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Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

POL-WHV: Einbruchschutz in der dunklen Jahreszeit - Polizei und VKP geben Tipps zum Thema "Sicherheit rund ums Haus" Thema: Einbruchschutz mit Smart Home-Lösungen

Wilhelmshaven (ots)

Wohnungseinbruch ist ein Phänomen, welches das Sicherheitsgefühl und 
das Wohlbefinden der Menschen nachhaltig beeinträchtigt. Den 
Betroffenen machen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren 
gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische 
Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu 
schaffen als der rein materielle Schaden. Umso wichtiger ist es, 
dafür Sorge zu tragen, dass entsprechende Taten verhindert werden. 
Aus diesem Grund nimmt die Polizeiinspektion (PI) 
Wilhelmshaven/Friesland die Jahreszeit, in der das Einbruchrisiko 
erfahrungsgemäß steigt, erneut zum Anlass, um die Bürgerinnen und 
Bürger ab sofort umfangreich zu informieren. Diese 
Informationsoffensive erfolgt gemeinsam mit dem Verein zur Förderung 
kommunaler Prävention (VKP).

Zum Thema Einbruchschutz werden fortan Hinweise zur Sicherung des 
Hauses und Verhaltenshinweise veröffentlicht. 

Heute zum Thema:

+++ Einbruchschutz mit Smart Home-Lösungen +++

"Immer mehr Menschen statten ihren Wohnraum mit so genannten 
Smart-Home-Systemen aus", weiß die Beauftragte für Kriminalprävention
der PI Wilhelmshaven/Friesland, Katja Reents. "Mit diesen Systemen 
werden Komponenten aus der Haustechnik, Haushaltsgeräte und 
Unterhaltungselektronik miteinander vernetzt und (fern-)gesteuert, um
auf diese Weise automatisierte Abläufe zu ermöglichen", so Reents 
weiter. Ganz bequem lassen sich dann die meisten Geräte im Smart Home
über das Smartphone steuern: So kann zum Beispiel die Heizung von 
unterwegs aus angeschaltet werden, Fenster, Türen und Rollläden 
lassen sich automatisch öffnen bzw. schließen, oder eine Kamera warnt
Sie, wenn sich jemand an der Eingangstür zu schaffen macht.
Bevor Sie sich für ein Smart-Home-System entscheiden, sollten Sie 
sich jedoch Gedanken darübermachen, welche Funktionen das System 
übernehmen soll: Soll es für mehr Komfort und Energiemanagement 
eingesetzt werden oder als Ergänzung zum mechanischen Einbruchschutz?
Seien Sie sich außerdem bewusst, dass jedes IT-gestützte System ein 
Sicherheitsrisiko birgt und daher bestimmte Sicherheitsvorkehrungen 
getroffen werden müssen, damit das System nicht von außen überwunden 
werden kann.

Smart-Home-Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit 
zuverlässiges Einbruchmelde- bzw. Gefahrenwarnsystem dar. Ein Einsatz
dieser Technik ist aus polizeilicher Sicht nur zur 
Anwesenheitssimulation zu empfehlen, das heißt, das System spielt 
einem äußeren Betrachter beispielsweise durch Rollladen- und 
Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor. Darüber hinaus kann es auch 
als reines Informationssystem ergänzend zu einem wirkungsvollen 
mechanischen Grundschutz eingesetzt werden. Wenn Sie in Ihrem Smart 
Home neben Komfort- und Energiemanagement auch Einbruchschutz 
erreichen wollen, empfiehlt Katja Reents allerdings eine Alarmanlage 
mit Smart-Home-Funktion.

+++ Smart-Home-System zur Anwesenheitssimulation bzw. als 
Informationssystem +++ 

- Aktualisieren Sie die Software Ihrer Geräte, wenn 
Sicherheitsupdates verfügbar sind
- Ändern Sie voreingestellte Standardpasswörter
- Aktivieren Sie die Firewall Ihres Routers
- Aktivieren Sie die Verschlüsselung der Kommunikation der IoT-Geräte
(IoT: Internet of Things oder Internet der Dinge)
- Verbinden Sie IoT-Geräte nur mit dem Internet, wenn ein Fernzugriff
notwendig ist
- Nutzen Sie VPN für eine gesicherte Verbindung in Ihr Heimnetz
- Richten Sie ein separates WLAN für IoT-Geräte ein
- Bedenken Sie die Weitergabe und den Schutz persönlicher Daten
- Verhindern Sie den physischen Zugriff auf Ihre Geräte durch Dritte
Weitere umfassende Informationen erhalten Sie auch beim Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie auf der Themenseite
"Internet der Dinge" des BSI.

