Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland weist auf die Gefahren beim Nutzen von Pedelecs hin, sensibilisiert und gibt Tipps
Wilhelmshaven (ots)
Steigerung der Unfallzahlen bei denen Pedelec-Fahrer beteiligt sind - in zweidrittel der Unfälle sind Verletzungen die Folge. Eine Entwicklung, die Grund zur Aufklärung und Sensibilisierung gibt:
Was sind Pedelecs?
Pedelecs sind Fahrräder, die durch Unterstützung mit einem Elektromotor den Fahrerinnen und Fahrern Fortkommen erleichtern sollen. Diese Fahrzeuge sind längst nicht mehr nur Räder für Senioren, die damit ihre Mobilität erhalten, sondern werden für alle Altersgruppen immer attraktiver.
Sportliche und stylische Räder werden inzwischen von vielen Herstellern angeboten, ob als Stadtrad, Trecking- oder Mountainbike. Preislich erreichen einzelne Modell durchaus die 10.000 Euro Marke. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland weist daraufhin: Alle haben gemeinsam, dass sie aussehen wie Fahrräder, aber durchaus schneller sind, so dass auch Senioren, egal ob Gegenwind oder Steigung, spielend mit 25 km/h unterwegs sein können.
"Mit den durchaus positiven Möglichkeiten in puncto Mobilität steigen aber auch die Risiken" warnt Andreas Kreye, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland:
2017 gab es im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland 31 und 2018 44 Unfälle mit Pedelecs.
"In diesem Jahr haben wir bis 30.06. bereits 32 Unfälle" erläutert Kreye und ergänzt, dass in zweidrittel der Unfälle Verletzungen die Folge waren, jeder vierte sogar mit schweren Folgen für die Fahrer endeten.
Zwei Pedelecfahrer wurden bei Unfällen mit LKW tödlich verletzt. Dabei halten sich die Zahlen der Unfälle, bei denen die Unfälle durch die Radler verursacht wurden mit denen die Waage, bei denen sie unverschuldet beteiligt waren. In den vergangenen Jahren haben die Unfallzahlen mit Pedelecs von Jahr zu Jahr um ein Drittel zugenommen, und der Trend scheint sich fortzusetzen.
Auto- oder LKW- Fahrern fällt es schwer, zu erkennen, ob sich ein Fahrrad mit 15 km/h oder ein Pedelec mit 25 km/h nähert. "Wir können den Pedelecfahrern nur dringend ans Herz legen, vorausschauend zu fahren und mit dem Fehlverhalten den anderen Verkehrsteilnehmer zu rechnen" rät Kreye: "Es nützt niemandem, dass er eigentlich Vorfahrt hatte, aber hinterher verletzt im Krankenhaus liegt!"
Die Tipps der Polizei:
1.Das Tragen eines Helmes kann bei einem Sturz schwere Verletzungen verhindern und Leben retten.
"Erst letzte Woche hatte in Schortens ein 78-jähriger Pedelecfahrer einen Unfall mit einem PKW, bei dem er über die Motorhaube auf die Fahrbahn stürzte, recht glimpflich überstanden, weil er einen Radfahrer-Airbag trug. Es handelte sich dabei um einen Schutz, der um den Hals angebracht wird, sich bei einem Sturz wie ein Airbag aktiviert und den Kopf vor Verletzungen schützt" erklärt Kreye.
2.Auch bei Tag eingeschaltetes Licht oder eine Warnweste helfen, die Erkennbarkeit auf den Pedelecs zu steigern und machen die Kraftfahrzeugführern besonders auf das herannahende Gefährt aufmerksam.
3.Passen Sie die gefahrene Geschwindigkeit stets dem eigenen Sicherheitsempfingen an und machen Sie sich auf Plätzen außerhalb des Verkehrs mit dem Pedelec vertraut.
Dazu gehören enge Kurvenfahrten, einhändiges Fahren und auch Vollbremsungen, um im Ernstfall schnell und richtig reagieren zu können. "Wenn man bei 25 km/h nicht wirklich sicher auf dem Rad unterwegs ist, kann es schnell gefährlich werden" bringt es Andreas Kreye auf den Punkt.
Beachten Sie diese Tipps, haben Sie eine gute Grundlage für ein sicheres Fahren gelegt!
Neben dem sicheren Fahren rät die Polizei auch zum Anschließen, nicht nur zum Abschließen.
Aufbruchssichere Fahrradschlösser verhindern, dass die wertvollen Zweiräder ungewollt in andere Hände kommen.
Nähere Informationen zum Diebstahlsschutz gibt es auch unter www.polizei-beratung.de
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