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BKA: Bundeskriminalamt stellt Vorabmeldung von "Plusminus" klar

Wiesbaden (ots)

In einer Vorabmeldung zur Sendung am Dienstag
(19. August 2008) berichtet das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus: "In
Polen sind laut einer internen Warnmeldung deutscher 
Sicherheitsbehörden hochradioaktive Materialien verschwunden. Elf 
Bleibehälter mit gefährlichen Kobalt 60 Strahlern seien aus der Nähe 
des polnischen Swietlochowice gestohlen worden. (...) Europaweit 
schlagen Sicherheitsbehörden wegen des gestohlenen Materials aus 
Polen nun Alarm. Aus ermittlungstaktischen Gründen war das 
Bundeskriminalamt (BKA) aber nicht bereit, mehr zu der Warnmeldung zu
sagen. Bis jetzt wusste die Öffentlichkeit nichts von der Gefahr. 
Doch die verschwundenen Strahler sind kein Einzelfall, wie das BKA 
'Plusminus' bestätigte: Auch im Jahr 2006 gelangte waffenfähiges 
Material aus Russland über den Hafen von Wismar nach Deutschland. 
Versteckt in 6000 Tonnen Schrott. Gerade rechtzeitig vor dem 
Einschmelzen wurde es entdeckt. (...)"
Durch die Berichterstattung wird der Eindruck erweckt, dass durch 
die in Polen verschwundenen Behälter in Deutschland die Gefahr einer 
radioaktiven Verseuchung bestehen könnte und das Bundeskriminalamt 
mit dem Fall befasst sei, ohne die Öffentlichkeit über Gefahren 
informiert zu haben. Des Weiteren wird als Tatsache dargestellt, dass
das Bundeskriminalamt "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht 
bereit gewesen sei, den polnischen Sachverhalt auf Anfrage von 
Plusminus zu kommentieren.
Richtig ist:
Seitens Plusminus wurde am 23. Juli 2008 bei der Pressestelle des BKA
unter anderem zum Fund von aus Russland stammendem, waffenfähigen 
Uran in Brandenburg im Jahr 2006 angefragt. Dieses 
Ermittlungsverfahren wurde durch die in Brandenburg zuständige 
Polizeibehörde wegen Verdachts des unerlaubten Umgangs mit 
radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern 
sowie des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz geführt. In 
diesem konkreten Sachverhalt unterstützte das BKA bei den 
Auslandsermittlungen zur Herkunft des kontaminierten Stahlrohres und 
hatte den Kontakt zu den russischen Behörden hergestellt. Dies wurde 
Plusminus am 05.08.2008 mitgeteilt, verbunden mit dem Hinweis, sich 
für weitergehende Informationen an die zuständigen brandenburgischen 
Landesdienststellen zu wenden. Der Sachverhalt in Polen war nicht 
Gegenstand der Beantwortung des BKA.
Unabhängig davon ist der in der Meldung angeführte Sachverhalt in 
Polen dem BKA durch Mitteilung von Interpol Warschau bekannt. Demnach
wurden im Zeitraum vom 11.04. bis 25.04.2008 insgesamt 12 
Bleibehälter gefüllt mit einer radioaktiven Kobalt-60 Quelle in einer
Eisengießerei in Polen verloren. Nach den hier vorliegenden 
Informationen wurden 10 Behälter mittlerweile durch die örtliche 
Polizei wieder in Polen aufgefunden. Laut Auskunft der polnischen 
Sicherheitsbehörden sind die Behälter fest verschlossen und in diesem
Zustand ungefährlich. Ein gesundheitsschädigendes Ereignis ist nicht 
eingetreten. Informationen zum Verbleib der noch fehlenden zwei 
Behältnisse gingen bislang nicht ein.
Eine interne Warnmeldung des Bundeskriminalamtes hat es nicht 
gegeben und war auch nicht Gegenstand der ursprünglichen 
Plusminus-Anfrage. Konkrete Bezüge nach Deutschland haben sich bisher
nicht ergeben.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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