erhebliche Mengen Kokain, aber auch Marihuana gefunden wurden. Das Verfahren weitete sich abermals aus, auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht zuletzt noch einmal fünf Durchsuchungsbeschlüsse - für drei Wohnungen an der Bömelburgstraße, Vahrenwalder Straße und Wülferoderstraße sowie für einen Kiosk und Räumlichkeiten eines Hotels in der Innenstadt. Die Beschlüsse wurden gestern im Laufe des Tages vollstreckt, die Beamten nahmen zwei weitere Albaner im Alter von 35 und 43 Jahren sowie einen 24-jährigen Bosnier fest. Die Rauschgiftspürhunde "Rex" und "Maximo" spürten insgesamt 550 Gramm Kokain auf. Daneben stellten die Beamten auch 108.780 Euro sicher, gestückelt in kleinen Scheinen. Das Geld stammt nach Einschätzung der Ermittler aller Wahrscheinlichkeit nach aus Drogengeschäften. Keiner der Hauptbeschuldigten ging einer regelmäßigen legalen Beschäftigung nach, fast alle Verdächtigen hielten sich zudem illegal in Deutschland auf. Eine Besonderheit der gestrigen Durchsuchungsaktion: Die Wohnung in der Wülferoder Straße war durch einen so schweren Riegel gesichert, dass ein Aufbrechen der Tür einen schweren Gebäudeschaden verursacht hätte. Die Polizei bediente sich deshalb der Hilfe der Feuerwehr. Per Drehleiter wurden die Beamten und auch Hund "Maximo" am frühen Nachmittag auf den Balkon der im 3. Stock gelegen Wohnung gehieft - von dort aus gelang es dann durch Öffnen der Terrassentür recht problemlos, in die Dealerwohnung zu gelangen.
Die Ermittler sind überzeugt, dass die Dealer pro Tag mehrere tausend Euro umgesetzt haben - für nur ein Gramm Kokain zahlen Konsumenten bis zu 60 Euro. Den acht Hauptbeschuldigten in dem Fall drohen laut Staatsanwaltschaft nun mehrjährige Haftstrafen. Insgesamt wird in dem Verfahren - einschließlich der Konsumenten - gegen mehr als 100 Verdächtige ermittelt. sw/noe
Hinweis: Das Foto zu dieser Meldung (www.polizeipresse.de/pm/66841 /polizeidirektion_hannover/?keygroup=bild) zeigt einen Angehörigen der Feuerwehr, einen Polizeibeamten und Rauschgiftspürhund "Maximo" im Korb der Drehleiter (Durchsuchung in der Wülferoder Straße).
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