BKA: BKA richtet Interpol-Tagung zu synthetischen Drogen aus
Wiesbaden (ots)
Das Bundeskriminalamt (BKA) richtet in der Zeit vom 06. bis 08.12.2000 das «10. Internationale Treffen zu synthetischen Drogen und zur Grundstoffüberwachung» der IKPO-Interpol aus. Das Treffen der in diesem Bereich tätigen Fachleute von Polizei, Zoll und Kriminaltechnik aus aller Welt findet seit 1989 zum zehnten Mal statt, in diesem Jahr erstmals in Deutschland. Für die Tagung im Bundeskriminalamt haben sich 106 Teilnehmer aus 47 Staaten sowie Vertreter von sieben internationalen Organisationen angemeldet. Die hohe Anzahl der teilnehmenden Nationen sowie die Beteiligung nahezu aller auf diesem Feld agierenden internationalen Institutionen machen diese Tagung zu einer der wichtigsten Veranstaltungen zu diesem Phänomenbereich für Ermittlungsbehörden auf internationaler Ebene. Erstes Tagungsthema ist die Darstellung der Lage im Bereich der Produktion, des Schmuggels und des Handels mit synthetischen Drogen. Diese ist gekennzeichnet von teilweise erheblichen Zuwächsen und einer ausgeprägten Internationalisierung. So verzeichnete Ecstasy im Jahr 1999 in Deutschland eine hohe Steigerungsrate bei den Erstkonsumenten (plus 12 %). Bei den Sicherstellungen wurde im Bereich der Amphetamine ein Zuwachs von 16,3 % festgestellt, bei Ecstasy lag die Steigerung sogar bei 250 %. Bei der Strafverfolgung ist die Überwachung von Grundstoffen zur Herstellung synthetischer Drogen ein wichtiger Ansatzpunkt. Die für die Herstellung von Drogen benötigten chemischen Grundstoffe müssen von den Rauschgiftproduzenten entweder bei Herstellern chemischer Produkte bestellt oder aus legalen Beständen bzw. Lieferungen abgezweigt werden. Diese Substanzen werden auf dem Markt zur Herstellung legaler Produkte angeboten. Die Erkenntnisse über Handel und Vertrieb sind für die Polizei die Basis der Grundstoffüberwachung. Die Grundstoffüberwachung hat sich als eine funktionierende strategische Maßnahme zur Bekämpfung der Rauschgiftherstellung erwiesen und soll durch die weitere Förderung dazu bestehender Initiativen fortgeführt werden. Die Darstellung von Bekämpfungsansätzen aus vier verschiedenen Kontinenten soll die Sensibilität für relevante Schmuggelmethoden und Tätergruppen fördern. Die Fortentwicklung kriminaltechnischer Möglichkeiten zur Lokalisierung illegaler Drogenlabore und zur Herkunftsbestimmung synthetisch hergestellter Rauschgifte ist ein weiterer Schwerpunkt der Tagung.
Fazit: Die Veranstaltung dient der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit aller eingebundenen Ermittlungsbehörden auf dem Sektor der Rauschgiftbekämpfung und Grundstoffüberwachung. Als wesentlicher Bestandteil des erforderlichen Informationsmanagements komplettieren die an der Tagung beteiligten internationalen Organisationen die Palette der Kooperationspartner.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
Rückfragen bitte an:
Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323
Original content of: Bundeskriminalamt, transmitted by news aktuell