POL-CUX: Deichbrand 2023 - Abschlussfazit aus Sicht der Polizei
Cuxhaven (ots)
Wurster Nordseeküste/Wanhöden. Kriminaldirektor Arne Schmidt, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven, zeigte sich als Gesamteinsatzleiter in seinem Abschlussfazit des 18. Deichbrand-Festivals zufrieden. 60.000 Besucherinnen und Besucher feierten trotz des stellenweise wirklich schlechten Wetters und den damit verbundenen Problemen bei der An- und Abreise täglich und wie aus den Vorjahren gewohnt, friedlich und ausgelassen miteinander.
Im Verlauf des Festivals hat die Polizei, die auch in diesem Jahr wieder rund um die Uhr mit einer Festivalwache vor Ort im Einsatz gewesen ist, bis Montagmittag 99 Straftaten polizeilich registriert. 2022 wurden im gesamten Festival-Verlauf rund 110 Straftaten angezeigt (2019 = 130). Es handelte sich dabei um "festivaltypische" Delikte wie Diebstähle, einfache Körperverletzungen, Erschleichen von Leistungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das Straftatenaufkommen ist damit im Vergleich zu den Vorjahren erneut zurückgegangen und liegt damit, wenn auch knapp, bei unter 100 Straftaten.
"Unsere Konzepte rund um die Themen Sicherheit, Kriminalität und Verkehr konnten auch vor dem Hintergrund der aufgeweichten Böden und der vielen Besucher am Frühanreisetag gut umgesetzt werden", bilanzierte Schmidt.
Die Möglichkeit der Frühanreise nutzten am Mittwoch bereits annähernd 30.000 Festivalgäste und damit doppelt so viele wie im Vorjahr. Dies sorgte in Verbindung mit den aufgeweichten Zufahrten für stellenweise große Probleme bei der Anreise rund um das gesamte Festivalgelände. Der Verkehr verlief zäh, aber er lief. Die weitere Anreise am Donnerstag verlief weitestgehend störungsfrei, sodass bis zum Abend fast alle Festival-Besucher auf dem Gelände angekommen waren.
Bei den Anfahrtkontrollen gemeinsam mit dem Hauptzollamt Bremen auf der Landesstraße 135 und den umliegenden Strecken wurden in diesem Jahr nur wenige Funde von kleinen Mengen Betäubungsmittel oder verboten Gegenständen wie Einhandmessern gemacht. Alle zeigten Verständnis für die Kontrollen und waren entsprechend gut drauf.
Die Veranstaltungen auf und rund um das Gelände verliefen aus polizeilicher Sicht störungsfrei. Eine Einflussnahme auf den Ablauf war zu keinem Zeitpunkt erforderlich. Das Wetter zeigte sich in den ersten Festivaltagen besser als zunächst vorhergesagt. So kam es im Verlauf der ersten Tage nur vereinzelt zu Regenschauern und stellenweise zu strahlendem Sonnenschein. Am Sonntagvormittag setzten aufgrund des durchgehenden Regens seit Samstagnachmittag starke Abreisebewegungen ein. Durch die aufgeweichten Parkflächen und dadurch, dass enorm viele Besucherinnen und Besucher gleichzeitig das Gelände verlassen wollten, entstanden erneut Verkehrsprobleme, kurzfristig sogar bis zum Stillstand. Erst in den späten Nachmittags- und Abendstunden entzerrte sich alles, sodass der Verkehr langsam aber stetig wieder floss. Bis zum heutigen Mittag gab es auf den umliegenden Straßen nennenswerten Beeinträchtigungen mehr. Was blieb war die Herausforderung, PKWs, Wohnmobile oder Wohnwagengespanne von den durchnässten Parkflächen zu bekommen. Der Veranstalter und lokale Unternehmen waren und sind mit Traktoren im Einsatz, um alle heil auf die Straße zu bringen.
Insgesamt waren täglich rund 270 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Diese kamen aus der Zentralen Polizeidirektion in Hannover, Osnabrück und Oldenburg, der Polizeiakademie Niedersachsen, der Polizeidirektion Oldenburg und natürlich aus der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Erstmalig in diesem Jahr war die Polizeiakademie Niedersachsen mit ihrem Infomobil Teil des Polizeiteams auf dem Deichbrand, um aktiv Nachwuchswerbung für den Polizeiberuf zu betreiben. Die Besucherinnen und Besucher aber auch alle anderen konnten sich über verschiedene Socia-Media Känale Eindrücke von der Polizeiarbeit vor Ort verschaffen und so auch ein Stück weit Teil des Festivals sein.
"Die Veranstalter und die Einsatzleitungen der Polizeidienststellen sämtlicher Festivals dieser Größenordnung haben sich wie in den Vorjahren im Vorwege ausgetauscht und über aktuelle Phänomene gegenseitig informiert. Hieraus gewinnen alle Beteiligten wertvolle Hinweise für die Planungen des nächsten Events", erläutert Michael Hasselmann, der als Leiter des Einsatzbereiches an mehreren Tagen ebenfalls zum Team der Gesamteinsatzleitung gehörte.
"Ich bin mit dem Veranstaltungsverlauf trotz der schwierigen Verkehrssituation zufrieden. Es ist immer eine Herausforderung, die richtige Balance zwischen Präsenz und Intervention zu finden, das ist den Einsatzkräften dieses Jahr wieder mal hervorragend gelungen, wofür ich sehr dankbar bin. Dies ist uns auch durchgehend von den Besucherinnen und Besuchern gespiegelt worden. Diejenigen, die ein fröhliches und friedliches Festival missbrauchen, um über die Stränge zu schlagen oder sich schlicht unangemessen verhalten sollen spüren, dass wir als Polizei da sind und konsequent dagegen einschreiten. Die anderen, die feiern wollen, die Bands hören oder einfach den Alltag ausblenden möchten, sollen dies auch genießen können, solange die geltenden Regeln eingehalten werden. Auch in diesem Jahr ist es uns gemeinsam mit dem Veranstalter und den anderen Sicherheitsbehörden gelungen, für einen ausgelassenen, aber gleichzeitig friedlichen und störungsfreien Ablauf zu sorgen", fasst Schmidt die vergangenen Tage zusammen.
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