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BKA: Kokain in Möbeln: Bundeskriminalamt fasst Drogenschmuggler

Wiesbaden (ots)

   Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat nach Ermittlungen des
Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden Anklage gegen drei
mutmaßliche Mitglieder einer Kokainhändlerorganisation aus dem
Raum Stuttgart erhoben, die in den Jahren 1998 und 1999 Kokain
aus Kolumbien über Ecuador nach Deutschland geschmuggelt haben
sollen. Die Personen, bei denen es sich um zwei Männer und eine
Frau handelt, gehörten zu einer mindestens 15-köpfigen
Tätergruppe, die überwiegend aus Deutschen und Kolumbianern
bestand. Mindestens zehn Mal versteckten die Täter Kokain in
eigens zu diesem Zweck angefertigten Möbeln, die sie dann nach
Deutschland versandten. Insgesamt soll die Gruppe auf diese
Weise mehr als zwei Tonnen Kokain geschmuggelt haben. Dies ist
die größte nachgewiesene Menge an Kokain, die je von einer
Tätergruppierung nach Deutschland eingeschmuggelt wurde.
   Die präparierten Möbelstücke wurden als vorgetäuschte
Umzugslieferungen auf dem Luftweg transportiert. Die
kolumbianischen Täter bedienten sich gezielt des Schmuggels in
Möbeln und suchten die Zusammenarbeit mit deutschen Tätern, um
Grenzkontrollen zu vermeiden und ein mögliches Entdeckungsrisiko
zu minimieren.
   In jedem der Transporte befanden sich mindestens 200
Kilogramm Rauschgift. Als Zieladressen dienten eigens hierfür in
Deutschland angemietete Wohnungen und Häuser.
   Hier wurde das Kokain von kolumbianischen Hinterleuten
wieder übernommen und vermutlich über die Niederlande in den
illegalen Markt eingebracht.
Ein solcher Kokain-Transport wurde am 13.11.1999 auf dem
Flughafen von Quito/Ecuador entdeckt. Dabei konnten 265 kg
Kokain sichergestellt werden. Das Bundeskriminalamt (BKA) führte
im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ulm auch in diesem Verfahren
die Ermittlungen.
Im Zuge dieser Ermittlungen konnten fünf Kokaintransporte
nach Deutschland nachgewiesen werden, die im Jahr 1999
durchgeführt worden waren. Für die Taten wurden fünf deutsche
Staatsangehörige bereits im letzten Sommer vom Landgericht Ulm
zu Haftstrafen von sieben bis elf Jahren verurteilt.
Den drei jetzt angeklagten Deutschen wird ebenfalls die
Durchführung von fünf Kokaintransporten für die gleichen
kolumbianischen Hintermänner zur Last gelegt. Die drei
Angeklagten wurden im Herbst letzten Jahres nach einjähriger
Ermittlungsarbeit im Raum Stuttgart von Beamten des
Bundeskriminalamtes mit Unterstützung örtlicher
Polizeidienststellen festgenommen. Gegen alle drei ergingen
Haftbefehle. Zwei von ihnen legten mittlerweile umfassende
Geständnisse ab.
Demnach war einer der drei, ein 47-Jähriger Deutscher, der
jahrelang in Ecuador lebte, das «Bindeglied» zu den
kolumbianischen Organisatoren.
Ein spanischer Kontaktmann, der dem 47-Jährigen auch bei
Vorbereitungen und Planungen für eine weitere geplante
Kokaintransportroute behilflich war, konnte in Zusammenarbeit
mit den spanischen Behörden im August 2000 in Madrid/Spanien
zusammen mit drei Mittätern, die im Besitz von neun Kilogramm
Kokain waren, festgenommen werden.
Ein weiterer Kontaktmann und Anwerber von «umzugswilligen»
Deutschen in Ecuador ist noch flüchtig. Bei ihm handelt es sich
um einen aus dem Raum Bad Kreuznach stammenden Deutschen. Die
Ermittlungen, zu denen auch die enge Zusammenarbeit mit
Polizeibehörden in Ecuador und Kolumbien gehört, dauern noch an.
Hinweis: Zu dem Ermittlungsverfahren der StA Ulm hatte die
Pressestelle des Bundeskriminalamtes bereits am 26.11.1999 eine
Pressemitteilung herausgegeben.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

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Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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