BKA: Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2007 Bundeskriminalamt veröffentlicht aktuelle Zahlen für Deutschland
Wiesbaden (ots)
Für das Jahr 2007 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 87.934 Fälle von Wirtschaftskriminalität registriert (2006: 95.887). Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 8,3 % (7.953 Fälle). Erstmals seit drei Jahren sind die Fallzahlen damit gesunken. Ein Grund für den Rückgang der Fallzahlen dürfte in erster Linie darin zu sehen sein, dass im Berichtszeitraum weniger Großverfahren mit einer Vielzahl einzelner Straftaten abgeschlossen wurden als im Vorjahr. Solche Großverfahren haben zum Teil erhebliche statistische Auswirkungen auf die Gesamtfallzahlen der PKS. Der Anteil der Wirtschaftskriminalität an den insgesamt polizeilich bekannt gewordenen Straftaten betrug 1,4 % (2006: 1,5 %). Im Jahr 2007 wurden insgesamt 37.654 Tatverdächtige registriert (2006: 35.751); 5,3 % mehr als im Vorjahr.
Der durch die Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden belief sich 2007 auf 4,12 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahr (4,32 Milliarden Euro) entspricht dies zwar einer Abnahme von 4,7 %, verdeutlicht aber die nach wie vor gravierenden Auswirkungen der Wirtschaftskriminalität. Zum Vergleich: Der in der PKS registrierte Schaden aller erfassten Delikte beträgt rund 8 Milliarden Euro. Damit hat die Wirtschaftskriminalität einen Anteil von rund 52 Prozent an der Gesamtschadenssumme. Somit verursacht dieser Deliktsbereich weiterhin erhebliche negative volkswirtschaftliche und soziale Folgen.
BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Trotz der gegenüber den Vorjahren stark gesunkenen Gesamtfallzahlen kann man nicht von einer Trendwende ausgehen. Tatsache ist, dass die Wirtschaftskriminalität ein enormes Schadenspotenzial birgt. Bei der Betrachtung des Schadens- und Gefährdungspotenzials sind nicht nur die unmittelbaren monetären, sondern auch die mittelbaren Auswirkungen, wie z.B. Wettbewerbsverzerrungen, Arbeitsplatzverluste und damit einhergehende stärkere Belastungen der Sozialkassen sowie Vertrauensverluste im internationalen Wettbewerb zu berücksichtigen".
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