Kreisfeuerwehrverband Ennepe-Ruhr e.V.
FW-EN: Kreisdelegiertentag in Präsenz in Herdecke - Neuer Kreisdirektor Sebastian Arlt stellt sich vor - Ausblick auf das Gefahrenabwehrzentrum
Schwelm (ots)
Der 41. Kreisdelegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Ennepe-Ruhr e.V. fand am Freitag in Herdecke in der Aula des Friedrich-Harkort-Gymnasiums statt. Neben den 137 Delegierten aus den einzelnen Kreis- und Werkfeuerwehren waren auch viele Gäste der Einladung gefolgt. So konnte Präsident Rolf-Erich Rehm den neuen Kreisdirektor Sebastian Arlt, den stellv. Landrat Walter Vaupel, die Landtagsabgeordnete Ina Blumenthal, Vertreter der kreisangehörigen Städte sowie den Feuerschutzdezernenten Dr. Lars Heismann von der Stadt Herdecke begrüßen.
Der erst seit drei Tagen im Dienst befindliche neue Kreisdirektor Arlt hielt vor dem Plenum eine sympathische Begrüßungsrede. Er überbrachte in seinem ersten Außentermin die Grüße des Landrates und des Kreistages und bedankte sich bei den Anwesenden für das hohe Engagement. Arlt gab an, dass ihn persönlich sehr viel mit der Feuerwehr verbinde und er für diese "ein Fürsprecher" sei. Seit 2009 habe er immer wieder mit der Feuerwehr beruflich zu tun gehabt. Das Hochwasser im Jahr 2021 habe ihn persönlich geprägt. Der neue Kreisdirektor sei damalig in einer benachbarten Gemeinde Krisenstabsleiter gewesen. Ganz besonders dankte er dem Ausrichter Feuerwehr Herdecke sowie dem Präsidium des Verbandes für die Organisation der Veranstaltung.
Anschließend stand der Bericht des Präsidenten auf der Agenda. Präsident Rolf-Erich Rehm war froh, die Anwesenden wieder persönlich begrüßen zu dürfen. Im letzten Jahr musste die Veranstaltung noch digital abgehalten werden. Rehm war der Meinung, dass durch die Pandemie die Kameradschaft in den einzelnen Einheiten am meisten gelitten habe. Der Präsident berichtete über die Herausforderungen der letzten Zeit: Zunächst die Flutkatstrophe, von der Teile des Kreisgebietes betroffen waren und auch Kräfte überörtlich in Rheinland-Pfalz und NRW im Einsatz waren. Dann der Krieg in der Ukraine und zuletzt die Herausforderung einer möglichen Energiemangellage. "Es wird an diesen Beispielen deutlich, wie abhängig unser Land von verschiedenen Faktoren ist", so Rehm. Er kritisierte, dass Arbeitspapiere zu gewissen Szenarien wie Pandemien und Stromausfälle leider nicht "ernst genommen" wurden. Positiv erwähnte er, dass es in den Verwaltungen angekommen sei, über ein gutes Krisenmanagement zu verfügen. Einige Hauptverwaltungsbeamte mussten erfahren, dass eine mangelhafte Krisenvorbereitung strafrechtliche Konsequenzen haben könne. Präsident Rehm plädierte dafür, dass dieser Personenkreis einen "Crash Kurs" über die Belange des Krisenmanagements besuchen sollte. Anschließend berichtete der Präsident über das Gefahrenabwehrzentrum. Rehm bedankte sich dafür, dass die Politik den Weg einheitlich "mitgegangen" sei. "Die Feuerwehr- und Rettungsdienstwelt wird sich in den kommenden Jahren deutlich verändern. Das Anspruchsdenken der Menschen mit der All-inclusive-Mentalität führt zu personellen Erfordernissen, die am Markt nicht mehr abzubilden sind. Zudem sind ehrenamtlichen Kräfte nicht mehr endlos verfügbar", so Rolf-Erich Rehm. Er lobte die überörtliche Zusammenarbeit im Kreis, welche in einem Konzept verankert wurde, die Motorradstaffel, die beim Hochwasser mehrfach im Einsatz war und auch das Projekt einer Kreisreserve-Drehleiter, die den einzelnen Kommunen bei Bedarf zur Verfügung gestellt wird. "Der Kreisfeuerwehrverband steht hinter der Kreisverwaltung. Wir haben jahrzehntelang gut zusammengearbeitet. Wir stehen als Berater immer weiter zur Verfügung", so Rehm. Abschließend bedankte sich Rehm, der das vorletzte Mal den Delegiertentag leitete: "Verlieren Sie den Leitspruch der Feuerwehr Gott zur Ehr - dem nächsten zur Wehr nie aus den Augen. Mir war es eine große Ehre mit Ihnen / Euch zusammenarbeiten zu dürfen".
Anschließend stand der Bericht des Kreisjugendfeuerwehrwartes Nils Abbink an. Er berichtete, dass der Dienstbetrieb wieder aufgenommen wurde und viele Aktivitäten anstehen. So wird derzeit u.a. ein Jugendgruppenleiter-Lehrgang durchgeführt. Die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr blieb trotz Pandemie konstant bei 453 Jugendlichen.
Das Schlusswort hielten die beiden Vize-Präsidenten Matthias Jansen und Markus Neuhaus. Es wurde ein Blick auf das vom Verband 2012 geforderte Gefahrenabwehrzentrum geworfen. "Das zeitgemäße Zentrum ist für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises eine Investition in die Zukunft", so Neuhaus lobend. Eine Video-Animation zeigte anschließend konkret die ersten Planungen und Ideen auf 14.800 m² Nutzfläche. Neuhaus animierte die anwesenden Feuerwehrangehörigen wieder am Leistungsnachweis der Feuerwehr im Kreis teilzunehmen. Es werden auch noch Kamerad*innen gesucht, die im Arbeitskreis des Leitungsnachweises mitwirken wollen. In Kürze soll dazu auch eine Infoveranstaltung stattfinden. Wer Interesse hat, meldet sich an neuhaus@kfv-en.de.
Matthias Jansen stellte die gute Zusammenarbeit der Kreisfeuerwehren dar. Ein positives Beispiel war der erste B1-Lehrgang für berufliche Kräfte auf Kreisebene. Jansen stellte in Aussicht, dass auch in diesem Jahr ein Ehrentreffen in Sprockhövel stattfinden werde. "Die Planungen laufen und wir danken der Feuerwehr Sprockhövel-Niedersprockhövel schon für die Ausrichtung". Abschließend stellte Jansen eine Bitte an die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung: "Seien Sie sich Ihrer Verantwortung weiterhin bewusst. Damit auch zukünftig wichtige Finanzmittel und die notwendige Unterstützung in die Feuerwehren und den Katastrophenschutz fließen. Das Gefahrenabwehrzentrum ist ein Meilenstein und Knotenpunkt in der Gefahrenabwehr. Der Kreisfeuerwehrwehrverband steht Ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es darum geht, die Sicherheit der Bürger*innen zu fördern und zu stärken", so der Vize Präsident.
Bildquelle Pressestelle KfV-EN.
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