POL-H: Polizei in Hannover unterbindet hohes Aggressionspotenzial konsequent
Hannover (ots)
Die Polizeidirektion Hannover zieht nach ihrem heutigen Präventionseinsatz im Rahmen des Fußballspiels Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 Bilanz: "Durch konsequentes Einschreiten haben wir größere Auseinandersetzungen verhindert", so das Resümee von Einsatzleiter Olaf Gösmann.
Der Einsatzauftakt war die heutige versammlungsrechtliche Aktion mit dem Thema "Grundrechte für Fußballfans". Sie war gegen 11:00 Uhr am Opernplatz mit zirka 1.300 Teilnehmern gestartet und um etwa 12:30 Uhr Am Ernst-August-Platz ohne größere Probleme beendet worden. Ungefähr 900 Personen nahmen im Anschluss der Versammlung Züge in Richtung Braunschweig.
Zur gleichen Zeit registrieren die Einsatzkräfte im Außenbereich der Gaststätte "Nordkurve" einen starken Zulauf von Fußballfans, der bereits kurz vor 15:00 Uhr auf rund 800 Fans angewachsen war. Dasselbe Szenario war im Waterloo-Biergarten zu beobachten - hier zählten die Beamten um die 650 Fans, Tendenz steigend. Zwischen 16:40 und 17:00 Uhr trafen im Hannoverschen Hauptbahnhof etwa 850 rückkehrende 96-Fans ein, die anschließend in Richtung Kröpcke wanderten.
Nur wenig später kam es sowohl in der "Nordkurve", als auch im Waterloo-Biergarten zum Zünden von Pyrotechnik. Polizeibeamte wurden beim Einschreiten durch sich solidarisierende Fans massiv angegangen und mit Flaschen beworfen. Trotz des Androhens eines Wasserwerfereinsatzes wurden die Polizisten weiterhin mit Flaschen, Steinen und Absperrbarken beworfen, darüber hinaus wurde Pyrotechnik gezündet. Nach dem Einsatz des Wasserwerfers beruhigte sich die Situation schließlich.
Im Zusammenhang mit den vorausgegangenen Angriffen gegenüber den Einsatzkräften stellten Polizisten vor der Gaststätte "Lorettas" bei 34 Randalieren die Personalien fest. Die diesbezüglichen Ermittlungen wegen Verdachts des Landfriedensbruchs im Kontext mit entsprechender Videoauswertung dauern an. Gegen einem 30-Jährigen, der eindeutig als Tatverdächtiger identifiziert werden konnte, wurde hingegen bereits ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.
Als die Busse gegen 18:40 Uhr aus Braunschweig mit etwa 300 Fußballfans am Schützenplatz eintrafen, wuchs die Besucherzahl in der "Nordkurve" wieder sukzessive an, einige Kleingruppen machten sich auf den Weg in Richtung HDI Arena, wo die Mannschaft von Hannover 96 eintreffen sollte.
Etwa eine Stunde später, 200 bis 250 Fans liefen zwischenzeitlich vom Stadion-Vorplatz in Richtung VIP-Eingang der HDI Arena und skandierten Parolen, wurden aus der Menschenmenge - sie war auf zirka 500 angewachsen, darunter Hools und Ultras - Flaschen auf die Beamten geworfen und Pyrotechnik in ihre Richtung gezündet. Den Einsatzkräften gelang es auch hier, durch konsequentes Einschreiten die Situation zu beruhigen.
Selbst als die Mannschaft von Hannover 96 sich den Fans zeigte wurden zunächst weiter Böller gezündet. Erst nachdem Trainer und einzelne Spieler vor den Zaun traten und den persönlichen Kontakt zu den Fans suchten, beruhigte sich die Situation.
Insgesamt führten die eingesetzten Beamten 40 Identitätsfeststellungen durch und leiteten sieben Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Sprengstoff- und das Betäubungsmittelgesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung ein. /st
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