Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: Polizei kontrollierte Fahrzeuge in der Nähe der Deponien - im Fokus stand eigentlich die Ladungssicherung - von den erschreckenden Ausreden ließen sich die Beamten jedoch nicht beeindrucken
Wilhelmshaven (ots)
Polizeibeamte der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland führten In den vergangenen Tagen in der Nähe der Deponien Wilhelmshaven und Wiefels verstärkt Kontrollen durch.
Im Fokus stand eigentlich die Prüfung der vorhandenen Ladungssicherung, doch wurden die Beamten bei ihren Kontrollmaßnahmen mehrfach überrascht.
Am Dienstag fuhr ein 42-Jähriger mit einem Kleinwagen zur Deponie Wilhelmshaven. Den geschulten Beamten fiel sofort auf, dass der Sperrmüll im Fond ungesichert war und bei einer Bremsung für Fahrer und Beifahrerin zu gefährlichen Geschossen hätten werden können.
Im Rahmen der sich anschließenden Kontrolle stellte sich außerdem heraus, dass der Fahrer unter Einfluss von Betäubungsmitteln stand und seinen Führerschein bereits vor zehn Jahren wegen des Drogenkonsums abgegeben hatte. Einen neuen hatte er nicht erhalten!
Gegen den 42-Jähigen leiteten die Beamten Ermittlungsverfahren wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis und wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.
"Neben diesen Verfahren wird sich auch seine Ehefrau wegen des Zulassens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten müssen" erklärt Andreas Kreye, Leiter der Verfügungseinheit. "Sie ist Halterin des Kleinwagens und saß auf dem Beifahrersitz!"
Am vergangenen Mittwoch kontrollierten die Beamten in Wiefels unter anderem die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf dem Weg zur Deponie als ein 41-Jähriger aus Wittmund mit seinem Anhänger voller Müller zu schnell angefahren kam. Seinen Führerschein habe er vergessen.
Die Beamten ließen bei ihrer Kontrolle nicht locker und sich auch nicht davon beeindrucken, dass die mitfahrende Freundin erklärte, den Führerschein des Fahrers erst vor einigen Tagen gesehen zu haben. Die beharrlichen Überprüfungen der Beamten ergaben, dass der Wittmunder nicht nur seinen Führerschein, sondern offenbar auch die Tatsache vergessen hatte, dass ihm die Fahrerlaubnis bereits vor zwölf Jahren entzogen worden war.
"Er gab uns gegenüber dann schließlich doch zu, dass er nicht hätte fahren dürfen" so Kreye.
Auch gegen diesen Fahrzeugführer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.
Das Verhalten der Freundin, sie ist Halterin des PKW, hat ein Verfahren wegen des Zulassens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis zur Folge. "Außerdem haben wir ein Verfahren wegen versuchter Strafvereitelung eingeleitet" ergänzt Kreye. "Bei unserer Kontrolle hat sie offensichtlich nicht die Wahrheit gesagt, da sie den Führerschein gar nicht gesehen haben konnte und mit ihrer Aussage offenbar ihren Freund vor Strafe schützen wollte".
Kurze Zeit später stoppten die Beamten noch einen Kleintransporter, dessen Fahrer zu schnell unterwegs war und zudem noch mit dem mit Fliesenbruch vollgeladenen Anhänger die erlaubte Anhängelast um 85 Prozent überschritten hatte. "Den Fahrzeugführer erwartet ein Bußgeld von 380 Euro, für das sofort eine Sicherheitsleistung hinterlegt werden musste, da der Fahrer keinen Wohnsitz in Deutschland hatte".
Während der Kontrolle stand der Transporter auf der Straße, so dass ein LKW nicht vorbeifahren konnte.
Der Beifahrer hatte sich dazu entschlossen, sich selbst an das Steuer zu setzen, so dass er das Gespann zur Seite fuhr und auf diesen Weise den Weg wieder freimachte. Auf die Frage der kontrollierenden Beamten nach seiner Fahrerlaubnis, konnte er nur mit den Achseln zucken.
Der kurzfristig eingesprungene Fahrzeugführer hatte seinen Führerschein Mitte letzten Jahres abgeben müssen und bisher nicht wiedererhalten. "Auch er muss sich jetzt wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten, denn wer keinen Führerschein besitzt, darf nicht fahren, egal ob 10 Meter oder 10 Kilometer!" betont Kreye.
Bereits Anfang der Woche hatten die Polizeibeamten der Verfügungseinheit bei einer Kontrolle in Hohenkirchen einen 39-Jährigen mit seinem PKW angehalten, da er zwei Kinder im Fond beförderte, die nicht angeschnallt waren. Auch hier stellte sich heraus, dass der Wangerländer nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte.
Gegenüber den Beamten erklärte er, dass er gerade dabei wäre, seinen Führerschein zu machen. Er wollte seine Kinder von der Schule abholen.
Es dürfte zweifelhaft sein, ob dieser verantwortungslos handelnde Mann in absehbarer Zeit einen Führerschein bekommt. "Wer wissentlich ohne Fahrerlaubnis fährt und dazu noch Kinder befördert, muss sich die Frage nach der charakterlichen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen gefallen lassen!"
Diese erschreckenden Ergebnisse machen die Wichtigkeit dieser anlassunabhängigen Kontrollen deutlich, so dass die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland auch in Zukunft auf diesem Sektor nicht nachlassen wird!
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