Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt / Ammerland
POL-OL: Die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland gibt die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 bekannt
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Oldenburg (ots)
- Unfallaufkommen in der Stadt Oldenburg und im Landkreis Ammerland leicht angestiegen
- Weniger tödlich verletzte Personen im Landkreis Ammerland - Steigerung in der Stadt Oldenburg
- Trotz nach wie vor steigender Zulassungszahlen von Kfz insgesamt weniger Unfälle als vor der Pandemie
Im Bereich der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland stiegen die Verkehrsunfallzahlen 2023 weiterhin leicht an, befinden sich aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren (vor Corona) immer noch auf einem niedrigen Niveau. Nachdem es 2022 zu 7753 Verkehrsunfällen (VU) kam, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 8190. Insgesamt wurden hierbei 153 Personen schwer verletzt und damit vier weniger als im Jahr 2022. Im vergangenen Jahr verloren elf Personen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben.
Der Leiter der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland, Polizeidirektor Thomas Weber, sagt zu den Zahlen:
"Die Unfallzahlen für das Jahr 2023 bewegen sich trotz eines Anstiegs weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. Trotzdem ist es leider im vergangenen Jahr zu einer Vielzahl an Verkehrsunfällen gekommen, bei denen Menschen schwer bzw. sogar tödlich verletzt wurden. Wir werden deshalb weiterhin konsequent daran arbeiten, Verkehrsunfälle durch präventive sowie repressive Verkehrssicherheitsarbeit zu verhindern."
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Stadt Oldenburg
1. Gesamtunfallzahlen
1.1 Stadtgebiet (ohne BAB)
Mit insgesamt 4608 Verkehrsunfällen wurden 2023 in der Stadt Oldenburg 122 Unfälle mehr registriert als 2022 (4486). Die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge und Anhänger stieg dabei von 119711 in 2022 auf insgesamt 121020 im vergangenen Jahr. Mit der leicht zunehmenden Gesamtzahl an Verkehrsunfällen stieg auch die Zahl der Unfälle mit leicht, schwer und tödlich verletzten Personen um 31 von vormals 757 auf 788. Die Anzahl der "schweren Unfälle" (schwer und tödlich verletzte Personen) sank von 65 im Jahre 2022 auf 57 im Jahr 2023. In der Stadt Oldenburg verloren 2023 vier Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben.
1.2 Auf den Bundesautobahnen (BAB) im Stadtgebiet Oldenburg
Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen (BAB) im Stadtgebiet Oldenburg stieg von 381 im Jahr 2022 auf 442 im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Unfallopfer (leicht, schwer oder tödlich verletzt) nahm dabei im vergangenen Jahr um 23 zu (2022 - 78; 2023 - 101). Im vergangenen Jahr wurde auf den BAB im Stadtgebiet Oldenburg eine Person tödlich verletzt.
2. Hauptunfallursachen (ohne BAB)
In der ausschließlichen Betrachtung der Unfälle mit Verletzten/Getöteten wurden in der Hauptsache folgende Ursachen festgestellt: - Vorfahrt/Vorrang 27,5 % - Fehler beim Abbiegen 21,2 % - Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 13,2 %
3. Risikogruppen (ohne BAB)
3.1 Alter
3.1.1 Kinder (bis einschl. 14 Jahre)
Nachdem im Jahr 2022 59 Kinder bei Unfällen verletzt wurden, waren es im vergangenen Jahr 56. Im vergangenen Jahr wurde kein Kind schwer verletzt, nachdem es noch im Jahr zuvor sechs waren. Seit über zehn Jahren ist kein Kind tödlich verunglückt. Statistisch erfasst wurden hierbei alle Kinder, sei es beispielsweise in der aktiven Verkehrsbeteiligung als Radfahrender oder Fußgänger oder auch als Mitinsasse in einem PKW oder anderen Fahrzeugen. Von den insgesamt 56 verletzten Kindern wurden dreizehn Kinder als Mitfahrende im Auto usw., 31 als Radfahrende und zwölf als Fußgänger verletzt.
