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POL-WHV: Verkehrsunfallstatistik 2020 des Polizeikommissariats Jever

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Jever (ots)

Grundlagen für Presseveröffentlichung zur VU-Statistik 2020 (hier: PK
Jever)
Aufgrund der Pandemieeinschränkungen wird im Zuständigkeitsbereich 
des PK Jever auch in diesem Jahr auf eine Vorstellung in Präsenzform 
verzichtet. Wir hoffen, dass sich dies im nächsten Jahr dann wieder 
verändern lässt.
Für evtl. Rückfragen steht der Leiter Einsatz- und Streifendienst des
PK Jever, Bernd-Rainer Otten, ab Do., 22.04.21, zur Verfügung: 
- 04461 / 9211-151 oder -0
-  bernd-rainer.otten@polizei.niedersachsen.de


Verkehrsunfälle in 2020 auf 10-Jahres-Tiefststand
Die Pandemie zeigt auch bei den Verkehrsunfallzahlen eine deutliche 
Wirkung! So beginnt Bernd-Rainer Otten, der Leiter des Einsatz- und 
Streifendienstes beim Polizeikommissariat (PK) Jever, die Vorstellung
der Verkehrsunfallzahlen für 2020.
999 Verkehrsunfälle (VU) haben sich im Jahre 2020 im 
Zuständigkeitsbereich des PK Jever ereignet (Jever, Schortens, Sande,
Wangerland, Wangerooge). Gegenüber 2019 (1.249 VU) ist mit einem 
Rückgang von 20 % der niedrigste Stand der vergangenen 10 Jahre 
erreicht. Dies dürfte auch auf die pandemiebedingten 
Bewegungseinschränkungen zurückzuführen sein. Ein Vergleich mit den 
Werten der Vorjahre ist daher nur bedingt möglich.
Mit Blick auf die Kommunen mit Kraftfahrzeugverkehr verteilen sich 
die VU wie folgt:
-	Stadt Jever:		- 23 % (2020: 291, 2019: 377) - 60 Verletzte (2019: 
74)
-	Stadt Schortens: 	- 21 % (2020: 312, 2019: 393) - 79 Verletzte 
(2019: 96)
-	Gem. Wangerland: 	- 7 % (2020: 220, 2019: 236) - 51 Verletzte 
(2019: 51)
-	Gem. Sande: 		- 28 % (2020: 173, 2019: 241) - 35 Verletzte (2019: 
55)

2. Unfallfolgen Verletzte/Tote
Einen deutlichen Rückgang von 18 % gibt es bei der Anzahl der bei VU 
verletzten Menschen zu verzeichnen (2020: 227). Hingegen ist die 
Anzahl der schwerverletzten Menschen von 44 auf 57 gestiegen (+ 29 
%). Leider sind in 2020 auch 3 Menschen tödlich verunglückt (2019: 
4).

3. Personengruppen/Verkehrsmittel

3.1 Radfahrerinnen und Radfahrer
Die Anzahl der VU mit daran beteiligten Fahrradfahrerinnen und 
-fahrern hat sich von 2019 (105) in 2020 auf 82 verringert (-22 %). 
53 Radfahrerinnen und Radfahrer wurden leicht und 16 schwer verletzt.
17 VU waren unter Beteiligung von Pedelecs aufzunehmen (2019: 23). 
Dabei wurden 10 Menschen leicht und 5 schwer verletzt.   
Auch wenn es hier zu einem Rückgang von 26 % gekommen ist, stellen 
die Unfälle mit Pedelecs ein besonderes Risikopotenzial im Sinne der 
Verkehrsbeteiligung dar, da die Unfallfolgen häufig mit nicht 
unerheblichen Personenschäden verbunden sind. Betroffen sind in 
erster Linie Menschen ab 65 Jahren. Insbesondere für diese Zielgruppe
ist das Verkehrssicherheitsprogramm "Fit mit dem Pedelec" geschaffen 
worden, welches in Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verkehrswacht 
ausgebaut und hoffentlich bald wieder intensiv in direktem Kontakt zu
den Menschen betrieben werden kann.
Schwere Unfallfolgen lassen sich verringern oder gar vermeiden, wenn 
beim Fahrradfahren ein geeigneter Kopfschutz in Form eines Helms 
getragen wird. Bernd-Rainer Otten empfiehlt dies grundsätzlich, 
unabhängig davon, welche Art von Fahrrädern genutzt werden. Auch das 
Tragen von reflektierender Kleidung (z.B. Warnweste) erhöht häufig 
mit relativ einfachen Mitteln die Sichtbarkeit im Straßenverkehr 
sehr. 

