POL-CUX: Kriminalstatistik 2011: Trotz herausragender Ermittlungskomplexe erzielt Polizeiinspektion Cuxhaven
Wesermarsch abermals gute Ergebnisse.
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Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Wesentliche Aussagen aus der Vorstellung der diesjährigen polizeilichen Kriminalstatistik:
Inspektionsleiter Bernd Deutschmann:
- Wir haben gemeinsam das 5. Mal in Folge unsere Aufklärungsquote übertroffen.
- Das aktuelle Einbruchgeschehen bereitet uns Sorge. Wir haben unsere Zusammenarbeit mit anderen intensiviert und sind am Ball.
Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Hans-Dieter Rendelsmann:
- Seit 2000 haben wir jeden Mordfall geklärt. Wir behalten die länger zurückliegenden Taten auch weiterhin fest im Blick.
- Die Vorratsdatenspeicherung ist zur Aufklärung von schweren Straftaten ein wichtiges Instrument für erfolgreiche Polizeiarbeit.
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Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2011
"Wir haben gemeinsam das fünfte Mal in Folge unsere Aufklärungsquote übertroffen", eröffnete Bernd Deutschmann am Freitagvormittag die Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2011.
Seit 2006 ist die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven / Wesermarsch laut Deutschmann, der die PI leitet, von 53,11 % kontinuierlich auf nunmehr 60,77 Prozent gestiegen.
Der Leitende Kriminaldirektor gab die Kriminalstatistik 2011 für die Bereiche Cuxhaven, Brake, Nordenham, Langen, Hemmoor und Schiffdorf gemeinsam mit Kriminaloberrat Hans-Dieter Rendelsmann im Beisein aller Dienststellenleiter bekannt. Diese standen anschließend für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich Rede und Antwort.
Dass die Polizei auch im Jahr 2011 gute Aufklärungsergebnisse erzielt hat, ist gerade im Hinblick auf umfassende Ermittlungskomplexe, die geführt worden sind, bedeutsam.
"Wir haben 2011 alle Mordfälle geklärt", sagte Rendelsmann. Er wies darauf hin, dass die Inspektion im Frühjahr sogar zwei Mordkommissionen parallel im Einsatz hatte.
Für die Belegschaft einer Inspektion eine besondere Belastung, denn zeitweise wurden laut Rendelsmann rund fünfzig Angehörige der PI Cuxhaven / Wesermarsch aus dem Alltagsgeschäft gelöst und in umfangreichen Ermittlungskomplexen eingesetzt.
Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
"Viele leisteten mehrere hundert Überstunden. So ist es allen gemeinsam gelungen, trotz vieler Ermittlungskomplexe eine überdurchschnittliche Aufklärungsquote zu erreichen", schilderte Hans- Dieter Rendelsmann, der sich in dem Zusammenhang ausdrücklich für die geleistete Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Inspektion bedankte.
2011 klärte die PI Cuxhaven / Wesermarsch insgesamt 10.896 der insgesamt 17.930 Straftaten auf (2010 wurden 10.455 von insgesamt 17.410 Taten geklärt).
Dank an Bürgerinnen und Bürger, die Zivilcourage gezeigt haben
Bernd Deutschmann schloss sich dem Dank von dem Leiter des Zentralen Kriminaldienstes an. In dem Zusammenhang hob Deutschmann hervor, wie wichtig Zeugenhinweise für die polizeiliche Arbeit seien. Erst kürzlich waren es solche Hinweise, die nach Einbrüchen in Uthlede, Nordenham und Cuxhaven zu vorläufigen Festnahmen geführt haben.
"Zögern Sie nicht", appellierte der Inspektionsleiter an die Bevölkerung. Wer Einbrüche, Diebstähle oder Sachbeschädigungen beobachtet, sollte so schnell wie möglich zum Telefon greifen und den Notruf (110) wählen. Gerade bei diesen Delikten seien Zeugenhinweise oft entscheidend.
