Polizeiinspektion Verden / Osterholz
POL-VER: Gemeinsame Pressemitteilung von Landkreis Osterholz und Polizeiinspektion Verden/Osterholz ++ Weniger Tote, aber mehr Schwerverletzte + Mehr Unfälle mit Zweirädern
One document
Landkreis Osterholz (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung von Landkreis Osterholz und Polizeiinspektion Verden/Osterholz 02.04.2020
++ Polizeiinspektion Verden/Osterholz und Landkreis Osterholz veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik 2019 ++ Weniger Tote, aber mehr Schwerverletzte ++ Eine der Hauptunfallursachen bleibt Ablenkung im Fahrzeug ++ Mehr Unfälle mit Zweirädern ++
Verantwortliche der Polizeiinspektion Verden/Osterholz:
Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion
Thorsten Strier, Leiter Einsatz in der Polizeiinspektion
Stephan Meier, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr
Sarah Humbach, Pressesprecherin
Verantwortliche des Landkreises Osterholz:
Bernd Lütjen, Landrat
Dominik Vinbruck, Dezernent für Ordnung, Bauen, Umwelt
Anke Stelljes, Leiterin des Straßenverkehrsamtes
Jana Lindemann, Pressesprecherin
Landkreis Osterholz. Der Landkreis Osterholz und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz veröffentlichen nachfolgend die offiziellen Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2019 für den Bereich des Landkreises Osterholz.
1. Gesamtunfallzahlen
Die Gesamtunfallzahl im Landkreis Osterholz ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent auf nunmehr 3.017 gestiegen (2018: 2.711). Im Vergleich zum Land Niedersachsen handelt es sich hierbei um einen starken Anstieg. In Niedersachsen stiegen die Unfälle von 212.137 um 2,8 Prozent auf 218.029 an.
Der Trend der Zulassungszahlen setzt sich ebenfalls fort: Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl pro 10.000 Einwohner zugelassenen Fahrzeuge von 6.717 Fahrzeugen auf 7.809 Fahrzeuge an.
2. Schwere Verkehrsunfälle / Getötete
Im Jahr 2019 ist die Anzahl der auf den Straßen des Landkreises Osterholz getöteten Menschen von 4 im Vorjahr auf 3 zurückgegangen. Es handelt sich um einen landesweit vergleichsweise niedrigen Wert. Dennoch ist jeder tödliche Unfall einer zu viel. Die Ursachen für diese Tragödien sind individuell sehr unterschiedlich. Eine Person kam durch die Kollision mit einem Baum ums Leben. Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Zusammenstoß mit einem Baum vorlag, befand sich mit insgesamt 54 auf dem Niveau der Vorjahre (2010: 74, 2018: 55). Weiterhin ereigneten sich 2 der 3 Unfälle mit getöteten Personen außerhalb geschlossener Ortschaften. Einer dieser Unfälle geschah auf der Autobahn 27 im Bereich der Gemeinde Schwanewede. Die Bearbeitung des Unfalls wurde jedoch zuständigkeitshalber durch die Polizeiinspektion Cuxhaven übernommen.
Im Jahr 2019 wurden im Landkreis Osterholz 58 Personen schwer verletzt und somit 11 Personen mehr als im Vorjahr (2018: 47). Die Anzahl ist somit um 23,4 Prozent gestiegen. Im Zehnjahresvergleich handelt es sich dennoch um den zweitniedrigsten Wert.
In Bezug auf die Unfälle mit schwer verletzten und getöteten Personen ergeben sich aus der Analyse der Unfallorte und -hergänge mehrere Ursachenzusammenhänge, sodass sich für den Landkreis oder die Polizei kaum präventive Handlungsschwerpunkte bilden.
