Polizeiinspektion Delmenhorst / Oldenburg - Land / Wesermarsch
POL-DEL: Pressemitteilung der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta: Ermittlungserfolg gegen bandenmäßige Einbrecher, mehrere Durchsuchungen und Festnahmen im gesamten norddeutschen Raum
Delmenhorst (ots)
Ende Oktober 2018 kam es zu fünf Komplettentwendungen von hochwertigen Fahrzeugen im Bereich Großenkneten. Mitte Mai 2019 kam es zu einem Einbruch in einen Baummarkt in Garrel, bei dem mehrere Paletten mit Baumarktartikeln entwendet wurden. Ferner ereigneten sich 2019 in den Bereichen Cloppenburg und Edewecht mehrere Diebstähle von Aufsitzrasenmähern. Im Zuge der anfänglichen Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass eine mehrköpfige Bande für diese Taten verantwortlich sein könnte. Aus diesem Grund wurde eine fünfköpfige Ermittlungsgruppe bestehend aus Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta und des Polizeikommissariats Wildeshausen am Standort Cloppenburg eingerichtet. Durch mehrwöchige und intensive Ermittlungen konnte durch die Ermittlungsgruppe der anfängliche Tatverdacht gegen die Bande erhärtet werden.
Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht für eine breite Anzahl von Straftaten in unterschiedlichen Bereichen verantwortlich zu sein. Hierbei zogen sie durch den gesamten norddeutschen Raum. Es konnten unter anderem ein Einbruch in ein Autohaus in Großenkneten, Diebstähle von hochwertigen Felgen in Cloppenburg und Emstek, drei Fahrzeugbrände bei einem Autohaus in Bremen sowie eine Brandstiftung eines Wohnhauses im Bereich Ahlhorn mit der Tätergruppe in Verbindung gebracht werden. Alle genannten Taten ereigneten sich 2019. Zudem stehen die Tatverdächtigen im Verdacht, einen hochwertigen PKW im Wert von 90.000 Euro im Februar 2020 entwendet sowie mehrere Diebstähle von hochwertigen Felgensätzen im gesamten nordwestdeutschen Raum begangen zu haben. Zwei weitere Taten ereigneten sich Ende Januar 2020 in Bremen und Anfang Februar 2020 in Oldenburg. In Bremen wurde in eine Lagerhalle eingebrochen und diverse Bauartikel entwendet. Die Schadenshöhe lag bei ca. 50.000 Euro. In Oldenburg wurden mehrere hochwertige Felgen entwendet. Die Schadenshöhe betrug über 100.000 Euro. Bei den Felgendiebstählen kam insbesondere die auffällige Rücksichtslosigkeit der Täter zum Ausdruck. Die Täter verursachten durch ihre grobe Ausführung an jedem Fahrzeug einen Schaden, welcher den Wert des Diebesgutes und der Radsätze deutlich überstieg. Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass sich der Gesamtschaden im Bereich der Hunderttausende bewegen wird.
Schlussendlich gelang es der Ermittlungsgruppe umfangreiches und belastendes Beweismaterial zusammenzutragen, sodass auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg beim Amtsgericht Oldenburg insgesamt vier Untersuchungshaftbefehle wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Diebstahls sowie mehrere Durchsuchungsbeschlüsse ausgestellt wurden.
Am Mittwoch, 19. Februar 2020, folgte der vorläufige Höhepunkt der Ermittlungen: Ab 06.00 Uhr wurden zeitgleich in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen insgesamt 15 Wohn- und Geschäftsobjekte durchsucht. Vereinzelt wurden die Objekte plötzlich und überraschend durch Polizeikräfte betreten. Die Ermittlungsgruppe wurde bei den Durchsuchungsmaßnahmen tatkräftig durch Polizeibeamte der Polizeiinspektionen Cloppenburg/Vechta, Harburg, Rotenburg, der Polizeikommissariate Wildeshausen und Buxtehude, der Kriminalpolizeistationen Oldenburg und Ratzeburg, der Bezirkskriminalinspektion Lübeck, der Polizeistation Heiligenhafen sowie zahlreichen Polizeibeamten der Polizei Hamburg unterstützt. Darüber hinaus wurden auch Spezialeinsatzkräfte der Polizei eingesetzt. Die polizeilichen Maßnahmen dauerten bis in den Nachmittag an. Es wurde diverses mutmaßliches Beweismaterial sowie Diebesgut beschlagnahmt. Damit die Menge an Gegenständen transportiert und gelagert werden konnte, mussten Transportfahrzeuge und Räumlichkeiten angemietet werden.
Alle vier gesuchten Tatverdächtigen, im Alter zwischen 27 und 50 Jahren, konnten festgenommen werden. Bis Donnerstag, 20. Februar 2020, wurden die Personen alle dem Amtsgericht Oldenburg vorgeführt. Für alle vier Tatverdächtigen wurde die Untersuchungshaft verkündet. Sie befinden sich derzeit in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
Nach Abschluss der vor Ort durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen müssen nun das mutmaßliche Beweismaterial sowie das Diebesgut ausgewertet und zugeordnet werden. Des Weiteren werden Ermittlungen gegen mutmaßliche Unterstützer und Abnehmer der Tatverdächtigen geführt.
Kriminaloberrat Markus Scharf, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, zog ein positives Fazit:
"Es freut mich, dass die langwierigen und umfangreichen Ermittlungen zu einem solchen Erfolg geführt haben. Der reibungslose Verlauf der länderübergreifenden Maßnahmen war insbesondere der ausgezeichneten Zusammenarbeit der eingesetzten Kräfte und Behörden zu verdanken. Nach allem sind wir zuversichtlich im Zuge der weiterführenden Ermittlungen weitere Straftaten aufklären zu können."
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