Sichere Regionen
Laut Deutschmann belegen die objektiven Zahlen, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und im Landkreis Cuxhaven sowie in der Wesermarsch in einer sicheren Region leben.
Die Häufigkeitszahl im Inspektionsbereich betrug im Jahr 2011 insgesamt 6.157 und ist somit im Vergleich zum Vorjahr (5.954) etwas höher. Die Gründe dafür haben nach Schilderungen der Vortragenden insbesondere drei Serientäter gesetzt, denen mehr als fünfhundert Taten nachgewiesen werden konnten. Fachleute sprechen im Zusammenhang von Kriminalitätsbelastung in einer Region von der Häufigkeitszahl (Taten pro 100.000 Einwohner).
Seit 2000 alle Morde geklärt - kein Mord ist vergessen
Im Jahr 2011 bestätigte der Bundesgerichtshof das Urteil gegen den Mörder einer jungen Frau, die 1981 sein Opfer wurde. DNA-Spuren führten zu dem Mann, der im gleichen Ort wie das Opfer gewohnt hat.
Aktuelles Einbruchgeschehen bereitet Sorge
Bernd Deutschmann wies darauf hin, dass ihm das momentane Einbruchgeschehen Sorge bereite. "Die Bekämpfung der Eigentumskriminalität steht bei unserer derzeitigen Arbeit in einem besonderen Fokus. Wir haben die Zusammenarbeit mit umliegenden Dienststellen auch länderübergreifend intensiviert und sind am Ball", gab der Polizeichef bekannt.
Deutschmann und Rendelsmann erläuterten, wie wichtig zur Vermeidung von Eigentumskriminalität beispielsweise eine gut funktionierende Nachbarschaft sei. Auch biete die Polizei kostenlos Beratungen zum Thema Einbruchschutz an. "Erfahrungsgemäß gibt ein Einbrecher nach fünf Minuten auf", äußerte Rendelsmann. Er bot an, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger gern bei den örtlichen Präventionsbeamten individuellen Rat zur Sicherung ihrer Wohnung einholen können.
Kriminaloberrat Rendelsmann erläuterte die einzelnen Deliktsbereiche.
Erfreulich war die Botschaft, dass der Anteil jugendlicher Tatverdächtiger bei Rohheitsdelikten abermals gesunken ist. Die Polizei in den Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch bleibt in ihrer erfolgreichen und eng vernetzten Präventionsarbeit mit anderen Behörden jedoch weiterhin bestrebt, die Präventionsangebote weiterzuführen.
Vorratsdatenspeicherung wichtig für Polizeiarbeit
Michael Garbe, Leiter des Fachkommissariats für Delikte am Menschen, machte an einem konkreten Fall deutlich, was fehlende Daten für Opfer bedeuten können.
So wurden im vergangenen Jahr etwa ein Dutzend Kinder und Jugendliche Opfer sexuellen Missbrauchs. Ein Loxstedter hatte sie in Telefonaten zu sexuellen Handlungen genötigt. Aus Scham meldeten sich einige der jungen Betroffenen erst nach Wochen bei ihren Eltern oder bei der Polizei. "Glücklicherweise hatten wir von einem Opfer jedoch rechtzeitig von einem solchen Anruf erfahren. Nur dadurch war es uns möglich, den "Schockanrufer" so rasch aus dem Verkehr zu ziehen. Er wurde inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt. Hätten sich die Kinder später gemeldet, wären die Daten bei den Providern bereits unwiederbringlich gelöscht gewesen.
Der Zeitraum für die Datenspeicherung darf laut Forderung von Kriminaloberrat Rendelsmann nicht zu kurz sein, da sonst beispielsweise keine rechtzeitige Identifizierung eines pädophilen Nutzers über die IP-Adresse gewährt werden kann, um den möglichen Missbrauch eines Kindes sofort stoppen zu können.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
E-Mail: http://www.polizei-cuxhaven.de
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