Während die Polizei in der Risikogruppe der "Jungen Fahranfänger" (18-24 Jahre) im Jahr 2018 insgesamt 6 Schwerverletzte verzeichnete, stieg die Zahl 2019 auf 10 Schwerverletzte an. Bei den "Senioren" (über 64 Jahre) wurde in dieser Kategorie hingegen ein Rückgang auf nunmehr 11 Schwerverletzte registriert (2018: 16). Außerdem ging die Zahl von 3 getöteten Personen in der Gruppe der "Senioren" auf eine Person im Jahr 2019 zurück.
Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer stieg im Land Niedersachsen um 3,6 Prozent an (2018: 417, 2019: 432). Die Zahl der schwer verletzten Personen sank hingegen um 0,9 Prozent auf 6.140.
"Der demografische Wandel zeigt sich auch bei den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern. Die Gruppe der Senioren möchte und sollte auch im Alter weiterhin mobil bleiben, weshalb diese Gruppe der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auch weiterhin mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen im Zentrum der Verkehrssicherheitsarbeit steht. Wir sind davon überzeugt, dass jede und jeder Einzelne das persönliche Risiko durch aufmerksames Verhalten im Straßenverkehr verändern kann.", so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
Der Landkreis Osterholz hat neben der Unterstützung von verschiedenen Präventionsmaßnahmen in Bezug auf die Gruppe der älteren Fahrerlaubnisinhaberinnen und Fahrerlaubnisinhaber im Jahr 2019 in zwei Fällen eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung zur Fahrtauglichkeit sowie eine Fahrprobe angeordnet. Darüber hinaus wurde der Führerschein in drei Fällen eingezogen. Insgesamt verzichteten 18 Frauen und Männer im Alter von über 65 Jahren freiwillig auf ihren Führerschein. Weiterhin wurde 35 Mal der Besuch beim Haus- oder Facharzt durch den Landkreis Osterholz angeordnet.
3. Unfallursachen
Das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern kann sich in unterschiedlichen Arten wie Missachtung von Örtlichkeiten, Umgebung und geltenden Verkehrsregeln im Straßenverkehr zeigen. Das nichtangepasste Fahrverhalten (683) in Form von zu hohen Geschwindigkeiten (119) oder Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes (564) stellt das größte Unfallrisiko dar.
Die im vergangen Jahr durch den Landkreis Osterholz festgestellten 30.377 Geschwindigkeitsverstöße belegen die Brisanz dieser Thematik. Der Landkreis hat bei 626 Messungen 815.316 Fahrzeuge erfasst, wovon 3,72 Prozent zu schnell gewesen sind. Hierbei sind 57 Prozent der Messungen außerhalb geschlossener Ortschaften erfolgt. Ein erfreuliches Ergebnis konnte bei Messungen im Bereich von Kindertagesstätten in Osterholz-Scharmbeck, Schwanewede und Ritterhude erzielt werden. Die Messungen vor einzelnen Kindertagesstätten haben eine sinkende Verstoßquote ergeben. Überschritten am Anfang des Jahres in Osterholz-Scharmbeck noch 23,4 Prozent die erlaubten 30 km/h, so waren es im November nur noch 5,6 Prozent. In Schwanewede waren wurden im Januar 6,8 Prozent Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt und bei einer Messung im Dezember nur noch 5,6 Prozent. Dies trifft auch auf Ritterhude zu. Hier waren im Februar 25,8 Prozent zu schnell unterwegs und im Dezember nur noch 14,4 Prozent. Die Geschwindigkeitskontrollen stimmen der Landkreis Osterholz und die Polizei eng miteinander ab.
Darüber hinaus dürften weiterhin vermehrt Unfallhergänge auf Ablenkung innerhalb des Fahrzeugs zurückzuführen sein. Hierzu zählen beispielsweise Unfälle, bei denen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in einer Kurve geradeausfahren, innerorts gegen am Straßenrand geparkte Fahrzeuge oder auf einer Autobahn auf einen vorausfahrenden Lkw auffahren und die nicht mit den klassischen Unfallursachen vereinbar sind.