3.2 Junge Erwachsene
Die Anzahl der verletzten Menschen in der Altersgruppe 18-24 ging 
leicht von 34 auf 30 zurück. Ein junger Fahrer wurde leider tödlich 
verletzt. 22 verletzten sich leicht und 7 schwer.
Auch diese Gruppe wird weiterhin als altersspezifische Risikogruppe 
zu betrachten sein. Gezielt für die 18-24-Jährigen ist das 
Fahrsicherheitstraining des Landkreises Friesland mit Polizei, 
Fahrlehrerverband, Verkehrswacht Jeverland und DRK gedacht.

3.4 Seniorinnen und Senioren
An den VU waren insgesamt 264 Seniorinnen und Senioren (ab 65) 
beteiligt. Ggü. 2019 (367) stellt dies einen Rückgang i.H.v. 28 % 
dar. Mit 187 Fällen ist diese Zielgruppe als 
Verursacherin/Verursacher des Verkehrsunfalles ebenfalls deutlich 
rückläufig (- 25 %, 2019: 248). 42 Seniorinnen und Senioren haben 
sich bei den Unfällen verletzt, davon 23 schwer (+ 53 %, 2019: 15).
Trotz generell rückläufiger Zahlen sollten die Seniorinnen und 
Senioren nach wie vor als im Straßenverkehr besonders gefährdete 
Zielgruppe betrachtet werden. Eine entsprechende Prävention ist 
anzuraten. Um dem auch weiter im Sinne dieser Menschen gerecht werden
zu können, werden die speziellen Senioren-Fahrtrainings "Fit im Auto"
von Polizei, Verkehrswacht und Fahrlehrerverband dann wieder in 
direktem Kontakt angeboten, wenn die Pandemie es zulässt. 

4. Unfallursachen
Auch in 2020 konnten die klassischen Hauptunfallursachen festgestellt
werden: 
-	überhöhte Geschwindigkeit: 	2020:  48, 2019:  59 
-	zu geringer Abstand:		2020: 244, 2019: 336
-	Missachtung Vorfahrt:		2020:  86, 2019:  86
-	Fehler beim Abbiegen:		2020:  30, 2019:  37



5. Betäubungsmittel / Alkohol
Im Jahr 2020 wurden im Zuständigkeitsbereich des 
Polizeikommissariates Jever insgesamt 22 Verkehrsunfälle unter 
Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten aufgenommen. Dies 
stellt einen Rückgang von 15 % dar (2019: 26 Unfälle). 
Die festgestellten Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol (ohne 
Verkehrsunfall) haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 72 auf 41 
verringert (- 43 %). Allerdings musste eine deutliche Zunahme (+ 154 
%) bei den Fahrten unter dem Einfluss von Betäubungsmittel (ohne 
Verkehrsunfall) festgestellt werden (2020: 56, 2019: 22). Die Zahl 
der Verstöße unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln bzw. 
Medikamenten übersteigt erstmalig die Zahl der Verstöße mit Alkohol. 
Dies macht deutlich, wie wichtig die Schulung der Polizeibediensteten
in der Erkennung solcher Verstöße ist. Die Fortbildung zur 
Drogenerkennung im Straßenverkehr wird daher auch weiterhin auf einem
hohen Niveau betrieben. 

6. Unfallflucht
Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten hat sich um 16 % reduziert 
(2020: 261, 2019: 311) Die Aufklärungsquote ist hingegen von 44 % auf
47 % gestiegen. Von 13 Unfallfluchten mit Personenschäden wurden 7 
(54 %) aufgeklärt. Erneut hat sich bei dieser Straftat, die 
keinesfalls als Kavaliersdelikt zu werten ist, herausgestellt, dass 
gerade dem Vorhandensein von Zeugen und Bürgerhinweisen ein großer 
Erfolgsfaktor bei der Aufklärungsarbeit zugeschrieben werden kann.

7. Fazit
-	Insgesamt sind die Entwicklungen der Verkehrsunfallzahlen und 
Verkehrsunfallfolgen erfreulich, gleichwohl ist jeder durch den 
Straßenverkehr verletzte oder gar getötete Mensch einer zu viel.
-	Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer 
genießt eine hohe Priorität. Die Unfallzahlen sind daher möglichst 
nachhaltig durch gezielte Maßnahmen der Verkehrsüberwachung auf einem
niedrigen Niveau zu halten.
-	Insbesondere die Altersgruppen der Senioren sowie der Fahranfänger 
werden weiterhin im Blickpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit stehen.
-	Ebenso bildet die Verkehrssituation auf der B 210 einen 
Schwerpunkt.
-	Bei der Verkehrsüberwachung sind die Themen Geschwindigkeit und 
Alkohol / Drogen sowie die Ablenkung / Handynutzung von besonderer 
Bedeutung.
-	"Gegenseitige Rücksichtnahme und regelkonformes Verhalten im 
Straßenverkehr mit Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention 
bilden die Grundlage für mehr Sicherheit im Straßenverkehr", fasst 
Bernd-Rainer Otten die Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 
zusammen.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
www.twitter.com/Polizei_WHV_FRI

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