3.1.2 "Junge Fahrerinnen und Fahrer" (18 - 24 Jahre)
Im vergangenen Jahr sank die Anzahl an unfallbeteiligten "Jungen Fahrerinnen und Fahrern" (18 bis einschließlich 24 Jahre) im Vergleich zum Jahr 2022 um 27 (2022 - 989; 2023 - 962). Auch die Verkehrsunfälle, bei denen die "Jungen Fahrerinnen und Fahrer" als Hauptverursacher registriert wurden, sanken von 642 im Jahr 2022 auf 609 im vergangenen Jahr. Die Anzahl der bei einem Verkehrsunfall verletzten Personen stieg von 143 Personen im Jahr 2022 auf 157 im Jahr 2023. Wie in den Vorjahren wurde keine Person aus dieser Risikogruppe tödlich verletzt.
3.1.3 Senioren (65+)
Die Anzahl der unfallbeteiligten Senioren (65+) stieg leicht von 975 im Jahr 2022 auf 1027 im vergangenen Jahr. Der Anteil der als Hauptverursacher der Verkehrsunfälle festgestellten Senioren (65+) stieg von 672 auf 725 im vergangenen Jahr. Die Anzahl der leicht oder schwer verletzten Senioren nahm dabei von 110 im Jahr 2022 auf 112 im vergangenen Jahr minimal zu. Vier Personen aus der Risikogruppe verloren bei einem Verkehrsunfall ihr Leben.
3.2 Verkehrsbeteiligungen
3.2.1 Radfahrende
Im Jahr 2023 wurden 64 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden (einschließlich Pedelec) mehr erfasst (2022 - 568; 2023 - 632 Unfälle). Die Zahl der Unfallopfer (leicht, schwer oder tödlich verletzt) stieg von 425 auf 491 Radfahrende im letzten Jahr. Die Anzahl der "schweren Verkehrsunfälle" (schwer bzw. tödlich verletzt) stieg im vergangenen Jahr um zwei Personen (2022 - 39; 2023 - 41). Im Gesamtunfallgeschehen der Radfahrenden wurde das Unfallgeschehen unter Beteiligung von Pedelecfahrenden gesondert ausgewertet. Die Verkehrsunfälle sind hier von 143 im Jahr 2022 auf 155 im vergangenen Jahr gestiegen, ebenso die Anzahl der Verletzten (2022 - 111; 2022 - 125). Im Jahr 2023 wurde ein Radfahrender bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt.
3.2.2 E-Scooter
Nachdem im Juni 2019 die Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen am Straßenverkehr in Kraft getreten ist und seit September 2020 in der Stadt Oldenburg ein Sharingangebot für so genannte E-Scooter existiert, gehören diese Fortbewegungsmittel nun vermehrt zum Oldenburger Stadtbild. Im vergangenen Jahr sank die Anzahl an Verkehrsunfällen mit Beteiligung von E-Scootern auf 32, nachdem es im Jahr 2022 noch insgesamt 38 waren. Auch bei der Anzahl an Verletzten konnte ein Rückgang verzeichnet werden. Während im Jahr 2022 zwei Personen schwer und 28 leicht verletzt wurden, waren es im vergangenen Jahr eine schwer und 22 leicht verletzte Personen. Insgesamt gesehen spielen die E-Scooter im Gesamtunfallgeschehen der Stadt Oldenburg derzeit aber noch eine untergeordnete Rolle.
3.2.3 Fußgänger
Die Anzahl der unfallbeteiligten Fußgängerinnen und Fußgänger stieg von 89 im Jahr 2022 leicht auf 93 im letzten Jahr. Schwer verletzt wurden im vergangenen Jahr vier Fußgängerinnen und Fußgänger, während es in 2022 noch zwölf waren. Zwei zu Fuß Gehende wurden tödlich verletzt.
4. Besonderes Unfallgeschehen (ohne BAB)
4.1 "Alkohol"-Unfälle
Im letzten Jahr wurden in der Stadt Oldenburg insgesamt 80 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache "Alkohol" registriert, nachdem es in 2022 64 waren.
4.2 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Die Zahl der Unfallfluchten stieg von 1161 im Jahr 2022 auf 1223 im vergangenen Jahr. Hierbei handelte es sich vorwiegend jedoch um Unfälle mit Sachschaden und nicht um Verkehrsunfälle mit Verletzten. Die Anzahl der "Unfallfluchten" mit Verletzten stieg von 82 auf 89 im vergangenen Jahr.
