Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: #Cybermittwoch - Thema: Cyber-Mobbing - Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt vor Kettenbriefen und gibt Verhaltenshinweise (mit Bild)
Wilhelmshaven (ots)
Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings: Es weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf, es bedient lediglich anderer Methoden: Die Täter nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer Opfer. Hierzu zählen im Internet verschiedenen Plattformen und Foren. Weiterhin werden Mobiltelefone genutzt, um die Opfer mit Anrufen, SMS; MMS oder E-Mails zu tyrannisieren. Die besondere Schwierigkeit dabei ist, dass die Täter anonym agieren können, die Hemmschwelle ist somit deutlich gesenkt, die Täter können rund um die Uhr aktiv sein und finden zudem ein großes Publikum und erzielen zum Teil hohe Reichweiten. Unter den Aktivitäten fallen auch missbräuchlich genutzte Kettenbriefe, die eine verheerende Wirkung auf Kinder und Jugendlichen haben können. +++ Was sind Kettenbriefe +++ Früher harmlos in der Schule genutzt, um sich einen Spaß zu erlauben. Einen kurzen Brief schreiben und diesen an den Tischnachbarn weitergeben. Dieser wiederrum musste den auf Papier mit Tinte geschriebenen Brief vervielfältigen und ebenfalls weitergeben. Ein Kettenbrief kam selten über die eigene Schule hinaus. Heutzutage sind Kettenbriefe verbreiteter denn je. Dank vieler verschiedener Messenger Dienste erreicht man mit Kettenbriefen unzählige Menschen auf der ganzen Welt. Dabei muss man den Kontakt noch nicht einmal kennen. Häufig erhält man von unbekannten Kontakten Nachrichten mit Aufgaben oder Geschichten. Diese Nachrichten sollen von dem Empfänger vervielfältigt und weitergeschickt werden. Natürlich am Besten an alle seine Kontakte, aber doch "mindestens an 5" (hierbei ist auch jede andere Zahl denkbar). Viele dieser Geschichten sind harmlos und versprechen Glück, sofern die Nachricht weiterschickt wird. Es gibt aber auch unheimliche und vielleicht sogar gefährliche Nachrichten, welche insbesondere auf Kinder und Jugendliche abzielen. +++ Was ist die Momo-Challenge +++ Hierbei handelt es sich um eine Form des Cyber-Mobbings, welche sich aktuell über viele Messenger-Dienste und auch Plattformen wie YouTube verbreitet. In vielen Fällen wird man durch eine unbekannte Nummer kontaktiert, die eine Nachricht als Video oder als Bild hinterlässt. Die Nachricht enthält ein Portrait einer unheimlichen Figur mit breitem Grinsen und großen Augen. Der Empfänger wird aufgefordert bestimmte Aufgaben zu erledigen und diese Nachricht an andere Kontakte weiterzuleiten. Die Aufgaben sind Anfangs nicht besonders gefährlich, jedoch wird einem ganz klar suggeriert, wenn man die Aufgabe nicht erfüllt, kommt Momo nachts vorbei und wird den Verstoß mit einer Strafe ahnden. Wir, als Erwachsene, wissen natürlich, dass das nicht passieren wird. Aber die Kinder, welche immer diese unheimliche "Fratze" vor Augen haben, glauben daran. Also werden die Challenges erledigt. Hierbei dürfen wir nicht vergessen, die Kinder können nicht einschätzen, ob es eine reale Bedrohung gibt. Bei späteren Aufgaben handelt es sich häufig um sehr riskante Handlungen, für die ein Unglück vorhergesagt wird, wenn diese nicht ausgeführt werden. Auf Videoplattformen wie YouTube werden diese Nachrichten derzeit häufig in beliebte Kindersendungen eingebaut. Die Videos werden jedoch nicht vom eigentlichen Rechteinhaber/Inhaltsanbieter eingestellt, sondern meist von privaten Accounts. Mitten in den Videos wird dann z.B. die "Momo-Fratze" eingeblendet und erzählt dem Kind was es zu tun hat. Für den Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland ist die Verbreitung dieser Challenge bekannt, stellt aber keinen Schwerpunkt dar. +++ Wie schütze ich mich und meine Kinder davor? +++ Eine der wichtigsten Methoden der Prävention ist hier das klärende Gespräch. Reden Sie mit Ihren Kindern über diese Art der Kettenbriefe und erklären Sie Ihnen, dass sich jemand einen bösen Spaß erlaubt und es keine Gefahr gibt. Sollte Ihr Kind eine solche Nachricht bekommen, könne sie dann gemeinsam diesen Chat als Spam Melden und den Kontakt blockieren. Dies verhindert, dass diese Nummer erneut Kontakt aufnehmen kann. Auch bei allen Videoplattformen gibt es die Möglichkeit solche Inhalte zu melden, diese sollten dann von der Plattform entfernt und der Uploader gesperrt werden. Einige Messenger-Dienste haben eine Option, welchen Unbekannte verbietet Kontakt aufzunehmen. Diese Option finden Sie in der Regel in den Datenschutzeinstellungen. Weiterhin sollte die Nachricht nach dem Melden umgehend gelöscht werden. Weitere Hinweise und Informationen sind im Internet z.B. unter www.bsi.bund.de und unter www.polizei-praevention.de/home.html zu finden.
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