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BKA: BUNDESLAGEBILD MENSCHENHANDEL 2006 - Bundeskriminalamt veröffentlicht aktuelle Zahlen für Deutschland

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 353
Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen 
Ausbeutung abgeschlossen. Dies bedeutete einen Anstieg um 11% 
gegenüber dem Vorjahr (317 Verfahren).
Die Anzahl der festgestellten Opfer lag mit 775 um 21% höher als 
2005 (642).
Der überwiegende Anteil der Opfer stammte auch im Jahr 2006 mit 
rund 94% (731 von 775 Opfern) aus Europa. 155 Opfer und damit der 
größte Anteil der ausländischen Opfer kam aus der Tschechischen 
Republik. Diese Entwicklung ist auf zwei Großverfahren mit vielen 
Opfern tschechischer Nationalität zurückzuführen.
Die Zahl der Tatverdächtigen, die im Jahr 2006 wegen des Verdachts
des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung registriert 
wurde, lag bei 664 (2005: 683).
Bei den Tatverdächtigen dominierten 2006 mit einem Anteil von gut 
43% weiterhin deutsche Staatsangehörige (282 von 664 Tatverdäch-
tigen). Den größten Anteil bei den ausländischen Tatverdächtigen 
bildeten türkische, rumänische und polnische Staatsangehörige.
Trotz einer Steigerung der Anzahl der gemeldeten Verfahren und der
Menschenhandelsopfer bleibt das Ausmaß des in Deutschland festge-
stellten Menschenhandels im Jahr 2006 begrenzt. Allerdings ist im 
Bereich des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung 
weiterhin von einem hohen Dunkelfeld auszugehen. Die Strafverfol-
gungsbehörden werden weiterhin Schwierigkeiten haben, Opfer des 
Menschenhandels zu identifizieren und entsprechende Ermittlungen 
einzuleiten, da die Mehrzahl der betroffenen ausländischen Frauen 
zwischenzeitlich aus EU-Mitgliedsstaaten stammt und damit legale 
Aufenthaltsmöglichkeiten in Deutschland besitzt.
Zum Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft 
(erst seit 2005 Straftatbestand) ist eine solide kriminalpolizeiliche
Lagebeschreibung und -analyse in Anbetracht der wenigen bisher in der
PKS registrierten Fälle noch nicht möglich.
Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Homepage des BKA unter 
"www.bka.de" unter Berichte und Statistiken / Kriminalitätslage.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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