POL-H: Polizeiliche Kriminalstatistik 2011: Erneut weniger Straftaten, Zahl der Wohnungseinbrüche auf Rekordtief
Hannover (ots)
Die Polizeidirektion Hannover hat auch 2011 bei der Kriminalitätsbekämpfung erfolgreich gearbeitet. Die Aufklärungsquote liegt bei 61,39 Prozent. Polizeipräsident Axel Brockmann sprach von einem "sehr guten Ergebnis, das erneut einen Beweis für die erstklassige Polizeiarbeit in Hannover darstellt, auch wenn der Rekordwert des vergangenen Jahres nicht ganz erreicht werden konnte". Der Behördenleiter freute sich zudem, dass die Zahl der Straftaten jetzt schon im vierten Jahr in Folge gesunken ist. 106.489 Taten sind 2011 in der Stadt und der Region Hannover bekannt geworden, 6,34 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Wohnungseinbrüche, die wie kaum ein anderes Delikt das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigen, ist auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren.
Gesamtzahl der Straftaten
Schon seit 2008 entwickelt sich die Gesamtzahl der Straftaten in der Region Hannover rückläufig. Sie ist von damals 125.812 auf im vergangenen Jahr 106.489 gesunken. Axel Brockmann dazu: "Wir haben also binnen weniger Jahre einen Rückgang um rund 19.000 Fälle oder rund 15 Prozent erreicht. Das macht deutlich, Hannover ist noch sicherer geworden.
Aufklärungsquote
2008 war die Aufklärungsquote erstmals über die 60-Prozent-Marke gestiegen, für das Jahr 2011 liegt sie bei 61,39 Prozent. Brockmann betonte, dass auch die sogenannte "bereinigte Aufklärungsquote" (ohne die "100-Prozent-Delikte" Erschleichen von Leistungen und Ladendiebstahl) mit dieser Entwicklung Schritt hält. Diese Delikte werden in der bereinigten Aufklärungsquote herausgerechnet, weil sie ohne Zutun der Polizei nahezu vollständig aufgeklärt werden, da die Anzeigeerstatter (Geschäftsleute und Verkehrsbetriebe) die Tatverdächtigen in aller Regel "mitliefern". Die bereinigte Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr bei 56,25 Prozent (nach 56,41 Prozent 2010). Dies ist der zweitbeste jemals erreichte Wert.
Schwarzfahrer
Bei dem Delikt "Erschleichen von Leistungen" (Schwarzfahren) ist ein statistisch quantitativer Rückgang zu verzeichnen. Wurden im Jahr 2010 noch 12.645 Delikte registriert, so zeigte die Üstra in diesem Jahr "nur" noch 6.521 Schwarzfahrer an. Das bedeutet einen Rückgang von 48,43 Prozent.
Vorsätzliche Tötungsdelikte
Gestiegen ist die Zahl der versuchten Tötungsdelikte. In die Statistik von 2010 sind 26 versuchte und acht vollendete Tötungsdelikte eingeflossen, im vergangenen Jahr lagen die entsprechenden Zahlen bei 34 bzw. acht. Die Aufklärungsquote bei vorsätzlichen Tötungsdelikten liegt bei knapp 98 Prozent. Es wurden insgesamt 50 Tatverdächtige ermittelt.
Sexualstraftaten
Die Zahl der angezeigten Sexualstraftaten ist um 103 Taten (16,64 Prozentpunkte) angestiegen. Ein Anstieg ist im Bereich der Exhibitionistischen Handlungen (plus 56 Taten) und bei sexuellem Missbrauch von Kindern (plus 40 Taten) zu verzeichnen. Erfreulich ist neben dem Rückgang der Zahlen bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung (minus 14 Taten), eine Steigerung der Aufklärungsquote bei Sexualstraftaten um mehr als fünf Prozent auf insgesamt 83 Prozent.