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Landkreis Ammerland
1. Gesamtunfallzahlen
1.1 Landkreis Ammerland (ohne BAB)
Mit insgesamt 2716 Verkehrsunfällen wurden 2023 im Landkreis Ammerland polizeilich 242 Verkehrsunfälle mehr registriert als 2022 (2474). Am 31.12.2023 waren im Kreisgebiet insgesamt 130012 Fahrzeuge (Kfz. und Anhänger) zugelassen, 1304 mehr als im Vorjahr (128708). Die Anzahl der VU mit leicht, schwer und tödlich verletzten Personen stieg von 507 in 2022 leicht auf 511 im letzten Jahr. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten bzw. Getöteten ist im letzten Jahr um zehn gestiegen (2022 - 66; 2023 - 76). Während 2022 insgesamt zehn Menschen ums Leben kamen, waren es im vergangenen Jahr sechs.
1.2 BAB im Landkreis Ammerland
Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf den BAB im Landkreis Ammerland stieg von 206 im Jahr 2022 auf 232 im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Unfallopfer (leicht, schwer oder tödlich verletzt) stieg dabei um elf Personen auf 61 im letzten Jahr.
2. Hauptunfallursachen
In der ausschließlichen Betrachtung der Unfälle mit Verletzten/Getöteten wurden in der Hauptsache folgende Ursachen festgestellt: - Vorfahrt/Vorrang 34,6 % - Fehler beim Abbiegen 16,0 % - Geschwindigkeit 12,1 % - Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 11,5 %
3. Risikogruppen
3.1 Alter
3.1.1 Kinder (bis einschl. 14 Jahre)
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 70 Kinder verletzt, nachdem es 2022 46 waren. Auch im Landkreis Ammerland ist seit mehr als zehn Jahren kein Kind mehr tödlich verunglückt. Statistisch erfasst wurden hierbei alle Kinder, sei es in der aktiven Verkehrsbeteiligung als Radfahrender oder Fußgänger oder als Mitinsasse in einem PKW oder anderen Fahrzeugen. Von den insgesamt 70 verletzten Kindern wurden 38 Kinder als Mitfahrende im Auto oder anderen Fahrzeugen, 26 als Radfahrende und sechs Kinder zu Fuß gehend verletzt.
3.1.2 "Junge Fahrerinnen und Fahrer" (18 - 24 Jahre)
Die Anzahl der unfallbeteiligten jungen Fahrerinnen und Fahrer ist im letzten Jahr um 29 auf 506 zurückgegangen. 110 Personen wurden hierbei verletzt (2022 - 109). Im letzten Jahr verlor keine Person aus dieser Risikogruppe bei einem Verkehrsunfall ihr Leben.
3.1.3 Senioren (65+)
Im Jahr 2023 waren 71 Senioren (65+) mehr an Unfällen beteiligt als 2022 (2022 - 602; 2023 - 673 Unfälle). Die Anzahl der als Hauptverursacher registrierten Senioren (65+) stieg dabei um 96 von 398 auf 494 im letzten Jahr. Die Zahl der Beteiligten bei den Senioren, die einen Personenschaden erlitten (leicht, schwer oder tödlich verletzt) sank im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 von 118 auf 108. Zwei Personen aus dieser Risikogruppe wurden tödlich verletzt.
3.2 Verkehrsbeteiligungen
3.2.1 Radfahrende
Die Gesamtunfallzahlen mit Beteiligung von Radfahrenden waren im letzten Jahr leicht rückläufig. Während 2022 213 Verkehrsunfälle registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr 200. Die Anzahl der leicht verletzten Radfahrenden sank von 163 auf 158 im vergangenen Jahr. Die Anzahl der schwer verletzten Radfahrenden stieg von sechzehn im Jahr 2022 auf 23 im vergangenen Jahr. Im Jahr 2023 wurde ein Radfahrender bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt. Im Gesamtunfallgeschehen der Radfahrenden wurde das Unfallgeschehen unter Beteiligung von Pedelecfahrenden gesondert ausgewertet. Festzustellen war hier ein Anstieg. Während im Jahr 2022 von den insgesamt 67 unfallbeteiligten Pedelecfahrenden 57 verletzt wurden, waren im vergangenen Jahr 74 Personen beteiligt, von denen 67 verletzt wurden. Die Anzahl an schwer verletzten Pedelecfahrenden war mit acht Personen genauso hoch wie im Vorjahr.
