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BKA: Schlag gegen illegalen Handel mit Dopingmitteln und gefälschten Arzneimitteln - umfangreiche Exekutivmaßnahmen in Deutschland im Rahmen von international koordinierten Ermittlungen

Wiesbaden (ots)

In mehreren Bundesländern wurden am
20./21.09.2007 umfangreiche Exekutivmaßnahmen wegen Verdachts auf 
international organisierten, illegalen Handel mit Dopingmitteln und 
gefälschten Arzneimitteln durchgeführt. In insgesamt elf 
Strafverfahren durchsuchten Kräfte örtlicher Polizei- und 
Zolldienstellen sowie Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) zahlreiche
Wohn- und Geschäftsräume, stellten umfangreiches Beweismaterial 
sicher und führten Festnahmen durch. Die Maßnahmen wurden durch die 
Staatsanwaltschaften Hamburg, Frankfurt am Main, Bielefeld, 
Ravensburg, Konstanz, Köln, Freiburg, Schwerin, Hannover und Lüneburg
angeordnet und vom BKA koordiniert. Sie sind Teil des internationalen
Ermittlungskomplexes "RAW DEAL", der maßgeblich von US-amerikanischen
Strafverfolgungsbehörden initiiert wurde.
Weitere umfassende Durchsuchungen gab es in den USA, Kanada, 
Mexiko, Schweden, Polen, Spanien, Israel und Australien. In über 100 
Verfahren wurden dabei weltweit illegale Untergrundlabore zur 
Herstellung von Anabolika, sonstigen Dopingmitteln und gefälschten 
Arzneimitteln ausgehoben.
Den Beschuldigten in Deutschland wird zur Last gelegt, die 
illegalen Substanzen und Arzneimittel teilweise in geschäftsmäßigen 
Strukturen im gesamten Bundesgebiet verkauft zu haben. Im Zuge der 
internationalen Ermittlungen konnten Bezüge zu Handels- und 
Produktionsstätten in der Volksrepublik China festgestellt werden, 
über die hormonelle Grundstoffe bezogen wurden, die zur Herstellung 
von Anabolika erforderlich sind. Auf dieser Basis stellten die 
Beschuldigten zum Teil große Mengen anabol-androgener Steroide her, 
die sie über bestehende Abnehmer- und Händlernetzwerke verteilten. 
Insofern hat sich der illegale Vertrieb von Dopingmitteln 
mittlerweile hin zu strukturierten Handelsformen entwickelt.
Die Maßnahmen belegen die weite Verbreitung von Anabolika und 
anderen Dopingsubstanzen in Deutschland. Im Rahmen der Ermittlungen 
wurde festgestellt, dass es eine enge Verknüpfung mit dem parallelen 
Vertrieb von gefälschten Arzneimitteln gibt. Das Phänomen erstreckt 
sich innerhalb des Breiten- und Freizeitsports vor allem auf den 
Bereich des Bodybuilding; Bezüge zu anderen Sportarten sind aber 
nicht auszuschließen. Der illegale Handel mit gefälschten 
Arzneimitteln und Anabolika zeichnet sich durch ein ausgeprägtes 
kriminelles Potenzial, hohe Gewinnmargen und konspirativ organisierte
Handelsstrukturen aus.
Aktuelle rechtsmedizinische Untersuchungen belegen, dass durch den
regelmäßigen Missbrauch von Anabolika erhebliche 
Gesundheitsschädigungen auftreten können. Erkennbar sind gravierende 
Schädigungen der Leber, des Herzens, der Herzkranzgefäße sowie der 
Fortpflanzungsorgane; aber auch psychische Störungen wie 
Schlaflosigkeit, gesteigerte Aggression und Depressionen. Dies ist 
von besonderer Relevanz, weil sich im Rahmen der aktuellen 
Ermittlungen bestätigt hat, dass das "Einstiegsalter" der Konsumenten
sinkt und zunehmend auch Jugendliche die illegalen Arzneimittel und 
Dopingsubstanzen konsumieren.
Weitergehende Anfragen sind an die ermittelnden 
Staatsanwaltschaften in Deutschland zu richten. In den USA werden die
US-amerikanischen Behörden heute über die internationale Dimension 
des Ermittlungskomplexes "RAW DEAL" informieren.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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