Raub
2011 wurden erfreulicherweise wieder weniger Raubstraftaten gemeldet. Die Zahl reduzierte sich um gut neun Prozent auf 897 Taten. Rückgänge ergaben sich insbesondere bei sonstigen Raubtaten auf Straßen und Plätzen (von 437 auf 390 Taten) sowie beim Handtaschenraub (von 60 auf 45 Taten). Einen Anstieg ist bei Raubtaten auf Spielhallen (von 27 auf 35 Taten) feststellbar. Die Aufklärungsquote in dieser Deliktsgruppe liegt mit 61,09 Prozent auf dem zweithöchsten Wert der letzten fünf Jahre.
Körperverletzung
Die Zahl der Körperverletzungsdelikte liegt im Vergleich zum Vorjahr auf nahezu gleichem Niveau. 10.288 Fälle wurden 2011 endbearbeitet, 36 Taten mehr als im Jahr zuvor. Einem leichten Anstieg im Bereich der einfachen Körperverletzung (von 6.804 auf 6.919), stehen gesunkene Zahlen (um 97 auf 2.763 Taten) bei gefährlicher bzw. schwerer Körperverletzung gegenüber.
Diebstahl
Schon seit 2008 sind die Zahlen im Diebstahlsbereich in der Region Hannover Jahr für Jahr gesunken. 2011 liegen sie bei 40.038 Taten (minus 1,19 Prozent). Erfreulich ist der überdurchschnittliche Rückgang im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls, der wie kaum ein anderes Delikt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinflusst. Für den Polizeichef ist es auch ein Erfolg der intensiven Präventionsarbeit, dass vergangenes Jahr ein Absinken um 18,04 Prozent auf noch 1 976 Einbrüche registriert werden konnte. Dies ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Darüber hinaus konnte die Aufklärungsquote bei diesem außerordentlich schwer aufzuklärenden Delikt um 2,08 Prozentpunkte auf jetzt 22,82 Prozent gesteigert werden. "Die Polizeidirektion unternimmt alle Anstrengungen, um Wohnungseinbrüche zu verhindern und Taten aufzuklären", erklärte Brockmann. Dies zeigt besonders ein Tatkomplex aus dem vergangenen Jahr, der bereits zum Teil in die Statistik eingeflossen ist. Es konnte eine achtköpfige Tätergruppe ermittelt werden, die im Verdacht steht, insgesamt etwa 75 Einbruchdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser begangen zu haben. 22 Taten in der Region Hannover konnte man der Bande bereits nachweisen. Drei Täter sitzen in Untersuchungshaft, drei weitere - gegen sie wurden Haftbefehle erlassen - sind noch flüchtig. Bei Wohnungsdurchsuchungen in Hannover, Hildesheim und Bramsche stellten die Ermittler umfangreiches Diebesgut sicher. Ein Teil davon konnte Einbrüchen in der Region Hannover zugeordnet werden. "Diese Erfolge sind insbesondere auf engagierte Arbeit der Ermittler, Schwerpunkteinsätze in den Polizeiinspektionen und qualifizierte Tatortarbeit zurückzuführen", so der Polizeipräsident.
Zurückgegangen ist auch erneut die Zahl der Autodiebstähle. 677 Fahrzeuge wurden im abgelaufenen Jahr gestohlen, 84 weniger als im Jahr 2010. Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Autoaufbrüche, von 3.351 auf 3.303 Taten (minus 1,43 Prozent). Angestiegen ist dagegen ist die Zahl der Fahrraddiebstähle von 5 226 auf 6 007 Taten (plus 14,94 Prozent).
Rauschgiftkriminalität
Die Zahl der registrierten Taten ist mit 5.817 Fällen im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisch geblieben. Die Zahl der Drogentoten ist erneut gesunken. 2011 waren neun Drogentote zu beklagen, nach 16 im Jahr 2010 und 19 im Jahr 2009.
Straftaten Minderjähriger
Die Straftaten minderjähriger Tatverdächtiger sind erfreulicher Weise weiterhin rückläufig, selbst unter Berücksichtigung der stark reduzierten Fallzahlen im Bereich der Beförderungserschleichung. Dieser Trend spiegelt sich auch bei Straftaten Minderjähriger unter Alkoholeinfluss wieder. /hil,schie
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