4. Besonderes Unfallgeschehen (ohne BAB)
4.1 Baumunfälle
Die Anzahl an so genannten "Baumunfällen" stieg im vergangenen Jahr auf 56, nachdem es 2022 noch 50 waren. Die Anzahl der Schwerverletzten bei "Baumunfällen" sank dabei von zehn auf sechs im vergangenen Jahr. Insgesamt stieg die Anzahl der Unfallopfer (leicht, schwer oder tödlich verletzte Personen) von 40 im Jahr 2022 leicht auf 41 im letzten Jahr. Eine Person verlor bei einem Verkehrsunfall mit Baumanstoß ihr Leben.
4.2 Wildunfälle
Bei insgesamt steigendem Unfallaufkommen lag die Anzahl der polizeilich registrierten "Wildunfälle" im letzten Jahr minimal unter dem Niveau der Vorjahre (2020 - 553; 2021 - 556; 2022 - 555; 2023 - 549). Der prozentuale Anteil der "Wildunfälle" am gesamten Unfallgeschehen lag im vergangenen Jahr bei 20,2 % und war damit niedriger als im Jahr 2022 (22,4 %).
4.3 "Alkohol"-Unfälle
Im letzten Jahr wurden im Landkreis Ammerland insgesamt 45 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache "Alkohol" registriert; 2022 waren es 39 Unfälle.
4.4 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Im vergangenen Jahr wurden 605 so genannte "Unfallfluchten" festgestellt, und damit 106 mehr als im Jahr 2022. Hierbei handelte es sich vorwiegend jedoch um Unfälle mit Sachschaden und nicht um Verkehrsunfälle mit Verletzten. Die Anzahl der "Unfallfluchten" mit Personenschaden sank von 42 im Jahr 2022 auf 30 im letzten Jahr.
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Fazit
Bei leicht ansteigenden Unfallzahlen auf noch niedrigem Niveau sanken die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen im Vergleich zum Jahr 2022 minimal. Leider verloren 2023 elf Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben. Die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland wird deshalb weiterhin in ihren Anstrengungen zur Reduzierung bzw. Verhinderung insbesondere von Unfällen mit Personenschäden nicht nachlassen. Flächendeckende Verkehrsüberwachung ist hierbei nur ein Teil des polizeilichen Maßnahmenspektrums. Ergänzt wird dieses durch gezieltes Vorgehen bei Anlässen verschiedenster Art (vom Großereignis bis zum lokalen Szenetreff) und auch enger gefassten Polizeikontrollen auf Basis einer differenzierten Unfallanalyse. Im besonderen Fokus der polizeilichen Maßnahmen steht dabei die gezielte Bekämpfung von Verkehrsunfällen, die durch überhöhte Geschwindigkeit und mangelnde Fahrtüchtigkeit verursacht werden. Darüber hinaus wird die Verhinderung von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Radfahrenden weiterhin einen Schwerpunkt bei der Verkehrsüberwachung bilden. In der Verkehrssicherheitsarbeit erfährt neben der Verkehrsüberwachung auch die Verkehrsunfallprävention einen hohen Stellenwert. So werden die Verkehrssicherheitsberater unserer Inspektion weiterhin in den Schulen und bei anderen Gelegenheiten vor Ort präventiv tätig sein. Hinzu kommen die auf Basis der polizeilichen Unfallanalyse in der Unfallkommission mit allen Beteiligten entwickelten verkehrsbehördlichen und baulichen Maßnahmen an klassifizierten Unfallhäufungsstellen.
Alle Anstrengungen in der Verkehrssicherheitsarbeit verfolgen dabei das Ziel, Verkehrsunfälle vor allem mit schwer und tödlich verletzten Personen zu verhindern.
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