Die Ablenkung während des Fahrens bleibt dementsprechend weiterhin ein Handlungsschwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Ablenkend können sowohl das Bedienen eines Mobiltelefons oder des bordeigenen Informationssystems während der Fahrt, als auch Alltagssituationen wie ein intensives Gespräch seien. Neben den bewährten Kontrollen mit dem Schwerpunkt auf die Ablenkung im Fahrzeug führt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz seit Februar 2019 auf den Autobahnen im eigenen Zuständigkeitsbereich unter Einsatz von technischen Mitteln das Projekt "Ablenkung im Führerhaus" durch. Diese Maßnahmen konzentriert die Polizei vor allem auf die Überwachung des Schwerlastverkehrs, um schwere Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lkw zu reduzieren. Der Einsatz von technischen Mitteln begegnet zudem der Problematik der Beweisbarkeit solcher Verstöße. Allein durch dieses Projekt wurden 83 Verstöße bei Pkw-Fahrern und 364 Verstöße bei LkwFahrern registriert.
Um den Bürgerinnen und Bürgern die Gefahren durch Ablenkung während der Fahrt verdeutlichen zu können, hat die Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit der Zentralen Polizeidirektion ein Video zu dieser Thematik gedreht. Verschiedene, verkehrstypische Situationen werden aus der Sicht eines Autofahrers / einer Autofahrerin gezeigt: Beispielsweise rollt ein Ball auf die Straße oder eine Autotür wird plötzlich geöffnet. Während das Video abgespielt wird, sollen die Zuschauer eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon tippen. Im Anschluss sollen die Einzelheiten des Videos wiedergegeben werden.
Hieran kann deutlich aufgezeigt werden, wie eingeschränkt die eigene Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit durch eine Ablenkung ist. Das Video wird in den kommenden Tagen unter anderem auf dem Twitter-Account der Polizeiinspektion Verden/Osterholz veröffentlicht.
Thorsten Strier, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, zur Ausrichtung der Verkehrsarbeit: "Die Entwicklungen im Bereich der Hauptunfallursachen und der Risikogruppen "Junge Fahrer" und "Senioren" haben wir angesichts der aktuellen Unfallzahlen besonders im Blick. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern und Netzwerkpartnerinnen in der Verkehrssicherheitsarbeit, wie dem Landkreis Osterholz, setzt sich die Polizei weiterhin durch die Umsetzung ganzheitlicher Maßnahmen intensiv dafür ein, die Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen über die Ursachen von schweren Verkehrsunfällen, beispielsweise verursacht durch Geschwindigkeitsüberschreitungen und Ablenkung, aufzuklären."
Im Jahr 2019 wurden von der Polizei 622 Wildunfälle im Landkreis Osterholz registriert. Wildunfälle werden durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Straßenverkehr nicht selbst verschuldet, sondern sind häufig kaum vermeidbar. Allerdings gilt auch hier der Grundsatz: "Geschwindigkeit erhöht die Folgen!". Aufgrund einer anderen Zählweise sind die Zahlen der Wildunfälle nicht mit den Zahlen aus den Vorjahren vergleichbar. Die tatsächliche Anzahl von Wildunfällen, insbesondere mit Beteiligung kleinerer Tiere, wird höher liegen.
Als weitere Unfallursachen folgten Vorfahrtsmissachtungen (160) und Abbiegeunfälle (221).
4. Unfälle im Zusammenhang mit zweirädrigen Fahrzeugen
An den 3.017 im Jahr 2019 registrierten Unfällen im Landkreis Osterholz waren 4.539 Verkehrsmittel beteiligt. Bei 5,38 Prozent der Verkehrsmittel handelte es sich um zweirädrige Fahrzeuge. Dies entspricht 244 Fahrzeugen, wobei es sich in 171 Fällen um Fahrräder oder Pedelecs handelte.