+++ Kombination aus Alarmanlage und Smart Home +++

- Störungsfreie Funktion beispielsweise auch bei Stromausfall, hoher 
Luftfeuchtigkeit und großen Temperaturunterschieden.
- Falschalarmsicherheit: Bei häufigen Falschalarmen verliert die 
Anlage ihre "Glaubwürdigkeit". Dies hat letztendlich zur Folge, dass 
im Ernstfall keine Hilfe geleistet oder herbeigerufen wird, dies 
nicht mit der erforderlichen Dringlichkeit geschieht und vermeidbarer
Ärger sowie Kosten entstehen, da für unnötige Polizeieinsätze bei 
Falschalarmen Gebühren erhoben werden.
- Sabotageschutz
- Sofortige Alarmweiterleitung an eine ständig besetzte und damit 
erreichbare Notruf- und Serviceleitstelle, um entsprechende Maßnahmen
einzuleiten.
- Über die Alarmanlagenzentrale bzw. Alarmanlagen-App können 
Steuerbefehle für Smart Home-Komponenten gegeben werden. 
Beispielsweise wird bei Scharfschaltung der Alarmanlage die Spannung 
des Herds abgeschaltet oder ein Ventil an der Hauptwasserleitung 
geschlossen. Im Alarmfall gehen definierte Beleuchtungen (Außenlicht)
an.  

+++ Empfehlungen der Polizei bei der Kombination einer Alarmanlage 
und Smart Home +++

- Nutzen Sie ausschließlich zertifizierte Alarmanlagen nach DIN VDE 
0833 Teil 1 und 3 (Einbruchmeldeanlage, die in Abhängigkeit Ihrer 
gewählten mechanischen Grundsicherung eine Einstufung in das 
K-EINBRUCH-Level B+ bzw. A+ ergeben) oder nach DIN VDE V 0826-1 
(Gefahrenwarnanlage, Ausgabestand 2018 oder neuer. Diese entsprechen 
dem richtigen mechanischen Grundsatz dem K-EINBRUCH-Level B+) mit 
zertifizierter App.

- Gewährleisten Sie, dass von den Smart-Home-Komponenten (z.B. der 
Heizungs- oder Lichtsteuerung) keine Steuerbefehle (z.B. Scharf- und 
Unscharfschaltung) an die Alarmanlage gegeben werden können 
(Rückwirkungsfreiheit).
- Die Scharf- und Unscharfschaltung hat unter Berücksichtigung der 
Zwangsläufigkeit zu erfolgen.
 
Smart-Home-Anwendungen, die nicht die oben genannten Voraussetzungen 
erfüllen, bieten keinen Einbruchschutz im Sinne der von der Polizei 
empfohlenen Sicherheitsstandards und Qualitätsansprüche. 
Wenn das Smart-Home nicht ausreichend abgesichert ist, kann es ein 
willkommenes Einfallstor für Hacker sein, um sensible Daten 
auszuspähen oder die Geräte für kriminelle Zwecke zu missbrauchen. 
Wer sich für ein solches System entscheidet, sollte also geeignete 
Schutzmaßnahmen treffen, um sich vor Sabotage und Angriffen von außen
zu schützen. Denn ungeschützte Systeme, ob mit oder ohne Zugang zum 
Internet, bergen Risiken. So können Täter durch unberechtigt 
erlangten Zugriff auf Videokameras und das Mitlesen von Daten, die 
online zwischen einem Endgerät des Verbrauchers (z.B. Kühlschrank) 
und der Steuerungszentrale ausgetauscht werden, Einblicke in die 
Privatsphäre der Bewohner nehmen.
Neben Erkenntnissen über die Gewohnheiten und das Verhalten der 
Bewohner könnten Straftäter die An- oder Abwesenheit der Bewohner 
ausspähen und dies zur Vorbereitung einer Straftat - z.B. eines 
Einbruchs - nutzen.

Unzureichend gesicherte Technik kann darüber hinaus missbräuchlich 
zur Durchführung von Straftaten verwendet werden: Indem auf Ihre 
Smart-Home-Systeme Schadsoftware installiert wird, werden Ihre Geräte
unbemerkt Teil eines Botnetzes, mit dem beliebige Angriffe auf Dritte
ausgeführt werden können.
Katja Reents: "Wägen Sie daher bewusst ab, wann IT-Sicherheit 
wichtiger ist als Komfort und Funktionalität." 

+++ Ansprechpartner in der PI Wilhelmshaven/Friesland +++

In Wilhelmshaven steht ihnen Katja Reents, Beauftragte für 
Kriminalprävention, unter der Rufnummer 04421 942-108 als 
Ansprechpartnerin zur Verfügung. 

Im Landkreis stehen weiterhin Anja Kienetz, Sachbearbeiterin 
Prävention beim Polizeikommissariat Jever unter der Rufnummer 04461 
7449-181 sowie Eugen Schnettler, Sachbearbeiter Prävention beim 
Polizeikommissariat Varel unter der Rufnummer 04451 923-181 als 
Ansprechpartner zur Verfügung.

Das Präventionsteam ist auch per E-Mail unter  
praevention@pi-whv.polizei.niedersachsen.de zu erreichen.
Der Verein zur Förderung kommunaler Prävention in Wilhelmshaven e.V. 
ist unter der Telefonnummer 04421-7780942 oder unter  info@vkp-whv.de 
für Sie erreichbar. 




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Mozartstraße 29
26382 Wilhelmshaven

Telefon: 04421 942-104
Außerhalb der Geschäftszeit der Pressestelle - 04421 942-216
E-Mail: pressestelle@pi-whv.polizei.niedersachsen.de
www.pd-ol.polizei-nds.de
www.twitter.com/Polizei_WHV_FRI

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