Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: #Cybermittwoch - Das Team Cybercrime der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland klärt auf und gibt Tipps zum Thema SPAM-Mails und E-Mails mit erpresserischem Inhalt! (Foto)
Wilhelmshaven (ots)
Der Erhalt von SPAM-Mails ist nicht nur lästig, sondern kann auch Gefahren und Risiken beinhalten: Erpresserische Inhalte sollen die Opfer z.B. zu Zahlungen veranlassen oder mit den sog. Phishing-Mails, die auch unter den Begriff fallen, wollen die Täter Daten der Internetnutzer erlangen.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff SPAM?
Mit Ausstrahlung eines Monty Pythons Fernsehsketchs hat der Begriff SPAM seit etwa 1970 die heute verwendete und geläufige Bedeutung. Die Zusendung belästigender Werbung - in jeglicher Form - ist in Deutschland untersagt. Werbung per E-Mail oder mittels anderweitiger Kommunikationsmittel darf grundsätzlich nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Adressaten versandt werden.
"Eine eingeschränkte Ausnahme besteht u. a. für den Fall, dass die E-Mail-Adresse im Rahmen des Verkaufs einer Ware oder Dienstleistung bezogen wurde und der Kunde der Verwendung nicht widersprochen hat" erklärt Sven Konken, Mitarbeiter im Team Cybercrime der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Trotz dieser klaren Vorgabe liegt der Anteil der SPAM-Mails am gesamten weltweiten E-Mail-Aufkommen bei über 50%. Ein größerer deutscher E-Mail-Anbieter beziffert die Anzahl der täglich erkannten SPAM-Mails auf über 100 Millionen.
"Eine Unterart der SPAM-Mail ist die sog. SCAM-Mail. Hier wird nicht nur Werbung versendet, sondern es werden an potentielle Opfer dubiose Geschäftsvorschläge, Gewinnversprechen oder Schadsoftware übermittelt" warnt Konken vor der Masche der Täter. "Unsere gleiche Warnung gilt vor Phishing-Mails, die auch unter die Kategorie SPAM fallen" Konken weiter, bei denen unter Vortäuschung eines anderen Absenders, z.B. eines Online-Händlers, die Täter versuchen an die Daten der Internetnutzer zu gelangen.
"Immer wieder beschäftigen wir uns mit erpresserischen E-Mails, in denen die Täter behaupten, dass der Anwender bzw. die Anwenderin vor dem Computer bei sexuellen Handlungen gefilmt worden wären" berichtet Konken. Die Täter fordern schließlich die Zahlung eines Geldbetrages, um die Verbreitung des Videos angeblich zu verhindern!
"Uns ist allerdings kein Fall bekannt, in dem tatsächlich ein Video erstellt wurde, so dass E-Mails dieser Art allein auf die Verunsicherung der Anwender setzen, um diese zu Geldzahlungen zu verleiten!" betont Konken.
Die technischen Vorrausetzungen für den Versand von SPAM-Mails sind mit etwas technischem Hintergrundwissen leicht umgesetzt. Die Versender bemühen sich aufgrund der rechtlichen Bedingungen natürlich darum die Rückverfolgbarkeit zu erschweren oder gar gänzlich zu verhindern.
Für den Versand der unerwünschten Nachrichten werden daher oftmals schlecht gesicherte E-Mail-Server im Internet, sog. Wegwerf-E-Mails oder gar Desktop-Rechner von Privatpersonen, die als Teil eines Bot-Netzes missbraucht werden, verwendet. Die angezeigten Absendernamen sind entweder automatisch generiert oder aus veröffentlichten Auflistungen kopiert bzw. von Adresshändlern bezogen. "Somit kann es vorkommen, dass die eigenen Daten für den Versand von SPAM-Mails missbraucht werden, auch wenn gar kein Fremdzugriff auf das eigene System besteht" warnt Konken.
Wie kann man Spam-Mails erkennen?
Aufgrund besserer Erkennung werden die verwendeten Adressen häufig lediglich für eine einzige SPAM-Welle verwendet, da die Absenderadressen folgend durch SPAM-Filter markiert und zukünftig geblockt werden.
SPAM-Filter werden bei nahezu allen E-Mail-Diensten bzw. -Anbietern eingesetzt. Im Postfach des Anwenders findet sich ein sog. SPAM-Ordner. In diesen werden automatisch als SPAM eingestufte Nachrichten verschoben und nicht mehr direkt sichtbar im Posteingang angezeigt. Diese Filter benötigen jedoch ein gewisses Training, um zwischen erwünschten und unerwünschten Nachrichten unterscheiden zu können. Hier kann jeder somit Anwender Einfluss nehmen und unerwünschte Nachrichten händisch als SPAM markieren.
Das Team Cybercrime gibt Tipps:
Betrachten Sie bei der Überprüfung eine SPAM-Mail nicht lediglich den angegebenen Absendernamen - relevant ist die Absenderadresse! Sind hier Unregelmäßigkeiten erkennbar oder stimmt die Schreibweise nicht überein, ist Vorsicht geboten!
Prüfen Sie, ob Absender und Inhalt zusammenpassen und ob der Text offensichtlich eine schlechte, automatisch erstellte, Übersetzung ist.
Pflegen Sie einen sparsamen Umgang mit Daten im Internet! Im besten Fall hat das Einfluss auf die Reduzierung der SPAM-Mails
Auch die Verwendung mehrerer E-Mails-Adressen für unterschiedliche Zwecke kann die Anzahl der erhaltenen Nachrichten beim hauptsächlich genutzten E-Mail-Konto auf ein erträgliches Maß halten. "Hier kann z.B. eine Adresse für Freunde und Behörden genutzt werden, eine andere für Online-Shops und eine weitere für Anmeldungen an Online-Portalen oder Social-Media Diensten" so der Tipp von Konken.
Grundsätzlich gilt - Antworten Sie auf keinen Fall auf derartige E-Mails. Klicken Sie nicht auf Links oder öffnen Dateianhänge, wenn Sie sich bezüglich des Absenders nicht sicher sind.
Weitere Hinweise und Informationen sind im Internet z.B. unter www.bsi.bund.de und unter www.polizei-praevention.de/home.html zu finden.
Rückfragen bitte an:
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Telefon: 04421/942-104
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