Auffällig ist der hohe Anteil an den getöteten und schwerverletzten Personen bei der Nutzung eines zweirädrigen Fahrzeugs. Zwar war handelte es sich in Bezug auf die ums Leben gekommenen Personen nur in einem Fall um eine/-n Zweiradfahrer/-in. Schwerverletzt wurden bei Unfällen jedoch 30 Zweiradfahrer/-innen. Dies entspricht einem Anteil von 52,6 Prozent an den insgesamt 58 Schwerverletzten. Dass die Nutzerinnen und Nutzer von zweirädrigen Fahrzeugen tendenziell eher schwer oder sogar tödlich verletzt werden, wird auch an der Beteiligung bei den Unfällen mit leichtverletzten Personen deutlich. Im Jahr 2019 gab es 475 Unfälle mit Leichtverletzten. Hiervon wurden in 157 Fällen Zweiradfahrer/-innen leicht verletzt (29,5 Prozent).
Gerade Pedelecs spielen zwar noch eine untergeordnete Rolle, steigen bei der Verkehrsbeteiligung jedoch deutlich an. Waren im Jahr 2018 noch in 14 Fällen bei den Unfällen mit getöteten oder verletzten Personen Pedelecs beteiligt, waren es im Jahr 2019 schon 27. Der Anteil hat sich somit nahezu verdoppelt. Dies lässt sich einerseits mit einer Verschiebung von den Fahrradfahrenden zu den Pedelecnutzenden erklären und andererseits vermutlich mit den unerwarteten, höheren Geschwindigkeiten. Auch wenn während der Fahrt mit einem Pedelec keine Helmpflicht besteht, rät die Polizei zu dieser Schutzmaßnahme, weil die Zweiradfahrer/-innen durch fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte oder Airbags wesentlich ungeschützter sind als beispielsweise Autofahrer/-innen.
"Die Unfallzahlen verdeutlichen, wie aktuell das Thema Zweiradfahrer/-innen ist. Deshalb werden der Landkreis Osterholz und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz gemeinsam mit weiteren Netzwerkpartner/-innen bei der strategischen Verkehrssicherheitsarbeit im Jahr 2020 unter anderem dieses Thema in den Fokus nehmen.", so Thorsten Strier, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
Bereits jetzt werden verschiedene Präventionsaktionen für Zweiradfahrer/-innen angeboten: Zum Beispiel werden seit mehreren Jahren flächendeckend im Landkreis Osterholz Fahrradprüfungen in den Grundschulen durchgeführt, damit die Kinder sicher zur Schule kommen. Regelmäßige Kontrollen der Beleuchtung im Rahmen der Schulwegsicherung unterstützen ebenfalls das Ziel eines sicheren Schulwegs.
Darüber hinaus wird vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ein Pedelec-Training angeboten.
Außerdem ergeben sich im Bereich des Verkehrsrechts regelmäßig Neuerungen. Unter anderem wurde die Straßenverkehrsordnung aktualisiert. Hierdurch soll eine höhere Sicherheit für Radfahrer/-innen erreicht werden. Außerdem gelten zukünftig höhere Bußgelder bei Geschwindigkeitsverstößen.
5. Trunkenheit/Drogen im Straßenverkehr
Die Zahl der alkoholisierten Fahrzeugführer, die bei Verkehrskontrollen oder als Unfallbeteiligte festgestellt wurden, unterliegt leichten Schwankungen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 156 alkoholisierte Personen festgestellt. Das sind 51 mehr als im Vorjahr (2018: 105). Hiervon wurden im Jahr 2019 56 Personen im Rahmen von Verkehrsunfallaufnahmen ertappt (2018: 48).
Die Zahl der festgestellten Fahrten unter Einfluss von Rauschmitteln ist leicht gestiegen. 70 Fahrerinnen und Fahrer waren im Jahr 2019 in einer Polizeikontrolle in einem Rauschzustand (2018: 60). Davon wurden in 2019 3 Fahrer oder Fahrerinnen unter dem Einfluss von Drogen in Unfälle verwickelt (2018: 4).
