POL-H: Erschreckende Ergebnisse bei Großeinsatz Innenstadt
Hannover (ots)
Die Polizeidirektion Hannover setzt ihren Kampf gegen den Alkoholmissbrauch Jugendlicher ("Komasaufen") unvermindert fort. Der jüngste Großeinsatz in der Innenstadt hat am Freitagabend abermals zu erschreckenden Ergebnissen geführt. Die Einsatzkräfte trafen 47 Jugendliche auf offener Straße in so stark angetrunkenem Zustand an, dass diese zur Wache transportiert werden mussten. Die meisten der Betrunkenen wurden im Laufe der Nacht von ihren Eltern abgeholt, kostenpflichtig nachhause transportiert oder an die Clearingstelle der Landeshauptstadt übergeben. Der höchste Blutalkoholwert dieses Einsatzes wurde bei einem 17-jährigen Mädchen gemessen: 1,94 Promille. Die Polizeiinspektion Mitte wurde für diesen Einsatz durch Bereitschaftspolizei und berittene Beamte unterstützt. Beteiligt war zudem die Bundespolizei in ihrem Zuständigkeitsbereich, dem Hauptbahnhof. Bestandteil des Einsatzes waren zwei jeweils rund zweistündige Großkontrollen. Die erste begann um 20 Uhr im Bereich des Memoriam-Mahnmals an der Oper, die zweite gegen 22.40 Uhr vor einer Diskothek in der Mehlstraße. An beiden Plätzen treffen sich regelmäßig in den Wochenendnächten Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Teil hemmungslos und in großen Mengen Alkohol konsumieren. Die Folgen unter anderem: starke Verschmutzung der Bereiche sowie die Belästigung von Passanten und Anliegern. Zu beobachten ist ein Absinken der Hemmschwelle unter den betrunkenen Jugendlichen, Aggressionsdelikte wie Körperverletzung oder mutwillige Sachbeschädigung sind gerade in den Wochenendnächten ein besonderes Problem in der Innenstadt. Neben den beiden Großkontrollen überwachte die Polizei auch andere Bereiche in der City, etwa das Steintorviertel, den Raschplatz und die Georgstraße. Auch dort wurden immer wieder betrunkene junge Leute aufgegriffen. Insgesamt kam es in dieser Nacht zu 432 Identitätsfeststellungen, davon allein 154 an der Oper und 187 in der Mehlstraße. Unter den kontrollierten jungen Leuten befanden sich 83 Jugendliche, die alkoholisiert waren. 47 von ihnen mussten wegen ihres Zustandes vorläufig in Gewahrsam genommen werden, die Beamten wollten 32 der Betrunkenen auch später nicht mehr allein auf die Straße lassen. 30 junge Leute wurden von ihren Eltern abgeholt, einen Jugendlichen transportierte die Polizei im Streifenwagen kostenpflichtig heim, ein weiterer wurde der Clearingstelle der Stadt übergeben. Für die gemessenen "Höchstwerte" in den jeweiligen Einsatzbereichen sorgten jeweils Mädchen. An der Oper wurde eine 16-Jährige mit 1,1 Promille angetroffen, in der Mehlstraße eine 16-Jährige mit 1,19 Promille, im weiteren Verlauf der Nacht dann am Zentralen Omnibusbahnhof eine 17-Jährige mit 1,94 Promille. Es waren allerdings zwei junge Männer, bei denen es gar nicht mehr möglich war, den Alkoholwert zu überprüfen. Während der Kontrolle in der Mehlstraße brach ein gerade 18-Jähriger betrunken zusammen, er übergab sich auf der Straße und musste mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden. Nicht anders erging es später einem weiteren jungen Mann, der in der Raschplatzwache kollabierte. Weiteres "besonderes Vorkommnis" dieser Nacht: Ein zur Abholung herantelefonierter Vater versetzte seiner angetrunkenen Tochter vor den Augen der Polizeibeamten einen Schlag ins Gesicht. Die Polizeibeamten leiteten gegen den Mann ein Verfahren wegen Körperverletzung ein. Zur Bilanz der Nacht - der Einsatz endete um fünf Uhr morgens - gehören außerdem acht Platzverweise, sieben festgestellte Drogenverstöße und die Vollstreckung eines Haftbefehls (wegen Erschleichens von Leistungen). Fast schon nebenbei wurde noch ein Verdächtiger nach einem versuchten Raub auf eine Spielhalle in der Goseriede festgenommen. Die Polizei wird ihre Einsätze zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs fortsetzen. sw
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