FW-EN: Turbulenter Tag, aber eine stille Nacht am Heiligabend für die Feuerwehr Schwelm
Schwelm (ots)
Am Heiligabend musste die Feuerwehr Schwelm insgesamt fünf Mal zu verschiedenen Einsätzen ausrücken.
Der erste Einsatz begann bereits am frühen Morgen um 05:31 Uhr. Hier wurde die hauptamtliche Wachbesatzung mit dem Rüstwagen in die Göckinghofstraße alarmiert. Hier rief eine Person in einer Wohnung um Hilfe und konnte die Wohnungstür nicht mehr eigenständig öffnen. Ein Nachbar, der den Einsatz der Feuerwehr bemerkte, hatte glücklicherweise einen Schlüssel und konnte die Wohnungstüre öffnen. Der Patient wurde auf dem Boden liegend vorgefunden. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst wurde der Patient aufgerichtet und durch den Rettungsdienst weiter behandelt. Der Einsatz für die Feuerwehr konnte nach ca. 45 Minuten beendet werden.
Um 11:36 Uhr kam die nächste Alarmierung. Am Weißenfeld drohte ein Teich aufgrund eines verstopften Ablaufs überzulaufen. Vor Ort wurde der Bereich begutachtet und die technischen Betriebe der Stadt Schwelm wurden informiert und die Einsatzstelle schlussendlich auch an diese übergeben. Somit konnte der Einsatz gegen 12:30 Uhr für die zwei hauptamtlichen Kräfte auf dem Rüstwagen beendet werden.
Viel Zeit zur Erholung blieb den Kräften nicht. Um 12:31 Uhr wurde die Feuerwehr erneut alarmiert. Diesmal gab es eine Ölspur im Bereich Am Ochsenkamp, B483, Berliner Straße, Milsper Straße, Hattinger Straße, Linderhauser Straße und Friedrich-Ebert-Straße. Nach einer ersten Erkundung durch zwei hauptamtliche Kräfte, wurden der Löschzug Stadt und der Einsatzführungsdienst nachalarmiert. Mit insgesamt 20 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen wurde dieser Einsatz abgearbeitet. Um 14:45 Uhr konnte auch dieser Einsatz beendet werden.
Die Freiwilligen Einsatzkräfte konnten nach Hause zu ihren Familien und die hauptamtliche Wachbesatzung konnte nun endlich etwas durchatmen und das Weihnachtsessen vorbereiten.
Als das Essen endlich auf dem Tisch stand, wurden die hauptamtlichen Kräfte erneut um 18:53 Uhr zu einer Person hinter verschlossener Wohnungstür in die Birkenstraße gerufen. Vor Ort konnte der Bewohner die Tür glücklicherweise selbstständig öffnen, sodass die Feuerwehr, nach der Übergabe an den Rettungsdienst, zügig wieder die Wache anfahren konnte. Schließlich wartete hier um 19:30 Uhr das leckere Essen. Aber leider hatten sich die hauptamtlichen Kräfte darauf zu früh gefreut.
Um 19:34 Uhr wurden der Löschzug Linderhausen, der Löschzug Stadt, die hauptamtliche Wachbesatzung und der Einsatzführungsdienst zu einem Wohngebäude in der Straße "Busch" alarmiert. Auf den Meldern der Kräfte stand noch der Zusatz: "Brennt Tischdeko und Inventar". Neben den Kräften der Feuerwehr wurden auch drei Fahrzeuge des Rettungsdienstes alarmiert. Während der Anfahrt wurde der Leitstelle der Feuerwehr durch die Polizei mitgeteilt, dass es bis zu fünf Verletzte geben könnte. Daraufhin wurden weitere Rettungsmittel sowie der leitende Notarzt und der Abschnittsleiter Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises alarmiert.
Bereits auf der Anfahrt legte der Einsatzleiter, Matthias Jansen, aufgrund der Enge der Straße und der schwierigen Anfahrt zur Einsatzstelle einen Bereitstellungsraum fest.
Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen wollte der Bewohner der Erdgeschosswohnung Klebereste an einem Weihnachtsgeschenk mit einem Lösungsmittel (Feuerzeugbenzin) beseitigen. Aus ungeklärter Ursache kam es hierbei zu einer Verpuffung. Die Flasche des Feuerzeugbenzins entzündete sich ebenfalls, woraufhin der Benutzer diese erschrocken von sich wegwarf.
Die Flasche fiel auf einen Bürostuhl, der durch das austretende Benzin zu brennen begann. Auch weitere Möbel entzündeten sich rasch. Der Bewohner brachte einen Teil des brennenden Mobiliars aus der Wohnung.
Das Feuer konnte durch die Feuerwehr schnell gelöscht werden. In der Wohnung kontrollierte die Feuerwehr, ob das Feuer unter eine abgehängte Decke gelaufen sein könnte. Dies war glücklicherweise nicht der Fall.
Bei dem Einsatz verletzte sich ein Bewohner schwer an den Händen. Eine weitere Bewohnerin erlitt eine Rauchgasvergiftung. Beide wurden vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt und mussten zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser transportiert werden. Weitere Personen wurden bei dem Einsatz glücklicherweise nicht verletzt.
Nach dem Einsatz bedankte sich der Leiter der Feuerwehr, Matthias Jansen, noch bei den Einsatzkräften für die erfolgreiche und gute Abwicklung der Einsätze an diesem Tag. Bei dem letzten Einsatz des Tages für die Feuerwehr waren insgesamt 31 Kräfte der Feuerwehr Schwelm beteiligt. Die meisten kamen dabei aus ihrer Freizeit und ließen Familie, Weihnachtsessen und ein besinnliches Zusammensein zuhause. Dorthin konnten sie dann gegen 21:00 Uhr wieder zurückkehren.
Die Nacht am Heiligen Abend war ab 21:00 Uhr dann tatsächlich eine "stille Nacht".
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