"Es ist davon auszugehen, dass sich darüber hinaus Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol und Rauschmitteln im Dunkelfeld befinden. Die Polizei wird daher auch zukünftig ihre Kolleginnen und Kollegen speziell schulen, um die Kontrollen zu verbessern und die Erkennungsmöglichkeiten zu erhöhen.", so Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
Der Landkreis Osterholz hat aufgrund des Drogenkonsums der Fahrzeugführer/-innen in 28 Fällen eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung in Bezug auf die Fahreignung angeordnet. Außerdem wurde in 40 Fällen der Führerschein eingezogen, allein 17 Mal aufgrund des Konsums von sogenannten "harten" Drogen.
6. Verkehrsunfallfluchten
Im Jahr 2019 stiegen die Unfallfluchten um 73 Fälle auf 597 an (2018: 524). Somit bleibt die Zahl insgesamt auf einem hohen Niveau von Unfallverursachern oder -verursacherinnen, die sich zunächst nicht zu erkennen geben oder die Unfallstelle ohne Angaben zu ihrer Person verlassen. Von den insgesamt 3.017 registrierten Verkehrsunfällen flüchteten dementsprechend bei jedem fünften aller gemeldeten Unfälle im Landkreis Osterholz die Verursacher, dies entspricht 19,79 Prozent. Der Anteil erhöhte sich somit um 0,5 Prozent.
Die Aufklärungsquote bei diesen Straftaten stieg um 1,1 Prozent auf 41,4 Prozent (2018: 40,27 Prozent). Gleichzeitig stieg die Anzahl der bei Unfällen mit verletzten Personen geflüchteten Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer auf 34 (2018: 23). In diesen Fällen wurden 38,3 Prozent der Taten aufgeklärt (2018: 39,1 Prozent).
7. Maßnahmen für den sicheren Straßenverkehr im Landkreis Osterholz
Um den Hauptunfallursachen sowie den Gefahren und Risiken im Straßenverkehr zu begegnen, bieten der Landkreis Osterholz und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit weiteren Kooperationspartnern ein vielfältiges Angebot von Präventionsaktionen an. Durch die einzelnen Projekte wird im Sinne des "lebenslangen Lernens" ein breites Spektrum an Altersklassen erreicht - vom Vorschulalter bis zum Seniorenalter. Weiterhin wird der Präventionsgedanke im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit bereits bei Verkehrskontrollen mit anschließendem Gespräch zwischen der Polizei und der Autofahrerin bzw. dem Autofahrer gelebt.
Eine Auflistung der wesentlichen Projekte mit der Zielsetzung, den Straßenverkehr sicherer zu machen, sind nachfolgend zu finden. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der aktuellen Verbreitung des Coronavirus derzeit keine Präventionsangebote durchgeführt werden. Diese werden in Zukunft selbstverständlich weiterhin angeboten, sobald es wieder möglich ist.
7.1 Finanzierung der Verkehrssicherheitsarbeit
Dem Landkreis Osterholz ist die Sicherheit im Straßenverkehr ein großes Anliegen. Daher werden die Überschüsse, die in der kommunalen Verkehrsüberwachung erzielt werden, ausschließlich für verkehrssichernde Maßnahmen ausgegeben. Im Jahr 2019 erfolgten Auszahlungen in Höhe von 651.676 Euro. 64,120 Euro wurden für Wildwarner, die Verkehrswachten, Fahr-Fitness-Checks für Senioren, Pkw-Sicherheitstraining an Schulen, Verkehrserziehung an Kindergärten sowie die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei verwendet. Für das Jahr 2020 ist die Auszahlung von 580.934 Euro geplant.
"Die sogenannten Blitzergelder ausschließlich für verkehrssichernde Maßnahmen zu nutzen hat sich bewährt," so Landrat Bernd Lütjen. "Zum einen können wir so einen Beitrag zu Präventionsmaßnahmen für Kinder, Fahranfängerinnen, Fahranfänger und Senioren leisten, zum anderen ist im Landkreis Osterholz klar: Die Überschüsse aus den Geschwindigkeitsmessungen verschwinden nicht im allgemeinen Haushalt, sondern fließen in den Verkehrsbereich zurück."
7.2.1 Fahrschulprojekt
Das Fahrschulprojekt, das in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit dem Fahrlehrerverband durchgeführt wird, wird vom Landkreis Osterholz finanziell unterstützt und im bekannten Umfang weitergeführt.
Das Projekt wird zukünftig durch das bereits beschriebene Video zum Thema "Ablenkung" ergänzt.
7.2.2 Fahrsicherheitstrainings für Fahranfänger
Jedes Jahr zeigt die Unfallstatistik aufs Neue, dass junge Fahranfänger/-innen im Straßenverkehr stark gefährdet sind. Gründe dafür sind u. a. mangelnde Fahrerfahrung und unzureichende Fahrzeugbeherrschung. Aus diesem Grund bietet der Landkreis Osterholz in Zusammenarbeit mit dem ADAC Weser Ems e.V.. Fahranfänger/-innen die Möglichkeit, kostenfrei an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen.
7.2.3 Alte Hasen - Sicher im Straßenverkehr
Der Vortrag "Alte Hasen - Sicher im Straßenverkehr" vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz erreicht die Gruppe der erfahrenen Verkehrsteilnehmer/innen. Die Veranstaltungen werden regelmäßig bei der Polizei angeboten, können aber auf Nachfrage auch von Gruppen angefragt werden.
7.2.4 Gutscheine für Fahr-Fitness-Check für Senior/-innen
Autofahrer ab 70 Jahren haben die Möglichkeit kostenfrei an einem Fahr-Fitness-Check bei einem externen Unternehmen (ADAC, DEKRA, TÜV) teilzunehmen. Die Gebühr wird aus den Mitteln der Verkehrsüberwachung des Landkreises finanziert.
7.2.5 "Fit im Auto"
Außerdem bietet der Landkreis Osterholz in Kooperation mit der Verkehrswacht Kurse für ältere Fahrerlaubnisinhaber/-innen an.
7.2.6 Pedelec-Training
Das Pedelec-Sicherheitstraining setzt sich aus einem Theorieteil und anschließenden praktischen Fahrübungen zusammen. Zielgruppe sind Personen, die bereits ein Pedelec besitzen, unabhängig vom Alter. Durch die Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden Termine für das Training angeboten. Dieses kann jedoch auch von Gruppen angefragt werden.
7.3 Verkehrssicherheitstage
Innerhalb der Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden jedes Jahr Verkehrssicherheitstage veranstaltet - abwechselnd in den Landkreisen Verden und Osterholz. 2019 wurde die Veranstaltung im Landkreis Osterholz zur Thematik "Junge Fahrerinnen und Fahrer" in Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen Osterholz durchgeführt. Im Jahr 2020 ist die Durchführung unter dem Motto "Zweirädrige Fahrzeuge" im Landkreis Verden geplant
7.4 Verkehrsschauen
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit finden anlassbezogen Verkehrsschauen statt. Einzelfallbezogen finden Überprüfungen von Verkehrseinrichtungen und Verkehrszeichen vor Ort statt. Diese Überprüfungen fallen in der Regel auf Antragstellungen von Privatpersonen aber auch der örtlichen Kommunen an.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sarah Humbach
Telefon: 04231/806-104
www.polizei-verden-osterholz.de
www.twitter.com/Polizei_VER_OHZ
Original content of: Polizeiinspektion Verden / Osterholz, transmitted by news aktuell